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Stadt München schafft Extra-Parkplätze für E-Scooter: Wird immer noch wild geparkt?

Seit einigen Wochen gibt es speziell markierte Bereiche in der Altstadt, in denen die E-Scooter abgestellt werden sollen. Doch klappt das auch? Die AZ hat sich vor Ort umgesehen – und getestet.
Michael Schleicher |
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Gut belegt: Der Parkplatz am Promenadeplatz. Dem Mobilitätsreferat zufolge ist dieser einer der am meist genutzten in der Altstadt.
Michael Schleicher 19 Gut belegt: Der Parkplatz am Promenadeplatz. Dem Mobilitätsreferat zufolge ist dieser einer der am meist genutzten in der Altstadt.
Der E-Scooter-Parkplatz in der Herzog-Wilhelm-Straße.
Michael Schleicher 19 Der E-Scooter-Parkplatz in der Herzog-Wilhelm-Straße.
Komplett leer: Der Parkplatz an der Schmidstraße.
Michael Schleicher 19 Komplett leer: Der Parkplatz an der Schmidstraße.
Auf dem Parkplatz steht kein E-Scooter, dafür aber im Hintergrund.
Michael Schleicher 19 Auf dem Parkplatz steht kein E-Scooter, dafür aber im Hintergrund.
Auch Lastenräder machen es sich zum Teil auf den Scooter-Parkplätzen bequem.
Michael Schleicher 19 Auch Lastenräder machen es sich zum Teil auf den Scooter-Parkplätzen bequem.
Sollte eigentlich nicht sein: Ein E-Scooter auf dem Gehweg in der Hermann-Sack-Straße.
Michael Schleicher 19 Sollte eigentlich nicht sein: Ein E-Scooter auf dem Gehweg in der Hermann-Sack-Straße.
Etliche E-Scooter am Rindermarkt – laut Mobilitätsreferat eine besonders stark frequentierte Station in der Altstadt.
Michael Schleicher 19 Etliche E-Scooter am Rindermarkt – laut Mobilitätsreferat eine besonders stark frequentierte Station in der Altstadt.
Ein E-Scooter am Hirmer-Parkhaus. Im Hintergrund: Der Parkplatz, wo der Roller eigentlich hingehört.
Michael Schleicher 19 Ein E-Scooter am Hirmer-Parkhaus. Im Hintergrund: Der Parkplatz, wo der Roller eigentlich hingehört.
Hier dürfte eigentlich kein E-Scooter stehen: Die Schäfflerstraße mit Blick auf die Baustelle am Marienhof.
Michael Schleicher 19 Hier dürfte eigentlich kein E-Scooter stehen: Die Schäfflerstraße mit Blick auf die Baustelle am Marienhof.
E-Scooter fast nur von einem Anbieter, und das in Reih und Glied – ob der Verleiher hier nachgeholfen hat?
Michael Schleicher 19 E-Scooter fast nur von einem Anbieter, und das in Reih und Glied – ob der Verleiher hier nachgeholfen hat?
Zwei E-Scooter stehen auf dem Gehweg vor einem Geschäft in der Frauenstraße.
Michael Schleicher 19 Zwei E-Scooter stehen auf dem Gehweg vor einem Geschäft in der Frauenstraße.
E-Scooter in der Nähe von Fahrrädern – gesehen in der Westenriederstraße.
Michael Schleicher 19 E-Scooter in der Nähe von Fahrrädern – gesehen in der Westenriederstraße.
Viele Nutzer scheinen ihrer E-Scooter nach der Fahrt in der Nähe von Radl-Stellflächen zu parken.
Michael Schleicher 19 Viele Nutzer scheinen ihrer E-Scooter nach der Fahrt in der Nähe von Radl-Stellflächen zu parken.
Sowas sollte durch die speziellen Parkplätze eigentlich vermieden werden: Zwei E-Scooter auf dem Gehweg. Mittlerweile aber eher eine Seltenheit in der Altstadt.
Michael Schleicher 19 Sowas sollte durch die speziellen Parkplätze eigentlich vermieden werden: Zwei E-Scooter auf dem Gehweg. Mittlerweile aber eher eine Seltenheit in der Altstadt.
E-Scooter neben Rollern und Fahrrädern am Viktualienmarkt.
Michael Schleicher 19 E-Scooter neben Rollern und Fahrrädern am Viktualienmarkt.
Nur wenige Meter vom Parkplatz am Promenadeplatz entfernt steht ein E-Scooter.
Michael Schleicher 19 Nur wenige Meter vom Parkplatz am Promenadeplatz entfernt steht ein E-Scooter.
Fünf E-Scooter, fünf verschiedene Anbieter: Vielfalt in der Hackenstraße.
Michael Schleicher 19 Fünf E-Scooter, fünf verschiedene Anbieter: Vielfalt in der Hackenstraße.
Auf dem St.-Jakobs-Platz herrscht (zu Recht) ein Parkverbot. Die Fahrt kann hier nicht beendet werden.
AZ-Screenshot 19 Auf dem St.-Jakobs-Platz herrscht (zu Recht) ein Parkverbot. Die Fahrt kann hier nicht beendet werden.
Ein Überblick über die speziellen E-Scooter-Parkzonen in der Münchner Altstadt.
AZ-Screenshot 19 Ein Überblick über die speziellen E-Scooter-Parkzonen in der Münchner Altstadt.

