Sicherheit am Bahnsteig: Debatte um Gleisbettüberwachung neu entbrannt

München - Wie lassen sich tödliche Unfälle in der U-Bahn zukünftig vermeiden? Nach dem Tod eines 41-jährige Blinden aus München ist die Debatte um die Sicherheitsmaßnahmen im Münchner Untergrund wieder entbrannt.
Zuletzt forderte der Bayerische Blindenbund, die Bahnsteige endlich sicherer zu machen. Auch die CSU-Fraktion im Rathaus will nun erneut prüfen lassen, ob solche tragischen Unfälle in Zukunft nicht verhindert werden können.
"Bedauerlicherweise hat der 2012 von der MVG begonnene Test mit drei verschiedenen Systemen zur elektronischen Gleisbettüberwachung (Laserscanner, Radar, Kameraüberwachung) nach fünf Jahren zu dem sehr unbefriedigenden Ergebnis geführt, dass keines dieser System weiterverfolgt werden solle. Die schlimmen Todesfälle bei der U-Bahn aber bleiben. Jede Maßnahme, die geeignet ist, Menschenleben zu retten, muss auf der Agenda der Stadt München bleiben", schreiben die Politiker in ihrem Antrag.
Studenten sollen tödlichen U-Bahnunfall untersuchen
Und die Lokalpolitiker haben einen Vorschlag, wie dem Problem begegnet werde könnte: Studenten Münchner Hochschulen sollen sich mit dem Thema befassen. Sollte es Kameraufzeichnungen des aktuellen und/oder früherer, ähnlicher Stürze ins Gleisbett geben, könnten diese "einschlägig tätigen Münchner Hochschuleinrichtungen" zur Verfügung gestellt werden "mit der Zielsetzung, Stürze ins Gleisbett durch Kamerabildverarbeitung sicher zu detektieren und damit wertvolle Sekunden zu gewinnen, um U-Bahnfahrer zu warnen und im Idealfall den Zusammenstoß zu verhindern", so die Antragssteller.
Ein funktionierendes System von Bahnsteigtüren gibt es übrigens in München: Am Flughafen hat die fahrerlose Shuttlebahn, die das Satellitenterminal mit dem Terminal 2 verbindet, diese Sicherungsmaßnahme. Laut SZ prüft die MVG nun, ob sich solch ein System auch bei ihren Bahnsteigen realisieren ließe.
Schon im Herbst gab es eine Debatte über Bahnsteigtüren. Hier lesen Sie mehr dazu.