Klinikum schreibt wieder schwarze Zahlen

Nach Millionenverlusten erwartet die städtische Tochter heuer erstmals wieder einen Gewinn. Das Sanierungskonzept überzeugt aber nicht alle.
Florian Zick |
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Das Sorgenkind: Am Klinikum Bogenhausen dauern die Umbauarbeiten drei Jahre länger als ursprünglich geplant.
dpa Das Sorgenkind: Am Klinikum Bogenhausen dauern die Umbauarbeiten drei Jahre länger als ursprünglich geplant.

Nach Millionenverlusten erwartet die städtische Tochter heuer erstmals wieder einen Gewinn. Das Sanierungskonzept überzeugt aber nicht alle.

München - Das Städtische Klinikum wird nach langer Zeit heuer erstmals wieder schwarze Zahlen schreiben. Im Rathaus wertet man das als Beleg dafür, dass das Sanierungskonzept langsam greift. So groß wie zunächst erhofft, fällt der Gewinn aber trotzdem nicht aus.

Für das laufende Jahr rechnet das Klinikum mit einem Plus in Höhe von 5,4 Millionen Euro. Das sind zwar rund 7,5 Millionen weniger, als man ursprünglich erwartet hatte. Laut Stadtkämmerer Ernst Wolowicz (SPD) sei diese Zahl aber von vornherein sehr optimistisch geschätzt gewesen.

Die Politik zeigt sich zufrieden mit den Zahlen

Bei den Regierungsparteien zeigt man sich deshalb auch weitgehend zufrieden mit den Ergebnissen. „Wir sind nach wie vor auf dem richtigen Kurs“, sagt Horst Lischka, der finanzpolitische Sprecher der SPD. Dass man die ehrgeizigen Ziele nicht ganz wird einhalten können, sei nicht weiter dramatisch. „Es ist eben ein großer Tanker, der da umgesteuert werden muss“, so Hans Theiss, der Klinik-Experte der CSU-Fraktion.

Der Gewinneinbruch liegt an zwei Dingen: Die fehlenden Pflegekräfte mussten mit Leiharbeitern ersetzt werden, das kostet Geld. Und bei den Umbauten geht es nicht ganz so schnell voran wie geplant. Sorgenkind ist dabei vor allem das Klinikum Bogenhausen. Die Bauarbeiten dort dauern etwa drei Jahre länger als vorgesehen. Die betroffenen Abteilungen aus Schwabing können deshalb wohl erst 2022 umziehen.

Lesen Sie hier: Die zehn Baustellen am Klinikum München

Im Stadtrat sieht man diese Verzögerung als einen Knackpunkt an. „Keine Frage, da wird es Probleme geben“, so Lischka. Durch straffen des Zeitplans und ein neues Umzugskonzept werde man die Härten aber so gut es geht abfedern, verspricht er.

In der Opposition ist man da nicht ganz so zuversichtlich. „Seit Juli 2015 wird an Symptomen herumgedoktert, anstatt Ursachen zu beheben“, sagt Eva Caim, die gesundheitspolitische Sprecherin der Bayernpartei. Wegen des Mangels an Pflegekräften hätten im Mai am Klinikum Harlaching mehr als 16 Prozent der Betten nicht belegt werden konnten, schimpft sie. Die eingeleiteten Sparmaßnahmen seien damit offenkundig falsch angesetzt gewesen.

In der Stadtregierung will man das so nicht stehenlassen. Demnächst zum Beispiel werde in Schwabing der Grundstein für die geplante Kinderklinik gelegt, so SPD-Mann Lischka. Das allein schon sei ein Beleg, dass es mit dem Klinikum wieder aufwärtsgehe.

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