Seltene Fotos vom alten München: Vieles wurde im Krieg zerstört, manches danach

Städte verändern sich stetig, ob’s uns gefällt oder nicht. Die AZ schaut nun in einer losen Reihe auf verschwundene Plätze und Bauten in München. An vielen stellt sich die Frage: Hätten Sie's gewusst, wie es hier früher aussah?
Myriam Siegert
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Der Münchner-Kindl-Keller an der Rosenheimer- und Hochstraße, 1910. Die Großgaststätte der gleichnamigen Brauerei verfügte über einen Saal für 5000 Gäste und wurde zuletzt von Löwenbräu genutzt. Ende der1960er Jahre wurde der Bau abgerissen, später das Motorama und Holiday-Inn-Hotel gebaut.
Stadtarchiv München 15 Der Münchner-Kindl-Keller an der Rosenheimer- und Hochstraße, 1910. Die Großgaststätte der gleichnamigen Brauerei verfügte über einen Saal für 5000 Gäste und wurde zuletzt von Löwenbräu genutzt. Ende der1960er Jahre wurde der Bau abgerissen, später das Motorama und Holiday-Inn-Hotel gebaut.
Blick aufs Motorama und Holiday Inn an der Ecke Rosenheimer- und Hochstraße heute.
Myriam Siegert 15 Blick aufs Motorama und Holiday Inn an der Ecke Rosenheimer- und Hochstraße heute.
Eine seltene Ansicht: Blick auf die freigeräumte riesige Baufläche für das Europäische Patentamt an der Erhardtstraße direkt an der Isar, das hier 1975 bis 1979 gebaut wurde. Am linken Bildrand ein Haus, das Architekten und Bauleitung noch nutzten und das deshalb als letztes abgerissen wurde. Am rechten Bildrand die Kohlstraße.
Heinz Gebhardt/Imago 15 Eine seltene Ansicht: Blick auf die freigeräumte riesige Baufläche für das Europäische Patentamt an der Erhardtstraße direkt an der Isar, das hier 1975 bis 1979 gebaut wurde. Am linken Bildrand ein Haus, das Architekten und Bauleitung noch nutzten und das deshalb als letztes abgerissen wurde. Am rechten Bildrand die Kohlstraße.
Fast fertig: das Europäische Patentamt im Juni1979. Das letzte Wohnhaus im Vordergrund wurde auch bald abgerissen.
Heinz Gebhardt/Imago 15 Fast fertig: das Europäische Patentamt im Juni1979. Das letzte Wohnhaus im Vordergrund wurde auch bald abgerissen.
Der Eingang zum Mathäser Bräu in der Bayerstraße, Blickrichtung Stachus, 1910.
Stadtarchiv München 15 Der Eingang zum Mathäser Bräu in der Bayerstraße, Blickrichtung Stachus, 1910.
Der 1999-2003 gebaute heutige Mathäser-Komplex in der Bayerstraße.
Google Street View 15 Der 1999-2003 gebaute heutige Mathäser-Komplex in der Bayerstraße.
Am heutigen Marienplatz, genauer in der Kaufingerstraße 2, stand einst das Kaufhaus Roman Mayr, hier eine Ansicht von 1928.
Stadtarchiv München 15 Am heutigen Marienplatz, genauer in der Kaufingerstraße 2, stand einst das Kaufhaus Roman Mayr, hier eine Ansicht von 1928.
Galeria am Marienplatz und drei weitere Münchner Filialen haben die dritte Galeria-Karstadt-Kaufhof-Insolvenz überlebt.
Imago 15 Galeria am Marienplatz und drei weitere Münchner Filialen haben die dritte Galeria-Karstadt-Kaufhof-Insolvenz überlebt.
Auch den Ostbahnhof hat Friedrich Bürklein gebaut. Hier eine Ansicht von 1910.
Stadtarchiv München 15 Auch den Ostbahnhof hat Friedrich Bürklein gebaut. Hier eine Ansicht von 1910.
Blick auf den heutigen Ostbahnhof aus dem Jahr 2007.
Imago 15 Blick auf den heutigen Ostbahnhof aus dem Jahr 2007.
Der Hauptbahnhof 1937, der historische Bürklein-Bau wurde bereits um mehrere Flügelbahnhöfe erweitert.
Stadtarchiv München 15 Der Hauptbahnhof 1937, der historische Bürklein-Bau wurde bereits um mehrere Flügelbahnhöfe erweitert.
Der frühere Haupteingang des Münchner Hauptbahnhofs mit dem charakteristischen Schwammerl-Vordach, der Uhr und dem Relief von Ruprecht Geiger, 2008.
Imago 15 Der frühere Haupteingang des Münchner Hauptbahnhofs mit dem charakteristischen Schwammerl-Vordach, der Uhr und dem Relief von Ruprecht Geiger, 2008.
Der Königshof hatte über die Jahre viele Gesichter. Hier eine Ansicht um die Jahrhundertwende.
Imago 15 Der Königshof hatte über die Jahre viele Gesichter. Hier eine Ansicht um die Jahrhundertwende.
Der Königshof 2012.
imago 15 Der Königshof 2012.
So schaut der neue Königshof am Stachus heute aus.
Sigi Müller 15 So schaut der neue Königshof am Stachus heute aus.

