Schwierige Schuldfrage nach Taxi-Unfall am Hauptbahnhof

München - Der Vorwurf gegen die 38-jährige Taxifahrerin aus München lautet fahrlässige Körperverletzung in vier Fällen. Doch trifft die Frau am Steuer die alleinige Schuld? Diese Frage wird Ermittler und Gutachter lange beschäftigen, ehe der Fall vor Gericht kommt.
Vier Verletzte bei Unfall am Hauptbahnhof
Ein 60-jähriger Radfahrer war bei Rot über die Ampel gefahren, eine Taxifahrerin konnte nicht mehr ausweichen. Bei dem Unfall am Dienstagabend in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs wurden vier Menschen verletzt.
Die 38-Jährige, die gerade am Taxistand in der Bayerstraße losgefahren war und nach rechts abbiegen wollte, konnte nicht mehr ausweichen und erfasste dabei sowohl den 60-jährigen Radler als auch drei Fußgänger, die an der Ampel warteten.
Das Taxi fuhr noch zehn Meter weiter, durchbrach dabei einen Bauzaun und kam dann erst auf dem abgesperrten Gelände zum Stehen. Unklar ist, ob die Taxlerin zu schnell unterwegs gewesen war oder ob sie im Schock das Gaspedal durchtrat und der Mercedes deshalb beschleunigte. "Die Gründe wird das Unfallkommando ermitteln", sagt Polizeisprecher Florian Wirth.
Polizei sucht weiblichen Taxi-Fahrgast als Zeugin
Dem Radfahrer wird beim Prozess vermutlich zumindest eine Mitschuld am Unfall zugeschrieben werden. Immerhin war der Münchner (60) bei Rot über die Ampel gefahren.
In diesem Zusammenhang sucht die Polizei eine Frau, die als Fahrgast im Taxi saß. Die Unbekannte stieg nach der Kollision aus, wechselte das Taxi und fuhr anschließend einfach weiter, angeblich, weil sie einen dringenden Termin hatte. Die Frau wird gebeten, sich als Zeugin bei der Polizei zu melden Telefon 6216 3322.
Die drei Fußgänger, eine Frau (28) und zwei Männer (39 und 58), sowie der Radler wurden bei dem Unfall lediglich leicht verletzt.
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