So funktioniert die Grüne Welle in der Schellingstraße
In der Schellingstraße wird erstmals eine Grüne Welle für Radler getestet. Die AZ ist die Strecke abgefahren.
München - Ein "anspruchsvolles Umfeld" nennt KVR-Chef Thomas Böhle (SPD) leicht untertreibend den etwa einen Kilometer langen Abschnitt der Schellingstraße, wo Freitag der Pilotversuch für eine Grüne Welle für Radler angelaufen ist.
Und ja, das Uni-Viertel hat so ziemlich alles parat, was Adrenalin-Junkies auf zwei Rädern Freude bereitet: volle Gehwege, kreuzende Fußgänger, Zweite-Reihe-Parker, warnblinkende Lieferwagen, Laster, Autos, Linienbusse.
Ob ausgerechnet hier eine Grüne Welle für Radler möglich ist, darüber ist man sich auch bei der selbst ernannten Radl-Hauptstadt noch nicht ganz so sicher. Alle Ampeln ohne Stopps zu passieren, werde "eher selten möglich sein", heißt es aus dem KVR. Vor allem wegen der Linienbusse. Aber immerhin die Zahl der Stopps soll sich reduzieren.
Fünf Ampeln sind auf dem Testabschnitt zwischen Luisen- und Ludwigstraße zu passieren. Beim Abradeln am Freitag sind wir positiv überrascht. Wenn man nämlich mal freie Fahrt hat, klappt das mit ambitioniert veranschlagten 20 Kilometern pro Stunde ganz gut.
Luft nach oben bleibt – aber dass einem Laster, Abbieger und Busse den Ritt auf der Welle vermiesen, dafür kann die Ampel erstmal nichts, dennoch gäbe es deutlich bessere Orte für solch einen Pilotversuch (lesen Sie hierzu den AZ-Kommentar Grüne Radl-Welle in der Schellingstraße: So ein Schmarrn!) Bis Ende Oktober sollen Studenten der TU regelmäßig Verkehrsdaten erheben, um künftig solche Störfaktoren auch noch mit einzuberechnen und das System laufend schlauer zu machen. Die Ergebnisse des Versuchs werden Mitte 2018 präsentiert.
Oben gibt's den Ampel-Test im Video!
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