München – Man stelle sich vor, gäbe es den Münchner-Kindl-Keller noch. Wo heute Motorama und Holiday Inn am Eck Rosenheimer- und Hochstraße mit Blick über die Isar thronen, könnte man in einem schattigen Biergarten sitzen. Das wäre schon was.

Erinnern Sie sich an den alten Mathäser oder den Ostbahnhof früher?

Oder der Mathäser am Stachus. Selbst die 1957 gebaute Mathäser-Bierstadt hat vielen besser gefallen als der heutige Komplex an der Bayerstraße von 2003. Dessen Vorgängerbau aus der Vorkriegszeit mit repräsentativer Neorenaissancefassade hatte übrigens Architekt August Exter gebaut. Auch beim Anblick der Baustellenwüste am Hauptbahnhof ist man leicht geneigt, sich den alten Bürklein-Bau zurückzuwünschen.

So mancher trauert auch noch immer ums 50er-Jahre-Schwammerl-Vordach. Und der Ostbahnhof? Kein schöner Ort. Auch hier stand einst ein Bau von Bürklein und selbst den Nachkriegsbau fanden viele schöner als das heutige Gebäude aus den 80er Jahren.

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Vieles wurde im Krieg zerstört, sehr vieles aber auch in den Jahrzehnten danach

Nicht alles ist also auf Kriegsschäden zurückzuführen. Wie das Europäische Patentamt an der Erhardtstraße. Eine ganze Zeile, an die 20 denkmalgeschützte Jugendstilhäuser, sowie Häuser an der Cornelius- und Kohlstraße, mussten in den 70er Jahren dem imposanten Bau weichen. Die Behörde damals nach München zu holen war ein Politikum, genauso wie der Abriss, der damals viel Protest hervorrief.

Oder der Kaufhof am Marienplatz – für viele bis heute eine einzige Bausünde. Architekt Josef Wiedemann galt als Wegbereiter des Wiederaufbaus in München. Hier war der Vorgängerbau, das Kaufhaus Roman Mayr, ein Jugendstilgebäude von 1912, im Krieg zerstört, aber danach mit einer historisierenden Fassade wiederaufgebaut worden.

Bis 1969 der heutige Bau folgte und sofort für seine monolithische Großform kritisiert wurde. Mancher Neubau gefällt aber auch: Der neue Königshof, obwohl würfelförmig, hat durchaus auch Fans.

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12 Kommentare
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  • AufmerksamerBürger am 24.11.2024 14:06 Uhr / Bewertung:

    Kein Müll auf der Straße, das Trottoir kein Flickenteppich, was mag sich die grüne Stadtverwaltung bei solchen Bildern nur denken?

  • Tonio am 24.11.2024 10:57 Uhr / Bewertung:

    Traurig, wie München verschandelt worden ist.

  • BingoMuc am 24.11.2024 08:18 Uhr / Bewertung:

    Wieso vom neuen Königshof ein Foto vom unfertigen Objekt mit Baukran gezeigt wird, ist nicht wirklich zu verstehen..

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