So sieht die günstigere Idee für ein Isarflussbad in München aus
Der Verein Isarlust stellt eine neue, kostengünstigere Variante für ein Flussbad in München vor: Schwimmende Dreiecke, die am Ufer befestigt sind. Über Treppen könnten Schwimmer in die Isar steigen.
München - Schwimmende Dreiecke, die am Ufer befestigt sind - über sie können die Menschen bequem ins Wasser steigen. So sieht der neue Plan für ein Isarflussbad aus, den Wasserbauingenieur Johannes Titze mit dem Verein Isarlust und seinem Partner, dem Münchner Turnverein (MTV), entwickelt hat.
Vorschlag für Isarflussbad: Kurze Bauzeit, deutlich geringere Kosten
Fast kein Eingriff in die Ufersituation, eine kurze Bauzeit und vor allem: deutlich geringere Kosten. Das sollen einige der Vorteile dieser abgespeckten Flussbad-Variante sein. Denn satte 16 bis 34 Millionen Euro sollen die Vorschläge der Stadt kosten, die Isarlust-Inseln mit 1,2 Millionen Euro (plus eventuell sowieso nötiger Sanierungen) deutlich weniger. "Eigentlich ist das Flussbad ja eh schon längst da", argumentiert Benjamin David vom Verein Isarlust.
Der Münchner schwimmt bei schönem Wetter zwischen der Reichenbach- und der Ludwigsbrücke zur Arbeit. "Die Isar ist hier weitgehend aufgestaut und fast so ruhig wie ein See", schwärmt er. Doch vor allem auf Höhe des Deutschen Museums verhindern Mauern, dass Menschen ins Wasser und wieder hinaus kommen. Dabei könnten die Inseln helfen.
Stadtrat stimmt am 26. Juni über die schwimmenden Dreiecke ab
Die Dreiecke sollen aus selbstschwimmendem Kunststoff bestehen und mit Holz belegt werden. Über Treppen können die Schwimmer dann in die Isar steigen. Ein weiterer Vorteil, so David: Die Form sorge dafür, dass größere Äste vorbeifließen könnten und die Strömung sich nicht verändere. Was sich sehr wohl verändern lässt, ist die Höhe der Inseln: je nach Pegel soll die sich nämlich anpassen können. Denn die Dreiecke sollen flexibel über Ösen am Ufer befestigt sein. Der Verein Isarlust hat das Konzept dem Stadtrat vorgelegt, am 26. Juni stimmt der darüber ab.
Wenn der Stadtrat einverstanden ist, könne man sich über ein Betreiberkonzept Gedanken machen, so David. Er sagt: "Wir können uns vorstellen, dass unser Verein das Bad betreibt."
David schließt zudem nicht aus, dass es hierfür eine Kooperation mit dem MTV geben könnte. Jeder Trainer im Verein ist ausgebildeter Rettungsschwimmer. Würde das Bad Eintritt kosten? David: "Wenn überhaupt, dann nicht mehr als die städtischen Bäder. Idealerweise wäre es natürlich gratis."
Die größten Kritiker sind die SPD-Stadträte. Die haben jüngst beantragt, die Idee des Flussbades ganz zu verwerfen. Stadtrat Jens Röver (SPD) hält daran fest. Er sagte der AZ: "Wir sind nach wie vor gegen die Privatisierung des öffentlichen Raums und wollen die Renaturierung der Isar vorantreiben."
Könnte eng werden für Davids Vorschlag. Denn auch Manuel Pretzl (CSU) signalisiert gegenüber der AZ, dass er den Vorschlag für schwierig hält. Das Hauptproblem sei der ungesicherte Badebereich. Die CSU befürworte deshalb die ursprüngliche Idee.
Lesen Sie hier den AZ-Kommentar zum Isarflussbad
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