SPD nur noch Dritter in München: „Ein schrecklicher Abend“

Geschockte Gesichter: Die Münchner SPD hat Mühe, nach der deftigen Niederlage bei der Bundestagswahl die Fassung zu wahren.
Florian Zick |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Wenig begeistert vom Ergebnis (v. l.): die Bundestagskandidaten Sebastian Roloff, Bernhard Goodwin, Claudia Tausend und Oberbürgermeister Dieter Reiter im Wirtshaus im Schlachthof.
Daniel von Loeper Wenig begeistert vom Ergebnis (v. l.): die Bundestagskandidaten Sebastian Roloff, Bernhard Goodwin, Claudia Tausend und Oberbürgermeister Dieter Reiter im Wirtshaus im Schlachthof.

München - So war das mit dem Schlachthof eigentlich nicht gedacht. Aber 15 Prozent in Bayern, um die 17 in München: Das verpasste dem Ort der SPD-Wahlparty doch eine symbolische Note. "Das ist ein schrecklicher Abend, eine Katastrophe", sagte ein sichtlich mitgenommener Dieter Reiter. "So eine Niederlage hat es für die SPD schon lange nicht mehr gegeben", so der Oberbürgermeister.

Die SPD, nach eigenem Bekunden die München-Partei schlechthin, ist in der Stadt nur noch die drittstärkste Kraft – hinter der CSU und auch noch knapp abgehängt von den Grünen. Ganz schön heftig! Nach einer anfänglichen Schockphase berappelten sich die Genossen im Schlachthof langsam wieder. Nur 15 Prozent in Bayern, das muss man erst einmal sacken lassen.

"Hohe Wahlbeteiligung nutzte vor allem der AfD"

Die Stimmung sei aber auch schon mal schlechter gewesen, sagte die Münchner Partei-Chefin Claudia Tausend. 2009 zum Beispiel, oder auch 2013. "Dieses Mal hat es sich ja irgendwie abgezeichnet", befand Tausend. Und während sich die Genossen schon wieder stärkten - die SPD-Fahnen auf dem Tisch und das Schnitzel auf dem Teller - setzte Tausend zu einer ersten Analyse an. Die Grünen hätten ihre Wähler besser mobilisiert, die hohe Wahlbeteiligung habe vor allem der AfD genutzt, sagte sie. "Wir schauen jetzt aber trotzdem nach vorne", so die Partei-Chefin kämpferisch.

Tatsächlich war die SPD-Basis gar nicht so niedergeschlagen, wie man ob des desaströsen Ergebnisses hätte erwarten können. OB Reiter wollte sogar eine Aufbruchstimmung ausgemacht haben. Das Ergebnis sei jedenfalls eine klare Abwahl der Großen Koalition in Berlin gewesen, sagte er. Nun könne man frisch von vorne anfangen.

Reiter vergleicht die SPD mit Sechzig

Auch als Bayern-Fan hatte Reiter sofort den passenden Vergleich parat: die Fußballer des TSV 1860. Die betreiben nach ihrem sportlichen Absturz nun den Neuaufbau in der Regionalliga. Keine ganz so schlechte Analogie, fand Reiter: "Die sind ja jetzt Tabellenführer."

Lesen Sie hier: Wahlparty der CSU - Revolte gegen Seehofer

Lesen Sie hier: Wahlparty der FDP - Liberaler Freudentaumel

Lesen Sie hier: Wahlparty der Grünen - "Das ist einfach der Wahnsinn"

Lesen Sie hier: Wahlparty der AfD - "Watschn für CSU"

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.