Schwerer Sturz in München: Ehemaliger Kult-Wirt Putzi Holenia will Schmerzensgeld
München - Die Mühlen des Rechts mahlen mitunter recht langsam. Das muss gerade auch der Ex-Promi-Wirt Putzi Holenia (77) erfahren. Er hatte bereits vor drei Jahren Klage erhoben. Im November 2022 war darüber bereits verhandelt worden. Eine Entscheidung ist aber bis heute nicht gefallen.
Ein Grund für die Verzögerung in dem Verfahren ist ein Richtertausch am Landgericht. Die neu mit dem Fall befasste Richterin will, sofern kein Vergleich zustande kommt, die Beweisaufnahme neu aufrollen, Zeugen befragen und vielleicht sogar einen Gutachter beauftragen. Das ist langwierig und teuer. Ein Vergleich scheint zumindest für das beklagte Restaurant, vor dessen Tür Holenia den Unfall verortet, dennoch nicht in Frage zu kommen.
Putzi Holenia stürzt beim Viktualienmarkt in München – und verletzt sich schwer
Das war laut Holenia geschehen: Er sei am 14. März 2019 um 14.30 Uhr auf dem Gehweg vor einem asiatischen Restaurant in der Nähe des Viktualienmarktes über eine Palette gestürzt und hatte sich schwer verletzt. Zunächst kam er neun Tage ins Krankenhaus, dann wochenlange Reha.
Der Kult-Wirt hatte sich unter anderem ein Schädel-Hirn-Trauma, eine Gehirnerschütterung, eine Platzwunde an der Lippe sowie eine schwere Verletzung des rechten Armes zugezogen. Holenia fordert deshalb ein Schmerzensgeld von mindestens 25.000 Euro, der Streitwert hat sich inzwischen auf 62.000 Euro addiert.
Sturz von Putzi Holenia: Das beklagte Asia-Restaurant streitet die Vorwürfe ab
Bis heute ist aber strittig, wer dafür verantwortlich ist. Ja, selbst der Ort des Unfalls ist noch umstritten. Holenia sagt vor dem Restaurant, wo sich sein Fuß in einer Verpackungsfolie der Palette verheddert habe. Das Restaurant sei für die Paletten verantwortlich gewesen und habe gegen die Verkehrssicherungspflicht verstoßen.
Das beklagte Restaurant bestreitet alles, erklärt unter anderem, dass man damals gar nicht geöffnet hatte, der Unfall vielleicht ein paar Meter entfernt und aufgrund von Schneematsch passiert sei. Dafür soll es Zeugen geben. Die Parteien gehen am Dienstag unverrichteter Dinge auseinander. Die Richterin wird nun einen neuen Termin anberaumen müssen. Putzi Holenia (der nach 25 Jahren während der Pandemie mit Paulaner im Tal in Insolvenz gehen musste) macht aus seiner Enttäuschung über diesen Verlauf keinen Hehl. "Was ist jetzt rausgekommen?", fragt er nach der Verhandlung – und gibt sich selbst die Antwort: "Gar nix."
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