Söder fordert Django heraus

Der Finanzminister darf als Gastgeber des Abends den Bock anzapfen – und nutzt die Bühne, um seine Politiker-Kollegen zu derblecken. Für Seehofer bleibt er trotzdem: ein Praktikant
Anne Kathrin Koophamel, Angela Böhm |
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München - Für Horst Seehofer ist Markus Söder der ewige Praktikant. „Drei Schläge hat er beim Ozapfen gebraucht. Drei! Das ist Praktikantenstatus“, frotzelte der Ministerpräsident beim Maibock-Anstich im Hofbräuhaus. Söder, als Finanzminister Gastgeber des Abends, gab sich nach der Chef-Schelte gelassen – und fing selbst das Derblecken an, als wollte er Django Asül herausfordern, der danach eine starke Rede ablieferte.

„Das Anzapfen prädestiniert einen ja für die höchsten Ämter“, legte Söder los. „Ich Freude mich auch, weil ich dem Ministerpräsidenten heute mal richtig einschenken darf.“ Seehofers Augenbraue zuckte. „Nur Spaß!“, lenkte Söder ein.

Vor einem Jahr habe er sich als Gesundheitsminister noch mit „Klärschlamm, Lurchen und Streptokokken“ beschäftigt, jetzt, als Nachfolger von Georg Fahrenschon im Amt des Finanzministers, „bin ich für die Landesbank und den Maibock zuständig“.

Er habe in den Annalen nachgeschaut. Demnach verschlechtere regelmäßiger Bockbiergenuss den Charakter. „Wenn ich hier vorne in die Menge schaue, dann sind schon einige Stammgäste hier“, sagte Söder – und blickte auf Seehofer, Christian Ude, Martin Zeil und Wolfgang Heubisch. Der Saal tobte.

Auch wenn Söder noch später am Abend Szenenapplaus und überparteiliches Lob für seinen satirischen Auftritt einheimste, ging doch Django Asül als Gewinner aus dem Pointen-Duell. Was auch der Minister anerkannte. Söder: „Django ist politisch, bayerisch, kritisch – super! Wir würden ihn gerne untrennbar mit dem Maibock verbinden.“

Und Django? Der lächelte nur über dieses Jobangebot auf Lebenszeit.
 

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