Sicherheit in München: Von Pollern und Sheriffs

Hart oder herzlich: In der Sicherheitsdebatte ist die rot-schwarze Stadtregierung auch in diesem Jahr nicht immer einer Meinung.
Florian Zick |
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Heuer auch erstmals beim Christkindlmarkt: Die vom Oktoberfest bekannten Betonkübel stehen 2017 auch rund um den Marienplatz. Sie sollen Anschläge mit Fahrzeugen verhindern.
Sven Hoppe/dpa Heuer auch erstmals beim Christkindlmarkt: Die vom Oktoberfest bekannten Betonkübel stehen 2017 auch rund um den Marienplatz. Sie sollen Anschläge mit Fahrzeugen verhindern.

Hart oder herzlich: In der Sicherheitsdebatte ist die rot-schwarze Stadtregierung auch in diesem Jahr nicht immer einer Meinung. Ein Rückblick.

München - Der Amoklauf am Olympia-Einkaufszentrum im Juli 2016 – so ein traumatisches Ereignis verdaut die Stadt nicht so schnell. Die Sicherheits-Debatte jedenfalls ist auch 2017 ein steter Begleiter der Münchner Stadtpolitik.

Vor allem die CSU zeigt sich im Kampf gegen Terror und Kriminalität sehr kreativ. Getrieben vom Bundestagswahlkampf fordert die Stadtratsfraktion eine Maßnahme nach der anderen: mehr Videoüberwachung, versenkbare Poller für die Altstadt und gerne auch bewaffnete Schandis auf City-Streife.

Oberbürgermeister Dieter Reiter und seine SPD lassen sich von der Hysterie nicht anstecken. Beschlossen wird von den Maßnahmen deshalb letztlich so gut wie nichts. Gleichwohl werden in der Stadt die Sicherheitsvorkehrungen deutlich ausgeweitet. (Lesen Sie hier das große AZ-Interview mit Dieter Reiter zum Jahresabschluss)

An die Taschenkontrollen vor der Wiesn hat man sich nach der Einführung im Vorjahr heuer fast schon gewöhnt. Die tonnenschweren Betonkübel, die Anschläge mit Fahrzeugen verhindern sollen, stehen dieses Jahr allerdings nicht nur am Oktoberfest, sondern zum Christkindlmarkt auch erstmals am Marienplatz. Und auch für den Hauptbahnhof hat man sich im Rathaus so einiges überlegt.

So schützt die Stadt die Christkindlmärkte vor Terror

Viele Münchner befällt bei der dortigen Ansammlung aus Trinkern, Obdachlosen und Kleinkriminellen ein gewisses Unwohlsein. Vorläufig bleibt es zwar bei einem nächtlichen Alkoholverbot auf dem Bahnhofsplatz. Der Stadtrat hat das Thema aber auch weiterhin auf der Tagesordnung.

Im nächsten Frühjahr soll ein kommunaler Sicherheitsdienst seine Arbeit aufnehmen. Die Stadtsheriffs sollen dann auch am Bahnhof Patrouille gehen. Und auch um die dortige Alkoholikerszene will sich die Stadtregierung kümmern – allerdings mit gänzlich unterschiedlichem Konzept.

Die CSU würde gerne hart durchgreifen, die SPD favorisiert eher eine herzliche Lösung mit einer Trinkstube. Man sieht: Zum Glück sind es eher die sanften Sicherheitsprobleme, mit denen sich die Stadt heuer auseinandersetzen muss. Von neuen Gräueltaten wie am OEZ bleibt München Gott sei dank verschont.

Im Gedächtnis bleibt allenfalls der Messerstecher, der am 21. Oktober Polizei und Bürger für dreieinhalb Stunden in Atem hält. Acht Menschen greift der offenbar psychisch verwirrte Mann in der Umgebung des Rosenheimer Platzes an. Anwohner werden über Lautsprecher aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Neben den vielen Alltagsproblemen: Hier wird das Sicherheitsgefühl der Bürger sicher noch am stärksten erschüttert.

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