Sendlinger Spange: Was die Deutsche Bahn am S-Bahnhof Heimeranplatz plant

München - Seit vergangenem Jahr arbeitet die Deutsche Bahn (DB) an der sogenannten Sendlinger Spange, einer Ersatzstrecke, die im Fall einer Stammstreckensperrung von den S-Bahnen genutzt werden kann.
Wie die Bahn am Dienstag mitgeteilt hat, wird sie in Kürze Baurecht für den zweiten Teil des Projekts beantragen – konkret geht es dabei um den Ausbau der S-Bahnstation Heimeranplatz West. Dort möchte die DB ein zusätzliches Gleis bauen, wodurch der bisherige Außenbahnsteig durch einen neuen Mittelbahnsteig ersetzt wird. Der Außenbahnsteig ist bereits jetzt in Betrieb, hier fährt die S20 ab.
Der Mittelbahnsteig bekommt auch einen Aufzug, wird in Zukunft über die Garmischer Straße also barrierefrei erreichbar sein. Zudem ist eine verlängerte Unterführung am Josef-Rank-Weg angedacht. Der Bahn zufolge könnte der neue Mittelbahnsteig und das zusätzliche Gleis 2028 in Betrieb gehen.
Sendlinger Spange: Die Lösung bei Stammstrecken-Problemen?
Die Sendlinger Spange, die die Bahn auch als "Bypass für den Münchner Westen" bezeichnet, könnte jedoch schon im Frühjahr des nächsten Jahres genutzt werden. Das Ziel: Wenn es auf der S-Bahn-Stammstrecke zu Störungen kommen sollte, können S-Bahnen von Pasing aus über die S20-Strecke zum Heimeranplatz geleitet werden. Dort können die Fahrgäste dann in die U4 und U5 in Richtung Innenstadt umsteigen.
Die S-Bahnen wenden am Heimeranplatz und fahren über den Rangierbahnhof Laim auf die Stammstrecke in Richtung Pasing zurück. Der Vorteil der Sendlinger Spange: Durch die zusätzlichen Weichen und neuen Gleise sind die S-Bahnen auf dieser Strecke weitestgehend alleine unterwegs.