Beeindruckende Bilder: So sah München früher aus

Eine verschwundene Kuppel, ein Bach mitten durch die Altstadt, Pkw und Parkplätze überall – in München hat sich über die Jahrzehnte vieles verändert, wie diese Serie zeigt.
Myriam Siegert
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Der Marienhof 1961: ein großer Parkplatz mit reichlich Verkehr drumherum. Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Fläche bebaut, die Häuser wurden im Krieg zerstört. Von 1948 bis 1971 wurde hier vor allem geparkt, zu den Olympischen Spielen 1972 entstand das erste Stück Grünfläche.
Stadtarchiv 10 Der Marienhof 1961: ein großer Parkplatz mit reichlich Verkehr drumherum. Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Fläche bebaut, die Häuser wurden im Krieg zerstört. Von 1948 bis 1971 wurde hier vor allem geparkt, zu den Olympischen Spielen 1972 entstand das erste Stück Grünfläche.
Gleiche Stelle, gleicher Blickwinkel: das Hotel Englischer Hof, hier 1895, in der Dienerstraße. Der ganze Marienhof war dicht bebaut.
Stadtarchiv 10 Gleiche Stelle, gleicher Blickwinkel: das Hotel Englischer Hof, hier 1895, in der Dienerstraße. Der ganze Marienhof war dicht bebaut.
Ende der 1980er entschied man, der Marienhof (hier 2013) soll Grünfläche bleiben, es wurden Bäume gepflanzt.
imago/Depositphotos 10 Ende der 1980er entschied man, der Marienhof (hier 2013) soll Grünfläche bleiben, es wurden Bäume gepflanzt.
Seit 2017 ist an dieser Stelle eine der Einfahrten zur Großbaustelle für die zweite S-Bahn-Stammstrecke und den neuen Bahnhof Marienhof.
imago/Rolf Poss 10 Seit 2017 ist an dieser Stelle eine der Einfahrten zur Großbaustelle für die zweite S-Bahn-Stammstrecke und den neuen Bahnhof Marienhof.
Eine Postkartenansicht des damals neuen Verkehrsministeriums an der Arnulfstraße, 1912. Der Gebäudeteil links steht noch heute.
Stadtarchiv 10 Eine Postkartenansicht des damals neuen Verkehrsministeriums an der Arnulfstraße, 1912. Der Gebäudeteil links steht noch heute.
Heute steht an der Stelle an der Arnulf- und Seidlstraße die sogenannte Neue Hopfenpost, ein Büro- und Gewerbekomplex.
imago/Michael Westermann 10 Heute steht an der Stelle an der Arnulf- und Seidlstraße die sogenannte Neue Hopfenpost, ein Büro- und Gewerbekomplex.
Die Sparkassenstraße mit dem Pfisterbach 1907.
Stadtarchiv 10 Die Sparkassenstraße mit dem Pfisterbach 1907.
Das Portal der Sparkasse rechts ist heute noch zu erkennen.
Google 10 Das Portal der Sparkasse rechts ist heute noch zu erkennen.
Der Fischmarkt mit Nordsee am Viktualienmarkt, 1967. Die Straße führt quer über den Markt. Die Tram wurde kurz zuvor eingestellt.
Stadtarchiv 10 Der Fischmarkt mit Nordsee am Viktualienmarkt, 1967. Die Straße führt quer über den Markt. Die Tram wurde kurz zuvor eingestellt.
Heute sieht man die Nordsee vor lauter Biergarten fast nicht. 1970 wurde er eröffnet. Eine Straße gibt's hier seitdem nicht mehr.
imago/Avalon.red 10 Heute sieht man die Nordsee vor lauter Biergarten fast nicht. 1970 wurde er eröffnet. Eine Straße gibt's hier seitdem nicht mehr.

München - Der Marienhof als riesiger Parkplatz – das stellt man sich heute nicht mehr so reizvoll vor. So mancher Münchner erinnert sich aber noch daran.

Dabei gab es für die Fläche nach dem Krieg immer wieder viele Ideen. Schon 1948 wollte der Architekt Adolf Abel den Marienhof zur Mitte einer autofreien Innenstadt machen, nachdem man sich gegen einen Wiederaufbau der völlig zerstörten, teils mittelalterlichen Bebauung entschieden hatte.

