Stadt kauft Dawonia-Wohnungen für 70 Millionen Euro: Mieterverein kritisiert Markus Söder
München - Dass die Stadt 34 Mehrfamilienhäuser in Milbertshofen kaufen wird, ist für die Mieter eine gute Nachricht. Das findet zumindest Beatrix Zurek, die Vorsitzende des Mietervereins. "Die Stadt München nutzt alle ihre Möglichkeiten, um bezahlbaren Wohnraum zu erhalten. (...) Auf dem freien Markt hätten die Mieter langfristig deutliche Mietsteigerungen hinnehmen müssen und wären von Verdrängung bedroht", so Zurek.
Doch der Kauf hat für sie einen bitteren Beigeschmack: "Der damalige Finanzminister Markus Söder hat 2013 den Verkauf von 33.000 Wohnungen an ein privates Konsortium betrieben", erklärt Zurek. Auch München hätte damals mitgeboten, aber die GBW erhielt den Zuschlag. "Die Wohnungen kosten heute das Dreifache", schimpft Zurek.
Zurek über Söders Versprechen: "Bislang nicht viel mehr als heiße Luft"
Für die 325 Wohnungen des GBW-Nachfolgers Dawonia zahlt die Stadt nun 70 Millionen Euro. "Diese Käufe waren nötig und richtig", sagt Zurek. "Aber das Geld fehlt natürlich für den Wohnungsbau. Die Verantwortung dafür trägt Markus Söder. Und ausgerechnet der spricht nun vom Wohnbaubooster."
Zurek bezeichnet den damaligen Verkauf Söders als "größten wohnungspolitischen Fehler, den der Freistaat je begangen hat". Die Stadt müsse nun "mühsam die Scherben aufkehren". Ihr zufolge bleibe Bayerns Ministerpräsidenten weit hinter seinen Wohnungsbau-Versprechen zurück. "Bislang ist das nicht viel mehr als heiße Luft."
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