Stadt kauft Dawonia-Wohnungen für 70 Millionen Euro: Mieterverein kritisiert Markus Söder

Die Stadt wird 325 Wohnungen von Dawonia kaufen. Das sagt der Münchner Mieterverein dazu.
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Dieses Haus an der Zietenstraße gehörte einst dem Freistaat. Dann wurde es privatisiert. Nun wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Stadt zurückgekauft.
Dieses Haus an der Zietenstraße gehörte einst dem Freistaat. Dann wurde es privatisiert. Nun wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Stadt zurückgekauft. © Daniel von Loeper

München - Dass die Stadt 34 Mehrfamilienhäuser in Milbertshofen kaufen wird, ist für die Mieter eine gute Nachricht. Das findet zumindest Beatrix Zurek, die Vorsitzende des Mietervereins. "Die Stadt München nutzt alle ihre Möglichkeiten, um bezahlbaren Wohnraum zu erhalten. (...) Auf dem freien Markt hätten die Mieter langfristig deutliche Mietsteigerungen hinnehmen müssen und wären von Verdrängung bedroht", so Zurek.

Doch der Kauf hat für sie einen bitteren Beigeschmack: "Der damalige Finanzminister Markus Söder hat 2013 den Verkauf von 33.000 Wohnungen an ein privates Konsortium betrieben", erklärt Zurek. Auch München hätte damals mitgeboten, aber die GBW erhielt den Zuschlag. "Die Wohnungen kosten heute das Dreifache", schimpft Zurek.

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Zurek über Söders Versprechen: "Bislang nicht viel mehr als heiße Luft"

Für die 325 Wohnungen des GBW-Nachfolgers Dawonia zahlt die Stadt nun 70 Millionen Euro. "Diese Käufe waren nötig und richtig", sagt Zurek. "Aber das Geld fehlt natürlich für den Wohnungsbau. Die Verantwortung dafür trägt Markus Söder. Und ausgerechnet der spricht nun vom Wohnbaubooster."

Zurek bezeichnet den damaligen Verkauf Söders als "größten wohnungspolitischen Fehler, den der Freistaat je begangen hat". Die Stadt müsse nun "mühsam die Scherben aufkehren". Ihr zufolge bleibe Bayerns Ministerpräsidenten weit hinter seinen Wohnungsbau-Versprechen zurück. "Bislang ist das nicht viel mehr als heiße Luft."

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  • Martin G. am 10.07.2023 17:32 Uhr / Bewertung:

    Es bringt für den gesamten Mietmarkt wenig, wenn ein paar Wohnungen aus der privatwirtschaftlichen Vermarktung in die städtische Vermietung kommen. M. E. wäre es wesentlich effektiver, wenn die Stadt mit dem Geld zusätzlichen Wohnraum schaffen würde, anstelle nur bestehenden Wohnraum zu kaufen. Nur durch ein gesteigertes Angebot würde sich der Markt entspannen, nicht aber durch ein "paar" Wohnungen, die jetzt günstiger vermietet werden und de fakto von der Stadt subventioniert werden.

  • Mobilist am 10.07.2023 22:52 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Martin G.

    Es gibt keinen statistisch belgbaren Beweis, dass ein gesteigertes Angebot den Markt entspannt. Das ist eher eine Wunschvorstellung, die den Realitätstest nicht besteht.

  • MC9 am 11.07.2023 17:56 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Martin G.

    …… und nicht bekannt ist, welches Einkommen und Vermögen die Mieter haben.
    Vor den Häusern stehen oft (ausländische) teuere Autos oder Firmenfahrzeuge.

    "Die Wohnungen kosten heute das Dreifache", schimpft Zurek.

    Ist damit der damalige Kaufpreis von Vonovia gemeint oder das Witzangebot der Kommunen - unter Federführung der Landeshauptstadt München SPD Oberbürgermeister Christian Ude?

    € 70 Mio für die Abbruchreifen alten kleinen Hütten …… Neubau unter Ausnutzung des VOLLEN Baurechts die einzige wirtschaftliche langfristige Lösung !

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