Spatenstich für Bayerns ersten Radschnellweg
München - Für den ersten Radschnellweg Bayerns hat nun der Bau begonnen: Am Freitag erfolgte für den ersten Abschnitt der neuen Strecke Richtung Garching beim Platz der Opfer des Nationalsozialismus der Spatenstich. Aber nicht nur Radler können sich freuen, auch Fußgänger. Denn hier wird ab dem nächsten Jahr ein ganz neuer "Platanenplatz" entstehen.
"Er heißt so wegen der schönen Platanen, die dort schon heute stehen", erklärt Andreas Schuster. Er sitzt für die SPD im Stadtrat und gehört zu den Aktivisten, die für den "Radentscheid" in München Unterschriften sammelten. "Heute", findet Schuster", "ist wirklich ein hervorragender Tag für die Münchner Radler." Schließlich soll der erste Abschnitt des neuen Radschnellwegs noch in diesem Jahr fertig sein.
Radschnellweg bis nach Garching
Dieses 600-Meter-Stück soll einmal 2,80 Meter breit sein und wird sich sowohl in den Altstadtradring als auch in den Radschnellweg in den Münchner Norden einfügen. Dieser geht dann weiter Richtung Odeonsplatz, Ludwigstraße und später entlang der Ingolstädter Landstraße bis nach Garching.
Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) nennt solche Radwege "Schlagadern" des Radnetzes, weil sich auf ihnen auch längere Distanzen komfortabel und schnell zurücklegen lassen.
23 Kilometer ist die Strecke nach Norden lang, sie soll zwei Unis miteinander verbinden. Doch schon das erste Teilstück ist extrem teuer: 22 Millionen Euro wird der Umbau am Platz der Opfer des Nationalsozialismus kosten.
Die Baustelle erfolgt in zwei Abschnitten: Der erste Teil zwischen Maxburg- und Prannerstraße beginnt jetzt. Nächstes Jahr folgt dann der Abschnitt zwischen Pranner- und Jungfernturmstraße. Die durch den Umbau gewonnenen Flächen werden begrünt und mit Bäumen bepflanzt.
Parkähnliche Anlage soll entstehen
Außerdem wird 2023 die Kreuzung Maximiliansplatz, Oskar-von-Miller-Ring und Brienner Straße umgestaltet. Dadurch entsteht der neue "Platanenplatz". Am Ende bleiben drei Fahrspuren für Autos und jeweils ein Radfahrstreifen pro Fahrtrichtung. Das "Straßenwirrwarr", das heute dort herrscht, soll sich dann lösen, sagt Andreas Schuster. Dafür soll dann eine parkähnliche Anlage entstehen.
Alle Baumaßnahmen sollen bis Dezember 2024 fertig sein. Abgeschlossen ist der Bau am Münchner Radnetz dann aber noch nicht: "Der Radschnellweg in den Norden ist erst der Anfang", sagt Bürgermeisterin Habenschaden. "Wir planen den Bau von weiteren in alle Himmelsrichtungen." Als nächstes ist die nach Markt Schwaben dran.
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