Spatenstich für Bayerns ersten Radschnellweg

Am Freitag ist der Spatenstich erfolgt. Die Strecke nach Norden ist erst der Anfang.
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Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (l.) mit Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer und Mobiltiätsreferent Georg Dunkel.
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (l.) mit Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer und Mobiltiätsreferent Georg Dunkel. © Michael Nagy/Presseamt

München - Für den ersten Radschnellweg Bayerns hat nun der Bau begonnen: Am Freitag erfolgte für den ersten Abschnitt der neuen Strecke Richtung Garching beim Platz der Opfer des Nationalsozialismus der Spatenstich. Aber nicht nur Radler können sich freuen, auch Fußgänger. Denn hier wird ab dem nächsten Jahr ein ganz neuer "Platanenplatz" entstehen.

"Er heißt so wegen der schönen Platanen, die dort schon heute stehen", erklärt Andreas Schuster. Er sitzt für die SPD im Stadtrat und gehört zu den Aktivisten, die für den "Radentscheid" in München Unterschriften sammelten. "Heute", findet Schuster", "ist wirklich ein hervorragender Tag für die Münchner Radler." Schließlich soll der erste Abschnitt des neuen Radschnellwegs noch in diesem Jahr fertig sein.

Radschnellweg bis nach Garching

Dieses 600-Meter-Stück soll einmal 2,80 Meter breit sein und wird sich sowohl in den Altstadtradring als auch in den Radschnellweg in den Münchner Norden einfügen. Dieser geht dann weiter Richtung Odeonsplatz, Ludwigstraße und später entlang der Ingolstädter Landstraße bis nach Garching.

Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) nennt solche Radwege "Schlagadern" des Radnetzes, weil sich auf ihnen auch längere Distanzen komfortabel und schnell zurücklegen lassen.

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23 Kilometer ist die Strecke nach Norden lang, sie soll zwei Unis miteinander verbinden. Doch schon das erste Teilstück ist extrem teuer: 22 Millionen Euro wird der Umbau am Platz der Opfer des Nationalsozialismus kosten.

Die Baustelle erfolgt in zwei Abschnitten: Der erste Teil zwischen Maxburg- und Prannerstraße beginnt jetzt. Nächstes Jahr folgt dann der Abschnitt zwischen Pranner- und Jungfernturmstraße. Die durch den Umbau gewonnenen Flächen werden begrünt und mit Bäumen bepflanzt.

Parkähnliche Anlage soll entstehen

Außerdem wird 2023 die Kreuzung Maximiliansplatz, Oskar-von-Miller-Ring und Brienner Straße umgestaltet. Dadurch entsteht der neue "Platanenplatz". Am Ende bleiben drei Fahrspuren für Autos und jeweils ein Radfahrstreifen pro Fahrtrichtung. Das "Straßenwirrwarr", das heute dort herrscht, soll sich dann lösen, sagt Andreas Schuster. Dafür soll dann eine parkähnliche Anlage entstehen.

Alle Baumaßnahmen sollen bis Dezember 2024 fertig sein. Abgeschlossen ist der Bau am Münchner Radnetz dann aber noch nicht: "Der Radschnellweg in den Norden ist erst der Anfang", sagt Bürgermeisterin Habenschaden. "Wir planen den Bau von weiteren in alle Himmelsrichtungen." Als nächstes ist die nach Markt Schwaben dran.

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33 Kommentare
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  • doket am 12.09.2022 11:31 Uhr / Bewertung:

    Da wird ein großer Bereich umgebaut, Grünflächen und Parks geschaffen. Das ist alles schön und gut. Aber warum werden die Kosten für den Platanenpark dem Radverkehrsprojekt zugeordnet? Will man möglichst hohe Kosten ansetzen um solche Umbauten in Verruf zu bringen?

  • Wickie712 am 12.09.2022 06:50 Uhr / Bewertung:

    Das Geld hätte man in die vorhanden Radwege einsetzen sollen, den Ausbau auf 2 m Breite oder gar 2,5 m, zumindest mal entsprechend der Verwaltungsvorschriften zur StVO.
    Ich bin gerne mit dem rad unterwegs, die Verkehrsführungen und Wege in München steht noch beim Stand: Einwohnerzahl 800.000 Bürger.

    Neulich war ich in BaWü, vor Stuttgart: Autoradelbahn, 13 km für Sie. Nach 3 km war schluß. Ist zwar schön zu fahren, aber ganz ehrlich. Außer mir war keiner da, andere Ecken auf der Tagestour v. 227 km waren gar nicht ausgebaut.

    Ausbau der Radwege ist notwendig, beim KFZ hat man Stoßdämpfer, der Sitz federt ab, beim Fahrrad eher nicht. Da geht jeder kleine Huckel und die Buckelpisten auf den Körper direkt, auf die Gelenke (teils mit Hebewirkung). da nervt jeder Kantstein, wo man langsamer werden muss um 3 cm hochzukommen. Wenn die Reifen den normalen Druck von 3,8 bar haben, federt da nichts.

    Sorry, als Viel-und Gerneradler sage ich: Lasst den Neubau, baut aus.

  • Der wahre tscharlie am 10.09.2022 15:31 Uhr / Bewertung:

    22 Millionen für 600 Meter und einer Breite von 2,8 m.......nicht schlecht, wir hamms ja.
    Als Vergleich.....1 Km (1000m) Autobahn kosten zw. 6 und 20 Millionen. Also fast doppelt solang wie die 600m. Und eine Autobahn ist in der Regel breiter als der 2,8m breite Radweg.
    Und der Unterbau einer Autobahn ist auch ein anderer, da täglich tonnenschwere LKWs drüberfahren.

    Was also bitte soll an den 600m 22 Millionen kosten?
    Wieviel sollen dann die 23km im Gesamten kosten? 100, 200 Millionen? Noch mehr?

    "Wir planen den Bau von weiteren in alle Himmelsrichtungen."
    In Anlehnung an ein anderes Zitat....."alle Radwege führen nach München". Was mit dem römischen Imperium passierte, muß ich nicht erzählen.
    Aber vor über einem Jahr schrieb ich schon, dass München scheibchenweise ( hier ein Stück, dort ein Stück, damit es nicht so auffällt) zu einer absoluten Radlstadt umgebaut werden soll.

    Nix gg. das Radln, aber nicht so und nicht für 22 Millionen!

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