Kommentar

Spitzen der Stadtverwaltung: Eigenlob-Pause und zurück zum Kerngeschäft

AZ-Lokalchef Felix Müller über Mahnungen ins Nirgendwo.
von  Felix Müller
Münchens IT-Referentin Laura Dornheim
Münchens IT-Referentin Laura Dornheim © Foto: Daniel von Loeper

Die digitalste Großstadt Deutschlands!, so jubelt Münchens IT-Referentin Laura Dornheim gerne über ihre eigene Arbeit. OB Dieter Reiter hat vor ein paar Monaten freudig erklärt, dass Dornheim und das Kreisverwaltungsreferat "den Ausbau digitaler Services für die Bürger*innen zur Priorität gemacht" hätten.

München will digitalste Großstadt Deutschlands sein

Nun ja. Wer sich den aktuellen Fall mit der Mahnung per Post an uralte Adressen und die Erklärung dafür anschaut, gewinnt eher einen anderen Eindruck. Und zwar den, dass sich die Spitzen der Stadtverwaltung mal stärker ihrem Kerngeschäft zuwenden sollten: dem, dass der Laden für die Münchner einfach läuft.

Dass ernsthaft nicht mal alle Bereiche der Stadt Daten untereinander austauschen und man offenbar für normal hält, erst abzuwarten, bis unzustellbare Briefe zurückkommen, um dann mit einer Recherche zu beginnen, ist aberwitzig.

Die CSU hat recht: Das muss sofort geändert werden. Es ist ein Projekt, das IT-Chefin Dornheim umgehend zur Chefinsache machen sollte. Bis dahin darf auch gerne eine kleine Eigenlob-Pause sein, weniger Jubel über die vermeintlich digitalste Großstadt.

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