1000 tote Fische: Ist der Tierpark schuld?

Das Rätsel um das große Fischsterben im Auer Mühlbach scheint immer noch nicht gelöst zu sein: Laut Polizei ist ein ungewollter Chloraustritt aus dem Tierpark für die toten Fische verantwortlich. Hellabrunn widerspricht dem allerdings.
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Zur Reinigung des Robbenbeckens wird in Hellabrunn auch ein gewisser Anteil an Chlorbleichlauge verwendet.
Tierpark Hellabunn Zur Reinigung des Robbenbeckens wird in Hellabrunn auch ein gewisser Anteil an Chlorbleichlauge verwendet.

München - Ein technischer Defekt im Tierpark Hellabrunn hat das massive Fischsterben im August im Auer Mühlbach ausgelöst – sagt zumindest die Polizei. Dort heißt es, nach langwierigen Ermittlungen sei es unmittelbar nach der Reinigung eines Robbenbeckens zu dem Fischsterben gekommen. Der Tierpark Hellabrunn hingegen will bewiesen haben, dass die Ursache für das Fischsterben nicht auf die Polarbeckenreinigung zurückzuführen ist.

Etwa 1000 tote Fische zogen die Isarfischer damals an der Kraemermühle aus dem Wasser.

Der Standpunkt der Polizei: Eine Überprüfung im Tierpark ergab, dass in dem Robbenbecken die Steuerung der Pumpen nicht richtig funktionierte. Deshalb floss beim Ablassen des Wassers, einen Tag vor dem großen Fischsterben, der gesamte Inhalt und anschließend auch die zur Reinigung verwendete Chlorbleichlauge in den Bach. Diese sollte eigentlich in einem Extrarohr in die Kanalisation geleitet werden. Soweit die Erklärung der Polizei.

Die Pressestelle von Hellabrunn schob am Dienstagnachmittag dann eine eigene Stellungnahme als Antwort auf die Version der Polizei hinterher. Dort heißt es, man habe von Beginn an mit Polizei und Stadt zusammengearbeitet um das Fischsterben aufzuklären. Allerdings gehe man nicht davon aus, dass die Ursache auf einen technischen Defekt im Polarbecken zurückzuführen ist.

Der Standpunkt des Tierparks: Um den technischen Ablauf zu überprüfen, wurde am 08. Oktober vom Wasserwirtschaftsamt unter Begleitung der Polizei ein Farbmittel-Test durchgeführt. Während der Entleerung des Robbenbeckens war dabei kein mit Farbe markiertes Wasser im Auer Mühlbach sichtbar. Dies ist aus Sicht des Tierparks ein eindeutiger Nachweis, dass selbst bei Ausfall einer technischen Komponente bei der Beckensäuberung keine Reinigungslauge in den Auer Mühlbach gelangt ist, die die Ursache für das Fischsterben darstellen könnte.

Fest steht: Erlaubt ist dem Zoo, zwei Drittel des Wassers bei der Reinigung des Polarbeckens in den teils durch den Tierpark fließenden Auer Mühlbach abzuleiten. Ob die Fische nun tatsächlich an dem Reinigungsartikel des Polarbeckens gestorben sind, scheint also noch nicht zu hundert Prozent festzustehen.

Laut Auskunft des geschädigten Isarfischer Vereins sind an jenem 04. August im Laufe des Tages an die 1000 Fische im Auer Mühlbach und im kleinen Seitenarm verendet. Die Polizei ging zunächst davon aus, dass unbekannte Täter das Gewässer bewusst verunreinigt haben.

Besonders ärgerlich für die Isarfischer: Unter den toten Fischen waren auch viele geschützte Arten wie Äschen, Koppen und Bachforellen.

 

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