So wischt Buchbinder AfD, Pegida & Co. eins aus

Immer wieder werden Buchbinder-Mietfahrzeuge für rechtspopulistische Veranstaltungen angemietet. Die Autovermietung hat einen raffinierten Weg gefunden, mit dem Problem umzugehen.
Meist ist es ein Münchner Pegida-Chef persönlich, der beim Autoverleih Buchbinder erscheint, um einen Transporter zu mieten. Ende März hatten Unbekannte den VW-Bus von Pegida in der Messestadt angezündet. Da allerhand Utensilien, Lautsprecheranlagen und Propagandamaterial schließlich weiterhin zu "Montagsspaziergängen" und anderen Kundgebungen transportiert werden wollen, ist die rechte Truppe seitdem auf Mietwagen angewiesen.
Dass es ausgerechnet Buchbinder getroffen hat, nervt die Autovermietung gewaltig. Nicht zuletzt weil nicht nur Pegida, sondern auch AfD und andere Gruppen inzwischen zu Stammkunden wurden. Erst am vergangenen Samstag schallten bei einer AfD-Kundgebung am Odeonsplatz die Parolen von der zur Bühne umfunktionierten Ladefläche eines Buchbinder-Lasters.
Hetzer und Fremdenfeinde werden unfreiwillig zu Spendern
Weil das Buchbinder-Logo auf diesen Veranstaltungen oft gut zu sehen ist, häufen sich die Beschwerden - auf Facebook und auch in der Zentrale der Autovermietung und an rechter - und auch linker - Stimmungsmache will sich Buchbinder sowieso nicht bereichern.
Weil man aber die Meinungs- und Versammlungsfreiheit respektiert und es rein rechtlich ohnehin nicht möglich ist, bestimmte Personen oder Gruppen aus den Vertragsbedingungen auszuschließen, dreht die Autovermietung jetzt den Spieß um - und spendet künftig alle Einnahmen aus Mietverträgen mit Pegida & Co. an die Münchner Flüchtlingshilfe. Hetzer spenden für Flüchtlinge quasi.
Das gleiche Prinzip nutzt übrigens die Initiative "Hass hilft", die aus Internet-Hetzern Spender macht.
Bei dem Vorhaben ist Buchbinder auch auf die Bevölkerung angewiesen. "Wer ein Fahrzeug unserer Marke auf solch einer Veranstaltung sieht, schickt uns gerne das Kennzeichen. Wir können dann den Mieter ermitteln", schreibt Buchbinder in einem Kommentar auf Facebook. Dafür gibt's ein Like.