Serien-Grapscher von München sagt vor Gericht aus
München - Immer wieder berührte der Mann fremde Frauen im Intimbereich. In neun Fällen soll der 33-Jährige auf der Anklagebank des Landgerichts Frauen in der Sauna oder auf der Straße begrapscht haben. Die Anklage lautet auf sexuelle Übergriffe oder Belästigungen.
Opfer berichtet vor Gericht von Übergriff in der Sauna
Vor Gericht gesteht Reza T. (Name geändert) die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft weitgehend. "Ich wollte Kontakt", erklärt er. Er habe "Freundschaft" gesucht. "Es tut mir sehr leid", entschuldigt sich der Mann.
Eine der Frauen (47) berichtet, wie er ihr an einem Februartag 2022 in die Sauna eines Münchner Hotels gefolgt ist. Nach wenigen Minuten spürt sie die Hand des Täters auf ihrem Intimbereich. Sie sei entsetzt aufgesprungen und habe die Sauna verlassen, berichtet die Frau. Die 47-Jährige telefonierte mit der Rezeption. Reza T. kam kurz in U-Haft.
Serien-Grapscher fasste Münchner Polizistin ans Gesäß
Wieder auf freiem Fuß machte Reza T. bis zu seiner nächsten Verhaftung im April 2022 in diesem Stil weiter. Zu seinen Opfern zählt auch eine Polizistin, der er beim Einsteigen in die Tram ans Gesäß fasste.
Ähnlich erging es einer Staatsanwältin, die vor dem Strafjustizzentrum eine Zigarette rauchte. Reza T. soll sich ihr laut Anklage genähert und sie kniend ans Gesäß gefasst haben.
Mehrere Frauen begrapscht: Ist der Angeklagte schuldfähig?
Doch ist der Angeklagte überhaupt schuldfähig? Im Raum steht auch eine Unterbringung in der Psychiatrie. Reza T. gibt im Prozess am Mittwoch an, dass er jetzt Medikamente bekommt und dass es ihm dadurch besser geht.
Welche Medikamente, das könne er nicht sagen, aber er leide wohl an Schizophrenie.
Schizophrenie? Serien-Grapscher will Fußball-Weltmeistertitel gewonnen haben
Gerichts-Gutachter Matthias Hollweg hakt nach. Ob Reza T. Stimmen höre, will der Psychiater wissen. Doch das verneint der Angeklagte. Er habe aber früher "mit sich selber Dialoge geführt". Und er fühlt sich verfolgt. Sogar ein Mordanschlag sei auf ihn bereits verübt worden.
Um die Verwirrung unter den Prozessbeteiligten komplett zu machen, erklärt Reza T. zudem, dass er ein berühmter Free-Style-Fußballer sei und bereits diverse Weltmeistertitel gewonnen habe.
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