Kommentar

Sitzsteine am Stachus: Münchens absurde Pandemiepolitik

AZ-Lokalchef Felix Müller über die städtischen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung.
von  Felix Müller

Die blecherne Stimme habe ich noch im Ohr. "Zuwiderhandlungen werden HART bestraft!", tönte es aus dem Feuerwehrauto, das durch die menschenleere verregnete Straße unter dem Balkon fuhr. Die Stadt ließ Münchnern drohen, die eine Runde um den Block spazieren wollten. Ausgangssperre!

München: Vorgaben wurden brav befolgt

Das Rathaus hat die Pandemiepolitik der Staatsregierung auf viele Weisen unterstützt. Fleißige Baureferats-Mitarbeiter schwärmten aus, um Absperrband vor Spielplätzen auszurollen. Abends sollte niemand noch kurz ein Bier kaufen dürfen. Stadtrats-Debatten? Vermied man fast komplett.

Die Pandemiepolitik der Stadt kannte oft kein Maß, ließ die Liberalität vermissen, auf die man im Rathaus so stolz ist.

Maßnahmen hinterfragen? Fehlanzeige!

Und es erschreckt, wie wenig kritisch hinterfragt wurde. Dass ernsthaft die paar (Einzel-)Sitzplätze am Stachus abmontiert wurden, um "den Infektionsschutz zu gewährleisten", passt ins Bild. Gut, dass sie wieder da sind.

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