Silvesterrandale in München-Pasing: Zahl der verletzten Polizisten deutlich höher
München - Mehrere Personen verbrannten in der Silvesternacht in Pasing eine Israelflagge. Als Polizisten eingriffen, wurde sie aus der Menge heraus angegriffen. Dabei wurden, wie das Präsidium am Donnerstag mitteilte, nicht nur ein Beamter, sondern insgesamt drei Polizisten verletzt. Alle drei seien aber dienstfähig, sagte Polizeisprecher Werner Kraus am Donnerstag im Präsidium.
Staatsschutz ermittelt weiter
Die Ermittlungen gegen die Randalierer gehen weiter. Zu Details wollte der Polizeisprecher zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Angaben machen. Mehrere Personen wurden angezeigt. Das Kommissariat 45 (Staatsschutzdelikte) sucht nach weiteren Zeugen. Tel: 089/29100.
Flaschen, Böller und Raketen gegen Polizisten
Über 50 Polizisten, darunter auch USK-Einheiten, waren am Silvesterabend in Pasing im Einsatz. Etwa zehn vermummte Randalierer griffen die Polizisten mit Feuerwerkskörpern, Böllern und Flaschen an, um sich dann wieder in die Menge der Umstehenden zurückzuziehen. Die antisemitischen Randalierer verbrannten eine Israelflagge, eine zweite samt Benzinkanister lag bereit. Nach Informationen des bayerischen Innenministeriums waren immer wieder die Rufe "Free Palestine!" und "Allahu akbar!" zu hören.
Ein weiterer Vorfall aus der Silvesternacht auf der Wittelsbacherbrücke beschäftigt die Ermittler ebenfalls noch immer. Auch bei diesem Einsatz wurden mehrere Polizisten verletzt. Nach Angaben der Polizei wurden die Beamten auf der Brücke aus der Menge heraus mit Feuerwerkskörpern, Glasflaschen und angezündeten Gegenständen angegriffen. Zudem wurden Streifenwagen mit Hammer und Sichel beschmiert.
Fünf Tatverdächtige identifiziert
Der Staatsschutz im Präsidium ermitteln bislang gegen fünf tatverdächtige Männer im Alter zwischen 19 und 25 Jahren. Vier von ihnen wurden noch in der Nacht auf Neujahr vorübergehend festgenommen. Ein fünfter Verdächtiger konnte später ermittelt werden. Die Polizei ordnet die Beschuldigten dem linken Spektrum zu.
Bei dem Einsatz an der Isarbrücke wurden nach Informationen des Präsidiums fünf Beamte verletzt. Sie erlitten, wie ein Polizeisprecher mitteilte, Knalltraumata, oder hatten versengte Kopf- und Barthaare. Gegen die tatverdächtigen Randalierer wurden daher Verfahren wegen schweren Landfriedensbruchs, versuchter gefährlicher Körperverletzung und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte eingeleitet.
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