 Zweite S-Bahn-Stammstrecke: Baustelle seit 2017

Stattdessen wurde die Fläche zum ewigen Provisorium mit immer wieder wechselnden Nutzungen, bis man Ende der 80er Jahre aus Geldgründen entschied, hier Bäume zu pflanzen. Das Konzept dazu kam vom Architekten Stephan Braunfels. Seit 2017 wird hier für die zweite S-Bahn-Stammstrecke samt neuen Bahnhof gegraben.

Auch am Viktualienmarkt konnte man früher mit dem Auto direkt zum Marktstandl fahren – und lange auch mit der Tram. Die wurde in den 60er Jahren eingestellt. Der Markt wurde wie vieles in der Innenstadt zu den Olympischen Spielen umgestaltet und 1970 der Biergarten samt frisch gepflanzten Kastanien eröffnet.

Viele Stadtbäche wurden unterwölbt

Ein München, dessen Innenstadt voller größerer und kleiner Stadtbäche ist, wie der Pfisterbach, der entlang der heutigen Kustermannfahrbahn und Sparkassenstraße floss, kann man sich kaum noch vorstellen. Wie viele Stadtbäche wurde der Pfisterbach schon Anfang des 20. Jahrhunderts überwölbt. Die Stadt wuchs und wurde aus- und umgebaut. Die Bäche waren im Weg.

Und das wunderbare Gebäude des alten (Königlich) Bayerischen Verkehrsministeriums? Das hatte einst sogar die höchste Kuppel der Stadt! Architekt Carl Hocheder schuf den neubarocken Tuffsteinbau zwischen 1906 und 1913 an der Arnulfstraße 9. Dort, wo heute die sogenannte Neue Hopfenpost steht, ein Bürogebäude mit Einzelhandel.

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Das Recht auf eigene Post und Bahn

Ein Torbau über die Arnulfstraße verband den großen Gebäudekomplex mit seinem südlichen Bauteil. Mit diesem repräsentativen Bau wollte man das Recht des Königreichs Bayern auf eine eigene Bahn und Post unterstreichen.

In dem weitläufigen Bau war nicht nur das Verkehrsministerium untergebracht, sondern auch das Bahnpostamt, das Postamt München 2, später die Deutsche Reichsbahn und die Reichsbahndirektion München.

Damaliges Wahrzeichen verschwand erst 1959

Der Bayerische Rundfunk sendete 1924 seine erste Hörfunksendung aus dem Sendesaal des Verkehrsministeriums drahtlos ins Audimax der LMU.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bau stark beschädigt, nach 1945 einzelne Trakte abgetragen. Die weithin sichtbare Kuppel, damals ein Wahrzeichen der Stadt, verschwand aber erst 1959. Der Torbau wurde wegen des Ausbaus der Arnulfstraße sogar erst 1966 abgerissen.

Der Südteil des Komplexes steht heute noch, direkt an der Ecke zur Paul-Heyse-Unterführung und ist heute das Eisenbahnbundesamt. An der Hopfenstraße ist zudem noch der Westflügel des Nordteils erhalten, die Alte Hopfenpost, heute ebenfalls ein Bürogebäude.

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37 Kommentare
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  • Tom Hengst am 29.12.2024 19:38 Uhr / Bewertung:

    Ich finde es super, dass die AZ immer wieder neue, alte Fotos von München zeigt.
    So mancher von damals würde sich wohl mehrfach im Grabe drehen, könnte er das München von heute sehen.

  • meingottwalter am 28.12.2024 23:08 Uhr / Bewertung:

    Inzwischen ist München die am meist versiegelte Stadt Deutschland. Früher „Die Weltstadt mit Herz“. Lange vorbei. Unter Rot-Grün zum totalen Kommerz verkommen. Trotzdem zunehmend verdreckt.

  • FRUSTI13 am 29.12.2024 19:08 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von meingottwalter

    Und die dichtbesiedeltste Stadt Deutschlands!

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