Sexuelle Übergriffe bei Rathaus-Party in München: Mädchen begrapscht

München - Die Stadt lädt jedes Jahr die 18-jährigen Münchner zu einer Party ein, dem "Rathaus-Clubbing". Ein fröhlicher Abend soll es sein – doch für mehrere junge Frauen endete das Fest damit, dass sie sexuell bedrängt wurden. Mutmaßlich handelte es sich bei den Tätern um Flüchtlinge. Die Vorfälle wurden erst jetzt bekannt. Nun steht OB Dieter Reiter (SPD) in der Kritik.
Insgesamt vier Platzverweise
Die "Süddeutschte Zeitung" hatte von zwei Übergriffen auf junge Frauen berichtet. Unter anderem sollen junge Männer versucht haben, sie in einen Raum zu zerren. Ein Polizeisprecher bestätigte, es sei eine Anzeige wegen Nötigung eingegangen. Ein 18-jähriger Schüler syrischer Herkunft habe ein Mädchen bedrängt. Er wollte ihr laut Opfer einen Zungenkuss geben. Der Mann sei auf dem Revier erkennungsdienstlich behandelt worden, dann habe er wieder gehen dürfen.
Zudem wurden gegen vier Personen Platzverweise ausgesprochen, weil sie sich daneben benommen hätten. Zwei Gäste gerieten vor dem Rathaus in Streit. Die Polizei betont: "In München gibt es keine Problematik mit Flüchtlingen in Diskotheken wegen Sexualdelikten." Es gebe keinen erhöhten Anteil von Tatverdächtigen mit Migrationshintergrund.
Kein Münchner zieht die Mietpreisbremse - aus Angst
OB Reiter erklärte auf Nachfrage: "Ich nehme diese Schilderungen sehr ernst. Für ein derartiges Verhalten gibt es bei mir überhaupt keine Toleranz." Reiter sagte, die Sicherheitskräfte hätten "erfreulicherweise schnell und gut" reagiert. "Wir werden künftig alles tun, um derartige Übergriffe möglichst schon im Vorfeld zu verhindern. Wir werden noch stärker darauf achten, dass zusätzlich speziell ausgebildete weibliche Ansprechpersonen eingesetzt werden, die kritische Situationen im Idealfall schon im Entstehen erkennen."
Bürgermeister Schmid ist "beunruhigt"
Reiter äußerte sich auch dazu, dass es sich bei den Tätern um Flüchtlinge gehandelt haben soll. "Dass offenbar junge Männer mit Migrationshintergrund beteiligt waren, darf nicht wegdiskutiert werden, sondern muss auch benannt werden. Nicht umsonst steht Integration ganz oben auf unserer Agenda", sagte er. Es gehe "um gegenseitigen Respekt und das Einhalten von Regeln".
Reiters Koalitionspartner CSU fordert in einem Antrag umfassende Aufklärung – und greift Reiter ohne seinen Namen zu nennen scharf an. Bürgermeister Josef Schmid sagte, er sei "beunruhigt". "Das Rathaus ist ein besonders symbolträchtiger Ort – ein parteiübergreifender und transparenter Umgang mit Vorfällen, die sich dort ereignen, müsste selbstverständlich sein." Offenbar war Schmid nicht eingeweiht worden. Fraktionsvize Manuel Pretzl erklärte: "Wir haben von den Vorfällen im Rathaus, die bereits vier Wochen zurückliegen, erst aus der Zeitung erfahren. Darüber sind wir sehr irritiert." Die CSU werde darauf drängen, dass sich möglichst schnell die Gremien mit der Aufarbeitung beschäftigen. "Die Geschehnisse müssen rückhaltlos aufgeklärt werden", sagte Pretzl.
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