Sogar in München: Mieten steigen laut Gutachten in Zukunft langsamer
Als Münchner runzelt man da doch die Stirn: Die Immobilienpreise sollen künftig nicht mehr so stark steigen, wie in den Jahren zuvor. Und das sogar in München. Zu diesem Schluss kommt ein Gutachten des Zentralen Immobilienausschusses, auch "Immobilienweisen" genannt. In diesem steht zu lesen: "Die Nachfrage nach Wohnungen wächst derzeit deutlich langsamer als noch vor Kurzem."
Gründe gibt es laut den Experten mehrere: So würden in Deutschland mehr Wohnungen gebaut – zudem habe sich der Zuzug von Flüchtlingen, aber auch von EU-Bürgern verringert. Und das sei auch in München so. Vor allem im großen Flüchtlingsjahr 2015 ist die ausländische Gemeinde in München rasant gewachsen. Rund 26.000 Menschen mit ausländischem Pass ließen sich da hier nieder. Vergangenes Jahr kamen knapp 17.800 dazu – nicht mehr ganz so viele also.
Bleiben bald junge Menschen den Großstädten fern?
Und dieser Trend wird sich fortsetzen. Aktuelle Zahlen dazu gibt es noch nicht, doch die Gutachter rechnen damit, dass vor allem junge Menschen teure Metropolen künftig meiden werden. Dass junge Menschen mit wenig Geld hochpreisige Städte meiden, "dürfte nicht weiter überraschen".
Der Druck auf die Mieten, glauben die Immobilienweisen, würde deshalb auf Dauer geringer – und die Mieten nicht mehr so stark steigen. Auch was den Kauf einer Eigentumswohnung angeht, soll sich die Lage in München (aber auch Berlin und Stuttgart) entspannen. Seit Jahren klaffen die Preise für Kaufen und Mieten immer weiter auseinander. Das deute, so das Gutachten, bereits auf eine Blase hin.
Weil sich ein Kauf durch Mieteinnahmen kaum noch refinanzieren lässt, gehen die Gutachter davon aus, dass Eigentumswohnungen bald wieder billiger werden. Wenn’s stimmt, wäre das nicht die schlechteste Nachricht.