SPD fordert neues Mehrwegsystem
München - Die Fast-Food-Salat-Verkäufer vom Dean-and-David bieten es schon lange an: ein Mehrwegsystem für ihre Mitnahme-Speisen. Die Salatschale mit dem Plastikdeckel kann daheim in die Spülmaschine - und beim nächsten Mal bringen die Kunden sie wieder mit. Zu anderen Lokalen aber kann man die Schale nicht bringen. Und überhaupt ist der Großteil des Münchner Fastfoods immer noch verpackt in Plastik (oder Pizzakarton-Kartonagen) und landet im besten Fall in einem Mülleimer und im schlechteren einfach irgendwo auf dem Boden.

Müll-Problem soll gelöst werden
Doch das soll sich ändern. Und offenbar sind sehr viele Gastronomen bereit, sich zu beteiligen. "Ein Großteil unserer Unternehmen will auf Mehrweg umstellen", versicherte Dehoga-München-Geschäftsführerin Daniela Ziegler dieser Tage bei einem Hearing im Rathaus. Dafür bräuchten die Betriebe "umweltfreundliche, kostengünstige und unkomplizierte Lösungen". Das Ziel der Dehoga sei es deshalb, eine "überschaubare Anzahl von Systemen in München zu etablieren, damit Kunden die Behälter auch ohne großen Zusatzaufwand zurückgeben können."
Überschaubare Anzahl an Systemen für München
Dann, glaubt man bei der Dehoga, würden die Kunden das System auch gerne annehmen. Die Gastronomen sind bei dem Thema durchaus unter Handlungsdruck. Nicht nur, weil die Öffentlichkeit immer sensibler reagiert, was Plastikberge und unnötigen Müll betrifft. 2021 dürfte der Bundestag auch Richtlinien der EU umsetzen, nach denen Einwegplastik verboten werden soll.
Einheitliches Mehrwegsystem von SPD und Grüne gefordert
SPD und Grüne im Stadtrat wollen die Dehoga beim Etablieren eines möglichst einheitlichen Mehrwegsystems unterstützen. Das hatten sie schon im Juli in einem Antrag bekundet. Nach dem jüngsten Stadtrats-Hearing, an dem auch Start-ups teilnahmen, erklärte SPD-Stadträtin Julia Schmitt-Thiel: "Ich freue mich sehr, dass die Münchner Gastronomie angekündigt hat, die Corona-Krise und das damit verbundene Mehr an Take Away nutzen zu wollen, um die jungen Münchner Mehrweg-Lösungen zu testen."
Monika Fuchs von den Grünen lobte, dass etablierte Gastro-Verbände mit jungen Münchner Start-ups Lösungen suchen wollen."In Kürze", kündigte sie an, würden nun "konkrete Taten folgen". Damit man 2021 wirklich sein Mittagessen beim Lokal um die Ecke holen kann - und die Verpackung später bei einem anderen abgeben. Wo man seinen Kaffee trinken geht.
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