Stadt München will Stiglmaierplatz für Fahrradfahrer und Fußgänger umbauen

Die Stadt München will die Mammutkreuzung in der Maxvorstadt umbauen, um mehr Platz für Radler und Fußgänger zu schaffen. So sehen die ersten Überlegungen für den Stiglmaierplatz aus.
Irene Kleber |
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Der Stiglmaierplatz in der Maxvorstadt ist mehr eine Mammutkreuzung als ein idyllischer Viertel-Treffpunkt. In den letzten drei Jahren sind hier viele Radl-Unfälle passiert.
Der Stiglmaierplatz in der Maxvorstadt ist mehr eine Mammutkreuzung als ein idyllischer Viertel-Treffpunkt. In den letzten drei Jahren sind hier viele Radl-Unfälle passiert. © Daniel von Loeper

München - Wer als Radlfahrer den Stiglmaierplatz in der Maxvorstadt überqueren muss, hat es nicht leicht – und lebt mitunter auch gefährlich. Denn auf dem Platz, der mehr eine Mammutkreuzung als ein idyllischer Vierteltreffpunkt ist, treffen vier große Straßen mit viel Autoverkehr zusammen, dazu fahren Trams in drei von vier Himmelsrichtungen.

Die Radlwege aber sind schlecht oder gar nicht ausgebaut – dabei führen zwei Münchner Radl-Hauptrouten, die in Münchens Westen leiten, über den Stiglmaierplatz: die Strecke "Marienplatz – Aubing" und "Marienplatz – Allach". Und: Der Radverkehr auf der Kreuzung hat sich laut der städtischen Zählungen seit 2010 pro Tag mehr als verdoppelt, zum Teil sogar verdreifacht.

Radentscheid in München sieht auch Lösung für Stiglmaierplatz vor

Das Mobilitätsreferat will die Lage für die Radfahrer nun ändern – als nächstes von rund 50 Projekten aus den Maßnahmenbündeln des Radentscheids, die der Stadtrat beschlossen hat.

Jetzt haben Verkehrsplaner des Referats ihre ersten Überlegungen für den Stiglmaierplatz bei einer digitalen Infoveranstaltung den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt, die Fragen dazu stellen und Anregungen äußern durften.

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Bislang ist die Lage so: Aus dem Norden führt die Dachauer Straße fünfspurig auf den Stiglmaierplatz, aus dem Westen die Nymphenburger (vierspurig), aus dem Osten die Brienner Straße (vierspurig) und aus dem Süden die Seidlstraße, die sogar sechsspurig ist und sich auch noch mit der Verlängerung der Dachauer verzweigt.

Obendrein fahren Trams über die Kreuzung, entlang der Dachauer und in die Brienner Straße hinein.

München: Viele Unfälle an Verkehrsachse Stiglmaierplatz

In der Nymphenburger Straße (7.200 Radler täglich), der Seidlstraße (6.700 täglich) und der Dachauer Straße (6.800 täglich) haben die Verkehrsplaner "nicht regelkonforme Fuß- und Radwege" ausgemacht. Auch an der Nordseite der Brienner Straße sind die Rad- und Fußgängerstreifen zu schmal und nicht regelkonform.

In den vergangenen drei Jahren habe es viele Ab- und Einbiegeunfälle vor allem auf dem Ost-, Süd- und Westast der Kreuzung gegeben. Weitere auch im Bereich der "inneren" Dachauer, also bei den Rechtsabbiegern aus der Seidl- in die Dachauer Straße.

Die Seidlstraße Richtung Stiglmaierplatz wie sie jetzt ist (l.) – und wie sie mit weniger Autospuren und mehr Platz für Radler aussehen könnte.
Die Seidlstraße Richtung Stiglmaierplatz wie sie jetzt ist (l.) – und wie sie mit weniger Autospuren und mehr Platz für Radler aussehen könnte. © Mobilitätsreferat

Die Verkehrsplaner schlagen nun vor, für den Autoverkehr Spuren zu reduzieren und mehr Platz für die Sicherheit von Radlern und Fußgängern zu schaffen. Etwa könnte an der Dachauer Straße pro Richtung eine Fahrspur wegfallen, ebenso an der Seidl- und Nymphenburger Straße.

Auf der Brienner Straße könnte in Richtung Platz eine Spur zugunsten eines breiten Radwegs entfallen, gegenüber könnte ein breiter Radweg auf die Fahrbahn gelegt werden.

Maxvorstadt: Fünf Bäume müssten für neue Radwege am Stiglmaierplatz gefällt werden

Im Kreuzungsbereich würden durch diese Maßnahmen zehn Parkplätze wegfallen und fünf Bäume gefällt werden (sechs Ersatzpflanzungen wären möglich).

Die Zahl der Taxistandplätze bliebe erhalten (sechs am aktuellen Standort, vier vor dem Löwenbräukeller). Der Zugang zur Kita an der Dachauer Straße 61 würde verbessert. Außerdem könnten über 30 neue Radlstellplätze geschaffen werden.

Bezirksausschuss prüft Pläne: "Müssen uns Folgen für den Autoverkehr anschauen"

Noch sind das alles Vorüberlegungen. Die Bürgeranregungen werden nun intern weiter besprochen, heißt es aus dem Mobilitätsreferat, auch der örtliche Bezirksausschuss befasse sich noch mit den Plänen.

Der Fußgänger- und Radbeauftragte der SPD-Fraktion, Andreas Schuster, findet, man sei mit diesen Plänen "auf dem richtigen Weg. Es ist gut, dass die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern hier an erster Stelle stehen. Allerdings müssen wir uns die Folgen für den Autoverkehr schon noch genau anschauen." Ein paar Monate Überlegungszeit gibt es ja noch: Dem Stadtrat soll am 13. Dezember eine beschlussreife Vorlage vorgelegt werden.

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44 Kommentare
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  • Dana am 24.05.2023 11:55 Uhr / Bewertung:

    Radverkehr hat sich verdoppelt, kein Wunder bei den vielen Streiks !!!

  • Plato's Retreat am 24.05.2023 11:10 Uhr / Bewertung:

    Diese "Visualisierungen" sind mal wieder komplett verkehrt. Es fehlen die ca. 100 Ampeln - und die müssen bitte Rot sein - für alle, also in alle vier Richtungen.

    So, wie es in München halt üblich ist.

  • doket am 24.05.2023 15:22 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Plato's Retreat

    An der Kreuzung Amphingstraße/Berg-am-Laim-Straße können Sie nun schon seit mehreren Wochen beobachten, wie toll das ohne Ampeln funktioniert. Dort sind alle so rücksichtsvoll zueinander, dass der Stau im Berufsverkehr kilometerlang ist.

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