Schüsse bei Konsulat in München: Israels Präsident entsetzt – OB Reiter äußert sich

In der Nähe des israelischen Generalkonsulats in München stirbt ein Bewaffneter nach einem Schusswechsel mit der Polizei. Israels Staatspräsident Herzog zeigt sich entsetzt. Münchens OB Dieter Reiter dankt den Einsatzkräften.
AZ/dpa |
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War offenbar Ziel eines Anschlags: Das israelische Generalkonsulat in München.
Peter Kneffel/dpa 11 War offenbar Ziel eines Anschlags: Das israelische Generalkonsulat in München.
Ministerpräsident Markus Söder, Innenminister Joachim Herrmann, Oberbürgermeister Dieter Reiter und Justizminister Georg Eisenreich sprechen auf der Pressekonferenz der Polizei zu dem Vorfall rund um die Schüsse in Münchens Zentrum.
Livestream Pressekonferenz 11 Ministerpräsident Markus Söder, Innenminister Joachim Herrmann, Oberbürgermeister Dieter Reiter und Justizminister Georg Eisenreich sprechen auf der Pressekonferenz der Polizei zu dem Vorfall rund um die Schüsse in Münchens Zentrum.
Ministerpräsident Markus Söder spricht bei der Pressekonferenz zu den Schüssen am NS-Dokuzentrum.
Livestream Pressekonferenz 11 Ministerpräsident Markus Söder spricht bei der Pressekonferenz zu den Schüssen am NS-Dokuzentrum.
Joachim Herrmann, Innenminister von Bayern, auf dem Weg zur Pressekonferenz. Dort sagte er, dass "möglicherweise ein Anschlag auf das israelische Generalkonsulat geplant" gewesen sei.
Ralph Hub 11 Joachim Herrmann, Innenminister von Bayern, auf dem Weg zur Pressekonferenz. Dort sagte er, dass "möglicherweise ein Anschlag auf das israelische Generalkonsulat geplant" gewesen sei.
Die Spurensicherung bei der Arbeit am Tatort.
Ralph Hub 11 Die Spurensicherung bei der Arbeit am Tatort.
Die Polizei hat Straßensperren in München eingerichtet.
Ben Sagmeister 11 Die Polizei hat Straßensperren in München eingerichtet.
In der gesamten Innenstadt hat die Polizei ihre Präsenz erhöht.
Ben Sagmeister 11 In der gesamten Innenstadt hat die Polizei ihre Präsenz erhöht.
Zuvor hatte die Polizei bei einem Großeinsatz nahe des israelischen Generalkonsulats eine verdächtige Person niedergeschossen.
Peter Kneffel/dpa 11 Zuvor hatte die Polizei bei einem Großeinsatz nahe des israelischen Generalkonsulats eine verdächtige Person niedergeschossen.
Ein Polizeihubschrauber kreiste über der Landeshauptstadt.
Felix Hörhager/dpa 11 Ein Polizeihubschrauber kreiste über der Landeshauptstadt.
Die Polizei hatte die Lage in der Münchener Innenstadt rund um den Karolinenplatz unter Kontrolle gebracht.
Matthias Schrader/AP/dpa 11 Die Polizei hatte die Lage in der Münchener Innenstadt rund um den Karolinenplatz unter Kontrolle gebracht.
Polizisten sperrten den Durchgang und die Durchfahrt einiger Straßen. Viele Anwohner hatten sich zuvor in ihren Wohnungen verbarrikadiert.
Matthias Schrader/AP/dpa 11 Polizisten sperrten den Durchgang und die Durchfahrt einiger Straßen. Viele Anwohner hatten sich zuvor in ihren Wohnungen verbarrikadiert.

Tel Aviv/München - Israels Staatspräsident Izchak Herzog hat den Vorfall in der Nähe des israelischen Generalkonsulats in München, wo ein Mann Schüsse abgegeben hat, verurteilt. Er danke den deutschen Sicherheitsdiensten für ihr schnelles Eingreifen, schrieb Herzog auf der Plattform X nach einem Telefonat mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

"Gemeinsam sind wir stark im Angesicht des Terrors"

Ein bewaffneter Mann war in der Münchner Innenstadt bei einem Schusswechsel von der Polizei niedergeschossen worden. Er wurde dabei nach Angaben der Polizei schwer verletzt und starb noch vor Ort.

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Nach Informationen des Rechercheteams WDR/BDR/Süddeutsche Zeitung soll es sich bei dem inzwischen verstorbenen Attentäter in München um einen österreichischen Staatsbürger, geboren 2006, wohnhaft in Österreich, handeln. 

