Stadtrat stimmt Franks Baum-Plänen zu - trotzdem gibt es Streit
München - Eines würde sie explizit verneinen, sagt Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) gleich am Anfang der Sitzung. "Ich würde nie aus politischen Gründen sinnvolle Anträge anderer Fraktionen ablehnen." Es geht um einen Streit, über den die AZ vergangene Woche berichtet hatte – und der am Donnerstag im Kommunalausschuss des Stadtrates weiterging.
Hintergrund: Die Referentin will, dass in den nächsten fünf Jahren 500.000 Bäume in den Wäldern in und um München gepflanzt werden sollen. Den Vorschlag der SPD-Fraktion, zusätzlich jeweils am 3. Oktober beim "Einheitsbuddeln" Münchner zum Bäumepflanzen einzuladen, hatte sie als schwer umsetzbar eingestuft. Der Grund: Im Oktober könnten Bäume nur noch schwer Wurzeln schlagen. Der Vorwurf von SPD-Stadträtin Anne Hübner: "Gute Ideen der politischen Konkurrenz ignoriert sie."

"Die Baumsamen landen eh im Müll"
Kritik bekam Frank auch für ihren Vorschlag, Eltern von neugeborenen Münchnern ein Tütchen mit Baumsamen zu überreichen. In dem Zusammenhang plant die Referentin auch zweimal im Jahr eine Samenpflanzaktion für je 200 Familien. "Die Baumsamen landen eh im Müll" glaubt Stadträtin Gabriele Neff (FDP). Stadtrat Johann Altmann (Bayernpartei) wiederum fragte sich: "Es gibt rund 70.000 Geburten jährlich in München und nur 200 dürfen zum Baumpflanzen kommen – wie wird das ausgewählt?"
Die Mehrheit stimmte am Donnerstag trotzdem für die Baum-Pläne von Frank. Die einigte sich übrigens "um die Gemütslage zu beruhigen" auf einen Kompromiss: Eine der zwei Samenpflanzaktionen soll um den 3. Oktober herum stattfinden.
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