Spatenstich mit Dieter Reiter: Klinikum Schwabing wird saniert

Mit dem Bau der neuen Kinderklinik in Schwabing wird die geplante Klinik-Rettung erstmals sichtbar. Nun war Spatenstich.
von  Florian Zick
Die Altbauten sollen mit Glasbrücken angebunden werden.
Die Altbauten sollen mit Glasbrücken angebunden werden. © Simulationen: Ludes Generalplaner GmbH

München - Das vor sich hinkränkelnde Stadtklinikum hat schon länger keine Positivmeldung mehr abgeworfen. Umso mehr genossen es die Verantwortlichen am Montag, ausnahmsweise mal keine Krisen-PR machen zu müssen. Von einem "guten Tag für München" sprach Klinik-Chef Axel Fischer. Und Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) freute sich sogar über einen "Meilenstein für die Münchner Krankenhauslandschaft".

Anlass für die ausgelassene Stimmung war der Spatenstich für die neue Kinderklinik in Schwabing. Der 140-Millionen-Euro-Bau ist Teil des umfassenden Sanierungskonzepts, mit dem das finanziell angeschlagene Klinikum vor dem endgültigen Kollaps bewahrt werden soll.

Ärger im Klinikum Neuperlach: Aus für den Kreißsaal

Um die 770 Millionen Euro wollen Stadt und Freistaat in den kommenden Jahren in die Rettung der vier Klinikstandorte stecken. Wobei Bogenhausen und Neuperlach leicht wachsen, Harlaching und vor allem Schwabing dagegen deutlich schrumpfen werden.

Über 500 Betten sollen in Schwabing abgebaut werden. Viele Anwohner machen sich deshalb Sorgen, dass dort in Zukunft die Notfallversorgung nicht mehr gewährleistet ist. "Dass wir jetzt eine neue Kinderklinik bekommen, ist toll", sagt Ingrid Seyfarth-Metzger, die Vorsitzende einer Bürgervereinigung, die für den Erhalt des Klinikums Schwabing kämpft. "Aber nicht, dass das in Kombination mit dem Rückbau der Notfallversorgung passiert."


Die Kliniksanierung an den einzelnen Standorten

Bogenhausen

An Bogenhausen hängt der gesamte Zeitplan. Foto: AZ-Archiv

Dem Klinikum in Bogenhausen kommt eine Schlüsselrolle im Sanierungsprozess zu. Mehrere Abteilungen aus Schwabing sollen dorthin umziehen, das Krankenhaus soll auf über 1000 Betten wachsen. Die geplanten Bauarbeiten verzögern sich aber um bis zu drei Jahre. Das gefährdet den gesamten Zeitplan.

Neuperlach

Die Bettenzahl in Neuperlach bleibt gleich. Foto: AZ-Archiv

Auch in Neuperlach läuft bis jetzt nicht alles ganz nach Plan. Ganz so hinterher wie in Bogenhausen ist man dort aber nicht. Die Dermatolgie wird zudem nun doch nicht dort angesiedelt, sondern in Schwabing. Dadurch spart man sich in Neuperlach einen Neubau – und die Bettenzahl bleibt mit 542 nahezu konstant.

Harlaching

30 Prozent weniger in Harlaching. Foto: AZ-Archiv

Harlaching büßt fast 30 Prozent seiner Betten ein. Wie in Schwabing befürchten Kritiker des Sanierungskonzepts deshalb, dass auch dort die Notfallversorgung nicht mehr sichergestellt ist. Aber immerhin: Anders als ursprünglich geplant bleiben die Unfallchirurgie und damit insgesamt fast 550 Betten in Harlaching.

Thalkirchen

Die Dermatologie in der Thalkirchner Straße. Foto: AZ-Archiv

Die Dermatologie in der Thalkirchner Straße wird als Standort aufgegeben. Zwar wurde das Klinikgebäude erst kürzlich für rund 7,5 Millionen Euro renoviert, zum Wohle des höheren Ziels wird dort nun aber 2022 Schluss sein. Zunächst war ein Umzug nach Neuperlach geplant, nun ist das Ziel aber Schwabing.

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