München - In der Hackenstraße hat man am Dienstagmittag einen ganz guten Eindruck bekommen, wie sich die Stadt das mit den speziellen E-Scooter-Parkplätzen vorstellt. Fünf Roller von fünf verschiedenen Anbietern waren dort nebeneinander abgestellt. Der Idealfall, so soll's aussehen!

Fünf E-Scooter, fünf verschiedene Anbieter: Vielfalt in der Hackenstraße.
Fünf E-Scooter, fünf verschiedene Anbieter: Vielfalt in der Hackenstraße. © Michael Schleicher

"Stationäres Abstellsystem" mit 43 Abstellflächen ist geplant

Seit Mitte Mai gibt es nun die neu (und gelb) markierten Bereiche in der Altstadt, auf denen die E-Scooter abgestellt werden sollen. 24 Abstellflächen sind in den Systemen bereits aktiviert, wie das Mobilitätsreferat auf AZ-Nachfrage mitteilt. Die meisten befinden sich entlang der Fahr- und Parkverbotszonen, zu denen unter anderem die Fußgängerzone und die Sendlinger Straße gehören.

19 weitere Standorte sollen laut Mobilitätsreferat noch folgen. "Am Ende wird ein stationäres Abstellsystem mit insgesamt 43 Abstellflächen für E-Tretroller bestehen", erklärt die Sprecherin. Daneben gibt es an einigen stärker frequentierten Orten in der Stadt ebenfalls Abstellflächen – etwa am Gärtnerplatz oder an der Leopoldstraße.

Unterwegs in der Altstadt: Klappt's mit den E-Scooter-Parkplätzen?

Doch wie wird die Neuerung angenommen? Parken die Nutzer die E-Scooter tatsächlich auf den geschaffenen Parkplätzen? Oder gibt es weiterhin wild abgestellte Roller auf Gehwegen und vor Einfahrten? Die AZ hat sich vor Ort umgesehen – und dabei auch die ein oder andere Fahrt gewagt.

Rund um die Sendlinger Straße gibt es mehrere Parkplätze, einer davon befindet sich an der Schmidstraße. Der Stellplatz? Komplett verwaist! Hier steht am Dienstagmittag kein einziger E-Scooter. Kurios: Nur wenige Meter daneben wurde einer abgestellt. Dem Nutzer ist dadurch ein Mini-Bonus durch die Lappen gegangen. Die Anbieter werben mit Anreizen, wenn der Roller im markierten Bereich abgestellt wird, bei Tier gibt es beispielsweise drei Freiminuten für die nächste Fahrt.

