Silvester in München: Stadt plant erneut Böllerverbot

Innerhalb des Mittleren Rings: Das KVR will wieder keine Silvesterknaller in der Umweltzone. Das reicht vielen aber nicht.
Sophie Anfang |
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Feuerwerksraketen explodieren in der Silvesternacht – dieses Jahr wird das in München wohl anders sein.
Feuerwerksraketen explodieren in der Silvesternacht – dieses Jahr wird das in München wohl anders sein. © Matthias Balk/dpa

München - Silvester wird auch in diesem Jahr mit weniger Knallerei gefeiert: zumindest innerhalb des Mittleren Rings. Denn die Stadt plant auch heuer wieder, dort das Böllern zu verbieten, also das "Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen der Kategorie F2 mit ausschließlicher Knallwirkung", wie es im Beamtendeutsch so schön heißt.

Böllerverbot in München: Noch gibt es keinen Stadtratsbeschluss

Das teilte das Kreisverwaltungsreferat (KVR) der Deutschen Presseagentur mit, die sich bei mehreren Städten und Kommunen bezüglich ihrer Silvesterfeuerwerkspläne erkundigt hat. Demnach planen auch Städte wie Augsburg und Regensburg, die Silvesterböllerei teilweise einzuschränken.

Einen Stadtratsbeschluss für München gibt es dazu noch nicht. Auch steht das Thema noch nicht auf der aktuellen Stadtratsagenda. Wie das Verbot genau aussehen wird, wird derzeit noch ausgearbeitet, sagte ein Sprecher des KVR auf AZ-Anfrage. Die Allgemeinverfügung werde voraussichtlich Anfang bis Mitte Dezember veröffentlicht, dann wird bekannt, ob es z.B. für den Viktualienmarkt noch strengere Regeln geben wird.

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2020 und 2021 gab es ein deutschlandweites Verkaufsverbot für Feuerwerk

Dass die Verwaltung wieder plant, die Münchner nicht wild herumböllern zu lassen, ist keine Überraschung. Bereits 2019 gab es das erste städtische Teil-Böllerverbot. Damals hatte der Stadtrat beschlossen, in der Fußgängerzone zwischen Marienplatz und Stachus, plus am Viktualienmarkt und Rindermarkt Feuerwerk zu verbieten. Hier durften weder Raketen noch Böller mitgeführt oder gezündet werden. Innerhalb des Mittleren Rings durfte nicht geböllert werden, Raketen waren allerdings erlaubt.

Dann kam Corona und die folgenden Jahreswechsel waren keine Knaller. 2020 und 2021 war es deutschlandweit verboten, Silvesterfeuerwerk zu verkaufen.

Böllerverbot innerhalb des Mittleren Rings geht vielen nicht weit genug

Auch die Stadt verhängte wieder ein Böllerverbot innerhalb der sogenannten Umweltzone innerhalb des Mittleren Rings. Weitere Böllerregeln für die Altstadt wie 2019 gab es nicht, dafür gab es andere Einschränkungen: Alkoholkonsum war in der City verboten, außerdem gab es sowohl 2020/21, als auch 2021/22 Kontaktbeschränkungen, weshalb die große Silvestersause oftmals ausblieb. Zumindest letztere Regelungen scheinen derzeit in der politischen Debatte keine Rolle zu spielen.

Vielen dürfte ein Böllerverbot innerhalb der Umweltzone nicht weit genug gehen. Der Bezirksausschuss Sendling hat sich wie in den Vorjahren für ein Feuerwerksverbot am Flaucher ausgesprochen. Der Bezirksausschuss Berg am Laim wollte für das Viertel ein zentrales Feuerwerk statt Privatböllerei. Dieser Idee hat das KVR bereits eine Absage erteilt: Böllern in Berg am Laim, also außerhalb des Mittleren Rings zu verbieten, sei wegen der aktuellen Gesetze nicht möglich.  

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26 Kommentare
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  • Wickie712 am 14.11.2022 10:08 Uhr / Bewertung:

    Beim Abbrennen von Feuerwerk zwischen 18 und 1 Uhr geht es um Tradition und vertrebung des Bösen aus dem erlebten des Jahres.

    Tierschutz, Feinstaub, wahrscheinlich dieses Jahr noch Schutz der Geflüchteten, sind doch alles keine wahren Gründe für ein Verbot, sondern eher die Brandgefahr.

    Tierschutz = Lärm > Autos, Laubbläser, Rasenmäher machen auch alle Lärm.
    Feinstaub = Thema von vorvorgestern, Kolkraftwerke laufen doch auch, statt saubere AKWs

  • Candid am 13.11.2022 23:12 Uhr / Bewertung:

    Eine einfache Rechnung geht auf, wenn innerhalb der Stadtgrenzen keine Feuerwerkskörper gezündet werden dürfen und im Gegenzug der Schmarrn mit dem geplanten Verbot von vielen Dieselfahrzeugen vergessen wird.

  • sircharles am 14.11.2022 10:13 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Candid

    Eigentlich sollte inzwischen auch der letzte Depp kapiert haben, dass die Herstellung von Elektrobatterien für die hochgelobten E-Autos die Umwelt mehr schaden als Dieselemissionen. Aber leider steht da die Ideologie im Wege. Der Verbrenner muss weg!

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