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Der Mann sei den Recherchen zufolge bereits früher im Bereich Islamismus bekannt gewesen. Angeblich handelt es sich um einen Salzburger mit Bezug zum Balkan. Die Münchner Polizei hat diese Informationen auf Anfrage der AZ nicht bestätigt bzw. verifiziert.

Herzog zeigte sich entsetzt über den Vorfall. Er sprach von einem "Terroranschlag heute Morgen in der Nähe des israelischen Konsulats in München". Die Hintergründe des Einsatzes waren zunächst allerdings völlig unklar. "Gemeinsam sind wir stark im Angesicht des Terrors", schrieb Israels Präsident weiter.

Israels Präsident dankte den deutschen Sicherheitsdiensten für ihr schnelles Eingreifen bei dem Vorfall in München. (Archivbild)
Israels Präsident dankte den deutschen Sicherheitsdiensten für ihr schnelles Eingreifen bei dem Vorfall in München. (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa

Konsulat war aufgrund Gedenkversammlung geschlossen

Zum Zeitpunkt des Schusswechsels war Israels Generalkonsulat laut dem israelischen Außenministerium wegen einer Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Terroranschlags bei den Olympischen Spielen am 5. September 1972 geschlossen gewesen.

Zuvor hatte die Polizei bei einem Großeinsatz nahe des israelischen Generalkonsulats eine verdächtige Person niedergeschossen.
Zuvor hatte die Polizei bei einem Großeinsatz nahe des israelischen Generalkonsulats eine verdächtige Person niedergeschossen. © Peter Kneffel/dpa

Damals erschossen palästinensische Terroristen im Olympischen Dorf in München zwei Männer und nahmen neun Geiseln. Rund 18 Stunden später endete ein Befreiungsversuch mit dem Tod der neun israelischen Geiseln, eines Polizisten und von fünf der Attentäter. 

OB Reiter äußert sich zum Einsatz

Auch der Oberbürgermeister der Stadt München, Dieter Reiter, äußerte sich zum Einsatz. Er schreibt in einem Statement: "Noch dauern die Ermittlungen an, die Situation ist aber unter Kontrolle und es besteht keine Gefahr mehr für die Bevölkerung."

Ein Polizeihubschrauber kreist über der Bayerischen Landeshauptstadt.
Ein Polizeihubschrauber kreist über der Bayerischen Landeshauptstadt. © Felix Hörhager/dpa

Er bedankte sich und lobte die Einsatzkräfte, die einen schlimmeren Ausgang der Bedrohungslage verhindern konnten: "Die bedrohliche Situation konnte aufgrund der sehr schnellen Reaktion der Polizeieinsatzkräfte entschärft werden. Ich danke allen Einsatzkräften, die immer unter dem Einsatz ihres Lebens und auch heute professionell und schnell gehandelt haben."

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Charlotte Knobloch: "Gewalttätiger Extremismus muss wieder aus dem öffentlichen Raum zurückgedrängt werden"

Auch Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitische Kultusgemeinde München und meldete sich via X, ehemals Twitter, zu Wort. Der Schock sitze tief, betonte die 91-Jährige angesichts des Schusswechsels "mitten in München, in direkter Nähe des Israelischen Generalkonsulats und am 5. September".

Für Charlotte Knobloch steht fest: "Das Unsicherheitsgefühl nicht nur in der jüdischen Gemeinschaft kann sich so verfestigen." Der Auftrag für die politischen Verantwortlichen sei klar: "Gewalttätiger Extremismus muss wieder aus dem öffentlichen Raum zurückgedrängt werden, alles andere wäre das Ende unserer offenen Gesellschaft."

 

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8 Kommentare
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  • SagI am 05.09.2024 17:50 Uhr / Bewertung:

    Charlotte Knobloch: "Gewalttätiger Extremismus muss* wieder aus dem öffentlichen Raum zurückgedrängt werden",
    Richtig, mit wichtigen Ergänzungen: ...* mit Abschiebungen, Rückweisungen und einen wirksamen Grenzschutz ...

  • SL am 06.09.2024 09:46 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von SagI

    Ist denn der Grenzschutz der Bayer. Polizei nicht wirksam? Schließlich kam der Täter aus Österreich

  • Wolff am 06.09.2024 10:57 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von SagI

    Ach so, sie möchte das lieber gerne im privaten Raum haben, alles klar...

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