Auf dem Parkplatz steht kein E-Scooter, dafür aber im Hintergrund.
Auf dem Parkplatz steht kein E-Scooter, dafür aber im Hintergrund. © Michael Schleicher

Am Rindermarkt ist besonders viel los

Auf einem nahegelegenen E-Scooter-Parkplatz – im Rosental – schaut's schon deutlich besser aus. Fünf E-Scooter stehen im markierten Bereich, auch ein Lastenradl wurde dort abgestellt. Deutlich mehr ist noch am Rindermarkt los, laut Mobilitätsreferat eine der am besten ausgelasteten Stationen in der Altstadt. Gleich 13 Scooter quetschen sich in Reih und Glied auf den Parkplatz, wer fahren will, kann sich zwischen mehreren Anbietern entscheiden.

Etliche E-Scooter am Rindermarkt – laut Mobilitätsreferat eine besonders stark frequentierte Station in der Altstadt.
Etliche E-Scooter am Rindermarkt – laut Mobilitätsreferat eine besonders stark frequentierte Station in der Altstadt. © Michael Schleicher

Der Sprecherin zufolge ist auch der Stellplatz am Promenadeplatz ein stark frequentierter. Das zeigt sich auch vor Ort: Acht E-Roller stehen auf dem Stellplatz. Noch besser sieht es in der Sparkassenstraße aus, fein säuberlich stehen hier die Fahrzeuge nebeneinander. Gut möglich, dass die Anbieter hier am Morgen etwas nachgeholfen haben – ein Prozedere, das durchaus üblich ist. Denn häufig werden wild abgestellte E-Scooter eingesammelt und dann an einen der Stellplätze gebracht.

E-Scooter fast nur von einem Anbieter, und das in Reih und Glied – ob der Verleiher hier nachgeholfen hat?
E-Scooter fast nur von einem Anbieter, und das in Reih und Glied – ob der Verleiher hier nachgeholfen hat? © Michael Schleicher

Kaum noch wild abgestellte E-Scooter in der Innenstadt

Was beim Streifzug durch die Altstadt auffällt: E-Scooter, die Fußgängern im Weg stehen oder gar Einfahrten blockieren, sind mittlerweile kaum noch zu sehen. Nur ganz vereinzelt gibt es Scooter, die nicht auf Parkplätzen stehen, dann aber meist in der Nähe von Radlständern oder direkt an der Wand, wo sie nicht wirklich stören.

E-Scooter neben Rollern und Fahrrädern am Viktualienmarkt.
E-Scooter neben Rollern und Fahrrädern am Viktualienmarkt. © Michael Schleicher

Verbotszonen: Parken nicht möglich!

Der Grund, warum das in den meisten Fällen gut klappt, sind die Verbotszonen, die die Stadt in Zusammenarbeit mit den Anbietern eingerichtet hat. Hier können die E-Scooter nicht abgestellt, der Mietvorgang nicht abgeschlossen werden. Weil sich diese Verbotszonen im näheren Umkreis der Parkplätze befinden, bleibt den Nutzern in den meisten Fällen kaum etwas anderes übrig, als ihren Scooter auf einem solchen abzustellen.

Die AZ hat's getestet, erfüllen die Verbotszonen ihren Zweck? Von der Blumenstraße aus ging's mitten auf den Sankt-Jakobs-Platz, wo das Abstellen der Scooter laut App (die AZ hat die Tier-App genutzt) nicht möglich ist. Und tatsächlich: Der Mietvorgang kann nicht abgeschlossen und die Fahrt nicht beendet werden.

Auf dem St.-Jakobs-Platz herrscht (zu Recht) ein Parkverbot. Die Fahrt kann hier nicht beendet werden.
Auf dem St.-Jakobs-Platz herrscht (zu Recht) ein Parkverbot. Die Fahrt kann hier nicht beendet werden. © AZ-Screenshot

Teilweise gibt es noch Lücken bei den Abstellmöglichkeiten

Zudem gibt es einen Bereich von etwa 100 Metern rund um einen Parkplatz, in dem das Abstellen ebenfalls nicht möglich ist. "Die Rückgabe außerhalb dieser Flächen wird in einem Radius von etwa 100 Metern elektronisch und digital gesperrt", heißt es dazu seitens der Stadt. Das Ziel der Maßnahme liegt auf der Hand: Die Nutzer sollen den E-Roller ausschließlich auf den dafür vorgehenden Flächen abstellen.

