"Wäre schnell umsetzbar": So soll die Luft in der Landshuter Allee in München sauberer werden

Die SPD schlägt vor, auf der Landshuter Allee in München den Verkehr auszubremsen. Das soll die Luft sauberer machen und ein Dieselfahrverbot verhindern.
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Die Landshuter Allee ist auch am Abend viel befahren. Sie ist in München mitunter am stärksten mit Feinstaub und Stickstoffdioxid belastet.
Die Landshuter Allee ist auch am Abend viel befahren. Sie ist in München mitunter am stärksten mit Feinstaub und Stickstoffdioxid belastet. © imago

München - Die Luft an der Landshuter Allee ist zu dreckig. Seit Jahren überschreitet die Stadt hier die Grenzwerte für Stickstoffdioxid. Ein Gericht hat die Stadt deshalb dazu verpflichtet, schnell Maßnahmen zu ergreifen.

Bisher ging es dabei immer um die Frage, ob und wie weitreichende Fahrverbote die Stadt für Diesel erlässt. Jetzt haben Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und seine Stadtratsfraktion eine neue Idee: Das Umweltreferat soll nun prüfen, ob Tempo 30  auf einem Abschnitt der Landshuter Allee eine Lösung sein könnte. Wie lang die Strecke ist, soll das Umweltreferat noch prüfen. Bislang hatte die SPD immer Verbot von Euro-5-Diesel  vom Georg-Brauchle-Ring bis zum Anschluss A96 (Lindauer Autobahn) favorisiert. Die SPD rechnet aber eher mit einer kürzeren Strecke, dort wo die Belastung am höchsten ist. 

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"Der Vorteil von Tempo 30 wäre, dass diese Maßnahme schnell und mit wenigen neuen Schildern umsetzbar ist", schreibt die SPD in einer Mitteilung. Sie geht außerdem davon aus, dass eine Geschwindigkeitsbeschränkung leichter kontrollierbar sei, nämlich mit stationären Blitzgeräten, die ohnehin schon vorhanden sind. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass Tempo 30 an dieser Stelle gleich mehrere Probleme gut lösen kann", sagt SPD-Chefin Anne Hübner. "Einerseits wäre die notwendige Einhaltung der Schadstoffgrenzwerte möglich, andererseits aber auch Entlastung für die Anwohner entlang der Landshuter Allee."

Der Oberbürgermeister hat seine Umweltreferentin Christine Kugler (parteilos) jedenfalls beauftragt, die Idee zu prüfen. "Ich halte das für einen überlegenswerten Vorschlag, weil die Maßnahme schnell umsetzbar, aufwandsarm, vor allem gut kontrollierbar und auch verhältnismäßig ist", sagt er.

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Zuspruch kommt von der CSU. "Alles, was Fahrverbote vermeidet, ist grundsätzlich prüfenswert", findet Fraktionschef Manuel Pretzl. Allerdings frage er sich, warum diese Prüfung erst jetzt kommt. Schließlich habe der Stadtrat schon 2022 eine Machbarkeitsstudie beschlossen, die herausfinden sollte, wie sich ein Tempolimit auf die Schadstoffbelastung auswirkt. "Ergebnisse sind uns bislang nicht bekannt."

Eher skeptisch, ob das Tempo 30 auf diesem Abschnitt die Luft wirklich sauberer macht, ist Florian Roth (Grüne). "Eigentlich trifft man bei Tempo 30 bei den Grünen immer auf offene Ohren." Aber: Für die Luftreinhaltung sei ein flüssiger Verkehr wichtig. Abbremsen, Beschleunigen könnte sich also eher negativ auswirken. Die Datenlage sei aber uneindeutig. Prüfen kann man den Vorschlag aus Roths Sicht also mal.

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  • sircharles am 20.04.2024 02:03 Uhr / Bewertung:

    Das ganze Problem ist doch von unseren lieben Grünen hausgemacht. Würde man in der ganzen Stadt für flüssigen Verkehr sorgen, wäre es kein Thema. Solange man aber von roter Ampel zu roter Ampel fährt wird sich auch nichts ändern. Nur wird unterschätzt, dass sich der mündige Bürger immer weniger dafür interessiert ob Radwege und Tramlinien gebaut werden, sondern dass er mit seinem Auto schnell von A nach B kommt. Die nächsten Wahlen werden es zeigen.

  • doket am 20.04.2024 10:05 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von sircharles

    Da haben die Grünen nix mit zu tun. Das ist Physik und die Dummheit der Autofahrer. Schauen Die sich doch Autobahnen an. Keine einzige Ampel, nie ne Kreuzung. Die udeale grüne Welle sozusagen. Und trotzdem gibt's dort regelmäßig Staus. Auch ohne Unfälle, einfach so.

  • Batzi321 am 19.04.2024 14:14 Uhr / Bewertung:

    Ein rot/grünes Rathaus in jeder Hinsicht überfordert. Ein Mobilitätsreferat besetzt mit Radfahrer und Fußgänger in allen Ebenen baut lieber breitere Radwege (siehe Blumenstr.), das nicht einmal die Feuerwehr bei Einsätzen richtig ausrücken kann. Nun wollte ich mir ein E-Auto kaufen und die Sozi meinen ich darf nur 30 km/h fahren und somit in Sippenhaftung für alle Verbrenner genommen. Aber wenn ich im Monat xmal vom Flughafen starte bzw. lande ist das alles ok. Leute geht´s noch um so mehr Stau ich produziere umd somehr Schadstoffausstoß habe ich. Einzig und alleine halfen würde eine Umfahrung (Südring) von München durch den Schwerrlast- und Urlauberverkehr und ein einfahr in die Stadt durch Pendler weitesgehend zu vermeiden. Natürlich müsste hierfür der Bahnverkehr attraktiever gemacht werden.

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