Sepp Krätz darf (fast) wieder Wirt sein

Wie die SZ berichtet, hat der neue KVR-Chef das Gastronomie-Verbot für den verurteilten Steuersünder und Ex-Wiesn-Wirt Sepp Krätz aufgehoben.
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Er liebt die große Pose und das Rampenlicht: Ex-Wiesn-Wirt Sepp Krätz.
dpa Er liebt die große Pose und das Rampenlicht: Ex-Wiesn-Wirt Sepp Krätz.

Zweieinhalb Jahre ist es her, dass das Münchner Landgericht den Gastronom Sepp Krätz zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten und einer Geldstrafe von 570 000 Euro verurteilte. Krätz hatte 1,1 Millionen Euro Steuern hinterzogen. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) entzog ihm daraufhin die Konzession für sein Wirtshaus Andechser am Dom, mit seinem Hippodrom-Zelt flog er vom Oktoberfest. Die Höchststrafe für einen Münchner Wiesn-Wirt.

Bis 15 Prozent weniger als im Vorjahr: Hoteliers fehlen die Wiesn-Gäste

Als unvertrauenswürdigen Unternehmer eingestuft, untersagte das KVR Krätz, sich in seinen Wirtshäusern aufzuhalten und belegte ihn mit einem Betätigungsverbot. Damit ist jetzt Schluss.

Laut einem Bericht der Sueddeutschen Zeitung, darf sich der 61-Jährige ab jetzt zumindest wieder um Reservierungen und Akquise in seinen Wirtshäusern, deren Leitung in seiner Abwesenheit seine Frau, Schwester und Tochter übernommen haben, kümmern. Verantwortlich für die vorgezogene Teil-Rehabilitierung des Wirtshaus-Betreibers soll laut SZ der neue KVR-Chef Thomas Böhle sein. Per Post habe Böhle dem Ex-Wiesn-Wirt Anfang Juli mitgeteilt, dass die Stadt ihn nun wieder für vertrauenswürdig genug halte, Gäste zu bedienen. Auch in Küche und Schänke seiner Wirtshäuser dürfe er sich wieder aufhalten.

Ob sich Krätz mit dem Hippodrom nochmal für einen Platz für der Wiesn bewirbt? Dort steht derzeit das Nachfolger-Zelt Marstall von Siegfried Able. Um eine neue Konzession könnte sich Krätz frühesten 2017 bewerben, dann würde das vom Gericht auferlegte Berufsverbot enden. Momentan sei das für ihn kein Thema, sagte Krätz in der SZ.

Die 1,1 Millionen Euro Schwarzgeld flossen damals in Form von Champagner und Bier vor allem im Hippodrom und in seiner Gaststätte Andechser am Dom am Fiskus vorbei.

Krätz hatte das Hippodrom mit dessen 112-jährigen Geschichte 1995 übernommen. Das Zelt wurde damals neu vergeben, weil schon seine Vorgänger Ärger mit dem Finanzamt hatten - auch sie hatten Steuern hinterzogen. "Das Hippodrom hat irgendwie eine ungute Steuergeschichte", sagte ein städtischer Beobachter.

 

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