Stadt verfehlt ihre Wohnungsbauziele: Darum wird in München so wenig gebaut

2024 wurden in München 2000 Wohnungen zu wenig fertig. Auch bei der eigenen Wohnungsbaugesellschaft ist die Bilanz mau. Wer hat Schuld daran? Für die CSU gibt es eine eindeutige Antwort.
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Solche Baustellen für neue Wohnungen gibt es in München derzeit wenige. Wird sich das bald ändern? Auch die Baugenehmigungen sind eingebrochen.
Solche Baustellen für neue Wohnungen gibt es in München derzeit wenige. Wird sich das bald ändern? Auch die Baugenehmigungen sind eingebrochen. © imago

München - Mehr günstigen Wohnraum – gerade kann man diese Forderung in vielen Parteiprogrammen zur Bundestagswahl lesen. Auch Grün-Rot im Rathaus hat beim Wohnungsbau ehrgeizige Ziele:

In München sollen jedes Jahr 8500 Wohnungen fertig werden. Für die städtische Wohnungsbaugesellschaft hob Grün-Rot die Zielzahlen sogar an – von 1250 auf 2000 Wohnungen. Eine Bilanz der Stadt zeigt nun: Nichts davon wird erfüllt.

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2024 wurden nur 6500 Wohnungen fertig – laut CSU-Chef Manuel Pretzl der schlechteste Wert seit 2015. Auch die städtische Wohnungsbaugesellschaft schafft ihre Ziele nicht: Nur 799 Wohnungen wurden 2024 gebaut. 2025 sollen rund 1300 städtische Wohnungen fertig werden.

Wohnungsbauziele in München: "Die Zahlen machen uns nicht glücklich"

Die Bautätigkeit sei bundesweit zurückgegangen – aufgrund hoher Bau- und Materialkosten, Zinserhöhungen und wegen des Fachkräftemangels, schreibt die Stadt. "Die Zahlen machen uns natürlich nicht glücklich", sagt Anna Hanusch (Grüne). Allerdings seien die Zahlen für Wohnungslose und Azubis nicht so stark eingebrochen.

"Die Zahlen machen uns natürlich nicht glücklich", sagt Anna Hanusch (Grüne) zu den verfehlten Wohnungsbauzielen in München.
"Die Zahlen machen uns natürlich nicht glücklich", sagt Anna Hanusch (Grüne) zu den verfehlten Wohnungsbauzielen in München. © Grüne

Fraglich ist aber, ob es in Zukunft besser wird. Denn die Stadt hat nach eigenen Angaben 2024 nur rund 8300 neue Wohnungen genehmigt – etwa acht Prozent weniger als 2023. In ganz Deutschland seien die Genehmigungen um knapp 17 Prozent zurückgegangen.

München schneide "weit besser" ab als andere vergleichbare Städte, sagt SPD-Chef Christian Köning. Das liege auch am OB und an Beschlüssen im Stadtrat. Zum Beispiel hat die Stadt Bauträger mit 270 Millionen unterstützt.

CSU-Chef Pretzl ist überzeugt: "Grün-Rot hat die Baubremsen selbst verschuldet" (Archivbild).
CSU-Chef Pretzl ist überzeugt: "Grün-Rot hat die Baubremsen selbst verschuldet" (Archivbild). © IMAGO/STL

CSU-Chef Pretzl: "Die Baubremsen sind selbst verschuldet"

CSU-Chef Pretzl hingegen ist überzeugt: "Grün-Rot hat die Baubremsen selbst verschuldet." Dazu zählt er die Fusion der Münchner Wohnen, die Reform der Sobon, die viel zu hohen Standards beim Bauen.

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Zumindest bei den Standards ist er sich mit SPD-Chef Köning einig. Er geht auch davon aus, dass weniger Lärmschutz und Dämmung den Bau von Wohnungen vereinfachen könnten. "Hier wird auch die nächste Bundesregierung gefordert sein“, sagt er. Ob die nächste Bauministerin wohl wieder ein SPD-Parteibuch hat?

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8 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Boandl_kramer am 20.02.2025 10:27 Uhr / Bewertung:

    Kein Mitleid. Die Münchner wollen das so haben. Schließlich wählen sie seit Jahrzehnten die entsprechenden Parteien. Geliefert wie bestellt.

  • tutnixzursache am 20.02.2025 09:32 Uhr / Bewertung:

    Die Stadt München verfehlt ihre Wohnbauverpflichtungen schon seit den 60er Jahren als der "Soziale Wohnungsbau" nahezu eingestellt wurde.

  • loam am 20.02.2025 06:01 Uhr / Bewertung:

    Kann sich eh keiner leisten mit Familie

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