So will die CSU das Münchner Handwerk stärken

Die CSU will das Handwerk in München stärken. Ihre Ideen: Mehr Gewerbehöfe und die gezielte Vergabe von Immobilien an Maler, Elektriker und Co.
München - Gewerbeflächen werden zunehmend knapp im immer enger werdenden München. "Fast 300 Betriebe stehen derzeit auf der Warteliste des Referates für Arbeit und Wirtschaft", appelliert CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl.
Seine Fraktion will am Freitag zwei Anträge einreichen, mit denen Handwerker gezielt gestärkt werden sollen. Zum einen soll das über flächendeckende Handwerker- und Gewerbehöfe geschehen. Die CSU fordert: mindestens ein Standort pro Stadtbezirk!
Gewerbeeinheiten für Handwerker anbieten
Der zweite Vorschlag von Pretzl und seiner CSU: Gewerbeeinheiten in den Häusern, die die Stadt im Rahmen des Vorkaufsrechts erwirbt, sollen ab sofort gezielt Münchner Handwerkern angeboten werden. Pretzl erklärt: "Es handelt sich bei der Zielgruppe unseres Antrages wohlgemerkt nicht um internationale Konzerne."
Es gehe um kleine und mittelständische Unternehmen, die auch die täglichen Bedarfe der Münchner Bürger abdecken – zum Beispiel Fliesenleger, Maler und Elektriker. "Diese Unternehmen wollen wir unbedingt in München halten", sagt Pretzl.
Dies sei wichtig, um die Versorgung der Münchner vor Ort zu gewährleisten – und, so Pretzl, "um sichere Arbeitsplätze zu halten und um eine gute Balance zwischen Wohnen und Gewerbe zu erreichen".
CSU will Handwerksbetriebe schützen
Dies alles spare nicht zuletzt Pendel,- Liefer- und Wirtschaftsverkehr, wenn Elektriker nicht aus Rosenheim anreisen müssen. Pretzl und seine CSU hatten sich auch im Rahmen der Radl-Debatte der Sorgen der Handwerker angenommen. Die Handwerker befürchteten, dass in der Stadt mit dem Umbau im Sinne des Radlbegehrens mit Parkplätzen auch immer mehr wichtige Lieferzonen wegfallen.
"Nicht nur in der Fraunhoferstraße, auch in vielen anderen Straßen gibt es noch alteingesessene Handwerksbetriebe. Gerade das macht doch den besonderen Charme Münchens aus. Solche Betriebe verdienen unseren Schutz und unsere Unterstützung", findet Pretzl.
Frank: "Das Handwerk ist das Fundament des Wohlstands"
Und OB-Kandidatin Kristina Frank ergänzt: "Das Handwerk ist das Fundament des Münchner Wohlstands. Wir wollen dem Handwerk auch in Zukunft den ‘goldenen Boden’ bereiten." Derzeit werde gerade dem kleinteiligen Gewerbe das Leben in der Stadt viel zu schwer gemacht.

Frank wird geradezu nostalgisch: "Schon in den 1980er Jahren erzählte Meister Eder seinem Pumuckl, warum er einfach keinen Gas-Wasser-Installateur findet: alle auf Monate ausgebucht." Heute sei das nicht anders. Frank fordert: "Deshalb ist es an der Politik, endlich eine bessere Ausgangslage zu schaffen."
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