Sex-Prozess: Die Tränen des Opfers

Ein 44-Jähriger soll versucht haben, die Freundin seines Spezl zu vergewaltigen. Seit Dienstag steht der Mann in München vor Gericht.
John Schneider |
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Der mutmaßliche Sex-Täter auf dem Weg zur Anklagebank.
Sigi Müller Der mutmaßliche Sex-Täter auf dem Weg zur Anklagebank.

München - Tapfer hatte sie im Zeugenstand Auskunft gegeben über einen der schrecklichsten Momente ihres Lebens und geschildert, wie der Spezl (44) ihres Freundes versucht haben soll, sie zu vergewaltigen. Doch nach einigen Minuten bricht Tanja G. (28, Namen geändert) weinend zusammen. Das Gericht hat ein Einsehen und ordnet eine Pause an. Zeit für die junge Frau, sich zu fassen – um dann weitere Fragen zu beantworten.

Tanja G. war laut Anklage in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag 2016 mit ihrem Partner und dessen Spezl in ihrer Neuperlacher Wohnung. Die Männer hatten viel getrunken, Tanja G. legte ihren schlafenden Freund gegen 1 Uhr auf eine Matratze im Wohnzimmer. Sie legte sich daneben. Kurz darauf – Tanja G. denkt, es war nur drei Minuten später – stürzte sich Ivan P. auf die Frau.

"Wegen der Decke konnte ich mich nur schlecht wehren", erinnert sie sich. Mit einer Hand habe sie versucht, den Angreifer abzuwehren, mit der anderen ihren schlafenden Freund geschlagen, um ihn zu wecken. Vergeblich. Ivan P. soll sie über zehn Minuten gewürgt haben. "Ich hab’ versucht, mit ihm zu reden", sagt das Opfer der Sex-Attacke. Der Mann habe sie geschlagen, "bis mir schwarz vor Augen wurde".

2,5 Promille: Angeklagter hatte einen Filmriss

Der mutmaßliche Sex-Täter hat dann laut Anklage versucht, der Frau trotz heftiger Gegenwehr die Jogginghose runterzuziehen. Als er seinen Griff dabei ein wenig lockerte, schubste ihn die 28-Jährige weg, sprang auf und flüchtete aus der Wohnung.

Hämatome, Kratzwunden im Gesicht und Hautverfärbungen am Hals zeugten von der Gewalt gegen die Frau. Der Angeklagte, bei dem nach der Tat 2,5 Promille im Blut festgestellt wurden, erklärt vor Gericht, dass er sich an den Vorfall nicht erinnern kann. Er weiß aber noch, dass er den Tag mit Wodka zum Frühstück begonnen hatte.

Der Prozess wird fortgesetzt.

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