Sieben Jahre nach Tat: Georgische Schleuserin verurteilt

Im Jahr 2008 hat eine Frau etliche Personen nach Westeuropa geschleust – jetzt wurde die 63-Jährige verurteilt.
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Im Jahr 2008 kontrollierte die Bundespolizei zwei Frauen bei ihrer Einreise am Münchner Flughafen. Diese führten sie letztendlich zur jetzt verurteilten Schleuserin. (Symbolbild)
Bundespolizei Im Jahr 2008 kontrollierte die Bundespolizei zwei Frauen bei ihrer Einreise am Münchner Flughafen. Diese führten sie letztendlich zur jetzt verurteilten Schleuserin. (Symbolbild)

München - Eine 63-jährige Frau wurde im Januar vom Münchner Amtsgericht zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt, ihre Vergehen liegen allerdings schon mehrere Jahre zurück. Die Georgierin hatte zahlreiche Landsleute nach Westeuropa geschleust.

 

Was ist damals passiert?

 

Im Jahr 2008 kontrollierten Beamte der Bundespolizei zwei Frauen aus Georgien bei der Einreise. Beide Frauen verstrickten sich bei der Befragung in Widersprüchen, zudem hatten die Polizisten Zweifel an einigen Dokumenten. Nachdem auch noch Hinweise auf die, jetzt verurteilte, 63-Jährige auftauchten, wurden sie mit auf die Wache genommen.

Lesen Sie hier: Bundespolizei vollstreckt zwei Haftbefehle

Auf der Wache stellte sich dann heraus, dass einige der Dokumente wirklich gefälscht waren, außerdem waren ihre dänischen Visa erschlichen. Mit dem Betrug konfrontiert, erklärte eine der Frauen, dass sie das Visum von der 63-jährigen Frau bekommen habe, die sich auch am Flughafen in Tiflis betreut hat. Dafür habe sie insgesamt 4.000 Euro bezahlt.

Nach einer Anzeige mussten beide Frauen ihre Heimreise nach Georgien antreten – die Beamten nahmen die Ermittlungen gegen die Schleuserin auf. Mehrere Hinweise ergaben schließlich, dass die Tatverdächtige insgesamt 17 Personen auf die gleiche Weise nach Westeuropa bringen wollte, oder das teilweise auch schon getan hatte.

Lesen Sie hier: Mann rastet vor Bahnhofsmission völlig aus

Die Landshuter Staatsanwaltschaft hatte seit 2009 mit internationalem Haftbefehl nach der Frau gesucht. Mehrere Jahre später, im Jahr 2015, konnte dieser letztendlich in Griechenland vollstreckt werden – die Georgierin wurde festgenommen.

Anfang September wurde die Frau dann an die Bundespolizei übergeben. Auf Antrag des Haftrichters wurde sie in die JVA Aichach eingeliefert. Jetzt, mehr als sieben Jahre nach dem dokumentierten Schleuser-Fall, wurde die Frau schuldig gesprochen – wegen des "Einschleusens von Ausländern" wurde sie zu zwei Jahren Haft verurteilt. Der Richter setzte die Strafe zur Bewährung aus: Grund dafür waren die bisher verbüßten fünf Monate U-Haft sowie der Gesundheitszustand der Verurteilten.

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