Sparkassen in München: Der große Leerstand
München - Fast jeder Münchner hat eine Stadtsparkassen-Filiale im Viertel, die streng genommen gar keine mehr ist. An etlichen Standorten gab es bis vor einem Jahr noch das klassische Schaltergeschäft. Jetzt sind dort in der Regel noch Automaten. Und ein großer Teil der alten Sparkasse-Fläche ist aufgegeben.
Die AZ wollte wissen: Stehen die Flächen heute leer oder gibt es Nachnutzer? Das Ergebnis eines Rundgangs: ernüchternd. Fast überall herrscht gähnende Leere. Nur zwei Filialen sind bisher von der Bäckerei Wimmer neu besetzt. In Solln soll aus der ehemaligen Sparkasse ein Diabetes-Zentrum werden. Wie es mit den übrigen Standorten weiter geht, ist zumindest für die Münchner nicht ersichtlich.
Deswegen dauert eine Neubesetzung so lange
Die AZ hat bei der Stadtsparkasse nachgehakt. Sprecher Joachim Fröhler sagt: "Zwölf der betroffenen Standorte sind weiterhin in unserem Eigentum. Wir gehen davon aus, dass ab dem zweiten Halbjahr 2019 alle Nachnutzungen in Betrieb gehen."
Warum eine Neubesetzung so lange dauert? Fröhler sagt, dass für die meisten Filialen ein Antrag auf Nutzungsänderung bei der Lokalbaukommission erforderlich sei, der in der Regel sechs Monate dauere. Die Sparpläne der Stadtsparkasse sind allerdings schon eineinhalb Jahre bekannt. Im September 2017 machte die Bank der Stadt die Streichliste öffentlich. Im März 2018 schließlich schlossen die Schalterhallen.
Wie es in Ihrer Nachbarschaft weiter geht, können Sie in der obenstehenden Bilderstrecke sehen. Vielleicht geht der große Sparkassen-Leerstand ja wirklich bald zu Ende. Und die zurückgelassene Pflanze in der aufgegebenen Filiale an der Bad-Schachener-Straße wird abgeholt – oder zumindest mal wieder gegossen. Es wird höchste Zeit.
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