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Komplett lückenlos ist das System aber (noch) nicht. Beispielsweise in der Hackenstraße, wo man den E-Scooter nur wenige Meter neben dem Parkplatz wieder abstellen (und mitten auf dem Gehweg platzieren) kann.

Wie das Mobilitätsreferat erklärt, soll mit der Aktivierung der weiteren Parkplätze ein sogenanntes "stationäres Abstellsystem" einhergehen. "Bis dato bestehen in einigen Bereichen der Altstadt weiterhin Lücken, wo die E-Tretroller wie im übrigen Stadtgebiet 'normal' auf den Gehwegen abgestellt werden können. Mit dem sogenannten stationären Abstellsystem müssen die Nutzer*innen die vorhandenen Abstellflächen nutzen und werden über jede mögliche Abstellmöglichkeit 'dankbar' sein", erklärt die Sprecherin dazu.

Aktuell befinde man sich noch einer "Übergangsphase", da das Abstellnetz noch nicht komplett ausgebaut sei. Wann das der Fall sein wird, ist allerdings noch nicht klar.

Sowas sollte durch die speziellen Parkplätze eigentlich vermieden werden: Zwei E-Scooter auf dem Gehweg. Mittlerweile aber eher eine Seltenheit in der Altstadt.
Sowas sollte durch die speziellen Parkplätze eigentlich vermieden werden: Zwei E-Scooter auf dem Gehweg. Mittlerweile aber eher eine Seltenheit in der Altstadt. © Michael Schleicher

Fazit: Die E-Scooter-Parkplätze zeigen Wirkung

Die ersten Wochen zeigen: Durch die E-Scooter-Parkplätze hat sich die Situation in der Altstadt deutlich verbessert. Laut Mobilitätsreferat seien bislang auch keine Beschwerden über die Abstellsituation eingegangen. Auch die ersten Rückmeldungen der Kommunalen Verkehrsüberwachung sowie des Bezirksausschusses seien positiv ausgefallen. Im Großen und Ganzen werden die Abstellflächen "sehr gut angenommen", wie die Sprecherin erklärt.

Dass das System noch nicht zu 100 Prozent fehlerfrei ist, hat auch der AZ-Streifzug durch die Altstadt gezeigt. Vergleichbar mit den Zuständen zuvor, wo unzählige E-Scooter im Weg standen oder einfach hingeworfen wurden, ist die aktuelle Situation aber bei Weitem nicht mehr. Die E-Scooter-Parkplätze in der Münchner Innenstadt, sie zeigen Wirkung.


Eine Karte mit den aktuellen E-Scooter-Parkplätzen und Fahrverbotszonen gibt es hier.

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21 Kommentare
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  • Fußball-Fan am 07.07.2022 18:39 Uhr / Bewertung:

    Jetzt müssen Steuerzahlergelder für den Schrott ausgegeben werden, den uns die CSU und der schlechteste Verkehrsminister Deutschlands eingebrockt haben. Danke CSU. Was dürfen wir noch für Euch bezahlen? Ach ja, die Maut-Millionen, die den Betreibern noch zustehen. Andy hat da einen ganz tollen Deal gemacht - der Dumme ist natürlich der CSU-Wähler. Aber was solls, ist ja nur Geld. Nichts für ungut, liebe CSU.

  • Apokalyptischer Reiter am 07.07.2022 18:23 Uhr / Bewertung:

    Alter, was geht bei euch. Wir haben Krieg, Inflation, horrende Mieten und keiner kann mehr Energie bezahlen. Ihr schmeißt Nebelkerzen für e-scooter.

  • So so am 07.07.2022 17:59 Uhr / Bewertung:

    Und jetzt auch gleich noch gegen wild parkende Fahrräder vorgehen ….

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