So wohnt München: Neue Zahlen der Stadt

Der durchschnittliche Münchner ist Anfang 40, reich und hat zu viel Platz. Allerdings gilt das längst nicht für alle Viertel. Eine neue Studie verrät spannende Details.
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Die Zahlen einer aktuellen Studie geben interessante Einblicke über die Münchner.
Die Zahlen einer aktuellen Studie geben interessante Einblicke über die Münchner. © imago/Heinz Gebhardt

München - Wie lebt der durchschnittliche Münchner? Wie viel Platz hat er? Und wie viel Geld? Eine neue Analyse, die am Donnerstag im Stadtrat bekannt gegeben wurde, nennt spannende Details.

Der Durchschnitts-Münchner (oder auch die Durchschnitts-Münchnerin) ist 41,4 Jahre alt. Das ist etwas jünger als der Schnitt in ganz Deutschland (44,6 Jahre). Grund dafür ist, dass viele junge Menschen nach München ziehen.

2021 zogen rund 104.000 Menschen nach München. Etwa 58.000 kamen aus anderen Teilen Deutschlands, vor allem aus Berlin, Hamburg und Stuttgart. Der Rest kam aus dem Ausland, die meisten aus Rumänien, Italien und Afghanistan. Der Anteil der Ausländer in München liegt inzwischen bei über 28 Prozent.

München: Nur ein Viertel der Wohnungen sind Eigentum

Allerdings zogen 2021 etwa 6.000 mehr Menschen weg als zu. Die Statistiker im Rathaus gehen trotzdem davon aus, dass München von heute 1,56 Millionen auf 1,85 Millionen Einwohner im Jahr 2040 wachsen wird. Grund dafür ist, dass mehr Münchner geboren werden als sterben. 2021 waren es zum Beispiel 6.000 Geburten mehr als Todesfälle.

In über der Hälfte der Münchner Miet-Haushalte lebt nur eine Person

Sehr wahrscheinlich mietet der Durchschnitts-Münchner seine Wohnung. Denn Eigentum macht "nur" ein Viertel aller 821.000 Wohnungen aus.

Von der Kaufkraft bis zur Miete - diese Details verrät die Studie über die Münchner.
Von der Kaufkraft bis zur Miete - diese Details verrät die Studie über die Münchner. © Planungsreferat

In über der Hälfte dieser Haushalte lebt nur eine Person. Besonders häufig wohnen die 30- bis 44-Jährigen alleine (26,5 Prozent). Auch immer mehr Senioren über 75 Jahren teilen mit niemanden ihre Wohnung (13,8 Prozent). In rund 17 Prozent aller Haushalte wohnen Kinder und Jugendliche. Und in nicht einmal ganz einem Viertel aller Wohnungen leben zwei Personen. Rechnerisch wohnen in einem Münchner Haushalt demnach 1,8 Personen.

Allerdings ist das je nachdem, wo die Menschen zu Hause sind, sehr verschieden. In der Altstadt und in Maxvorstadt leben teilweise sogar weniger als 1,5 Personen zusammen. Am Stadtrand, zum Beispiel in Freiham und der Messestadt Riem, sind die Menschen weniger allein. Hier teilen sich im Schnitt über 2,5 Personen den Haushalt.

Durchschnittliche Wohnfläche in München: 39 Quadratmeter

Je zentraler das Viertel, desto mehr Platz haben die Münchner pro Kopf außerdem: In der Altstadt und im Lehel, den Vierteln mit den hohen Decken, hat jeder Einwohner im Schnitt knapp 46 Quadratmeter zur Verfügung.

So viel Platz haben die Münchner in jedem Viertel im Schnitt.
So viel Platz haben die Münchner in jedem Viertel im Schnitt. © Planungsreferat

Fast 20 Quadratmeter mehr als in Milbertshofen und Am Hart. 27,7 Quadratmeter sind es hier pro Kopf. In ganz München liegt die durchschnittliche Wohnfläche bei 39 Quadratmetern.

München zählt zu den reichsten deutschen Großstädten

Auch der Reichtum ist ungleich verteilt. Im Durchschnitt liegt die Kaufkraft bei 30.000 Euro pro Jahr. Das ist der Betrag, den die Münchner für Konsum ausgeben können, wenn sie ihre Miete und ihre Versicherungen schon bezahlt haben. München zählt damit zu den reichsten deutschen Großstädten. Deutschlandweit liegt die Kaufkraft nämlich nur bei knapp 24.000 Euro.

So hoch ist die jährliche Kaufkraft pro Kopf in den jeweiligen Münchner Stadtvierteln.
So hoch ist die jährliche Kaufkraft pro Kopf in den jeweiligen Münchner Stadtvierteln. © Planungsreferat

Allerdings gibt es auch Viertel, die ärmer sind als der Rest Deutschlands: Die Spanne der Münchner Kaufkraft bewegt sich zwischen 18.000 Euro und 43.000 Euro pro Person und Jahr. Am wenigsten können die Menschen im Münchner Osten (Messestadt Riem) und im Westen (Freiham) für Konsum ausgeben. Auch im Norden (Am Hart und Freimann) ist die Kaufkraft pro Kopf vergleichsweise gering. Die durchschnittlich höchste Kaufkraft haben Bewohner der Altstadt und im Lehel sowie in der Maxvorstadt.

Teuerstes Segment: Möblierte Neubauwohnungen 

Durchschnittlich wohnen die Münchner 11,7 Jahre in ihren Wohnungen. Und mit einem alten Mietvertrag hat man freilich Glück: Laut dem Bericht liegt die Bestandsmiete durchschnittlich bei 12,05 Euro pro Quadratmeter kalt. Für Neubauten wurden durchschnittlich 21,62 Euro pro Quadratmeter verlangt. Das teuerste Segment sind möblierte Neubauwohnungen (27,19 Euro pro Quadratmeter).

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Der Bedarf nach günstigem Wohnraum ist groß. 2021 zählte die Stadt 19.440 Registrierungen für eine geförderte Wohnung - 55 Prozent mehr als noch 2019. Allerdings kann die Stadt nur 3.650 Wohnung pro Jahr neu vergeben.

Es muss also gebaut werden: Im Schnitt wurden 2020/21 rund 7.700 Wohnungen fertig. 40 Prozent der fertigen Wohngebäude waren Mehrfamilienhäuser. Der Rest waren Ein- und Zweifamilienhäuser.

Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien: So können Sie helfen

Das Erdbeben in der Türkei und Syrien forderte bereits über 40.000 Todesopfer, unzählige Menschen sind verletzt, verloren zudem ihr gesamtes Hab und Gut. Wer spenden möchte, kann dies unter anderem beim speziellen Spendenkonto der Stadt München tun:

Überweisungen an die Stadtsparkasse München  |  IBAN DE86 7015 0000 0000 2030 00  |  Verwendungszweck "Erdbebenhilfe"

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2 Kommentare
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  • Hanswurst am 09.02.2023 13:05 Uhr / Bewertung:

    Interessanter Bericht, vor allem bezüglich des hier im Forum vorherrschenden Narrativs, München sei so voll. Rückgang der Bevölkerung um 6000 Einwohner.

  • Witwe Bolte am 09.02.2023 14:57 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Hanswurst

    ...... was man vor allem daran erkennt, wenn man mit U-/S-Bahn fährt, auch ausserhalb der Stosszeiten derfst oft stehen.
    Oder mit der geliebten Blechkiste aufm Mittl.Ring..... viiiel weniger Autos als vor 10 Jh. (8ung, könnte Ironie sein).

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