Spatenstich bei zweiter Stammstrecke für München: Wo schon 2017 gebaut wird

In wenigen Wochen ist Spatenstich am Marienhof. Die AZ erklärt, mit welchen Einschränkungen die Münchner schon heuer rechnen müssen.
von  fm

München - Am 5. April soll es nach jahrelangem Hin und Her so weit sein: Dann beginnen mit einem Festakt am Marienhof die Vorarbeiten für die zweite S-Bahn-Stammstrecke. Ab 2026 sollen die Bahnen durch den Tunnel vom Hauptbahnhof über den neuen unterirdischen Bahnhof Marienhof bis zum Ostbahnhof rollen.

Was sich 2017 sonst noch in München tut

Jetzt wird erstmals bekannt, wie die Arbeiten heuer begonnen werden – und, wo die Münchner schon mit nervigen Einschränkungen leben müssen, bevor ab Frühjahr 2018 die Stammstrecke gebaut wird:

  • In der ersten Phase der Vorarbeiten Anfang März bis zum Juli wird an der Diener- und der Schrammerstraße gebaut – um später die „Fußgängerströme und den Individualverkehr aufrecht erhalten zu können“, wie es in einem Papier des städtischen Planungsreferats heißt.
  • Schon bevor der eigentliche Bau der Stammstrecke beginnt, müssen Fernkälteleitungen in der Landschaft- und Weinstraße verlegt werden, außerdem wird es Kanalarbeiten an der Weinstraße, Residenzstraße und Schrammerstraße geben, wo auch Telekommunikationskabel verlegt werden müssen.
  • Radlroute wird verlegt: Die Nord-Süd-Route durch die Altstadt führt heute über die Sparkassenstraße. Wegen der Bauarbeiten wird das von März bis Ende August nicht mehr möglich sei. Das Kreisverwaltungsreferat hat eine Alternativroute über die Residenzstraße genehmigt – und eine provisorische Radspur auf der Dienerstraße bis zum Marienplatz. Die Stadt hat festgelegt, dass eine dieser beiden Routen während der Bauarbeiten immer befahrbar sein muss.
  • Baumfällungen: Im Bereich Schrammerstraße/Residenzstraße stehen drei Platanen. Alle drei werden in den nächsten Wochen verpflanzt oder gefällt. Die Fällerlaubnis liegt vor, die Stadt will diese Arbeiten aber vor der Vogelschutzzeit schon bis Ende Februar erledigt haben.
  • Info-Pavillon der Bahn: Die Deutsche Bahn hat bei der Stadt angemeldet, schon in den nächsten Tagen eine Anlaufstelle an der Ecke Landschaftstraße/Dienerstraße aufzubauen, an der sich Passanten über das Projekt informieren können.

3,84 Milliarden Euro veranschlagt

Unterdessen hat Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) in einem Brief an OB Dieter Reiter (SPD) noch einmal die Kosten vorgerechnet – und auf 3,84 Milliarden Euro (inklusive eines Risikopuffers) taxiert. Noch im März 2016 sei das Verkehrsministerium von 3,1 Milliarden ausgegangen, schreibt Herrmann. „Auch in Kenntnis der Kostenentwicklung“ stehe ein Festhalten an der Stammstrecke aber „außer Frage“.

<strong>Ab Februar

Er bittet die Stadt, die versprochenen 113 Millionen Euro Beteiligung im Jahr 2021 zur Verfügung zu stellen. Die Kostensteigerungen begründet Herrmann mit der „Marktsättigung aufgrund des bundesweiten Investitionshochlaufs beim Infrastrukturausbau, Massenmehrungen bei Stahl und Beton“ sowie den „von den Bietern gemachten Risikoaufschlägen“. Für diese sei aber die Bahn verantwortlich, weil sie Festpreise für die Bauarbeiten verlange.

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