Hitler-Devotionalien in München unterm Hammer

Manuskripte, aber auch Besteck und Geschenke aus der NS-Zeit sollen an diesem Freitag angeboten werden.
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Manuskripte aus dem Jahr 1935.
Manuskripte aus dem Jahr 1935. © ho

München - Das Münchner Auktionshaus Hermann Historica wird am Freitag wieder Hitler-Devotionalien versteigern. Dieses Mal sind darunter unter anderem schriftliche Manuskripte des Nazi-Führers, aber auch persönliche Gegenstände wie Gabeln, Messer und Kannen.

Besteck, Kaffeekanne mit Initialen und Ausgabe von "Mein Kampf"

Für ein sechsseitiges Manuskript aus dem Jahr 1935 sind auf der Internetseite etwa 6.000 Euro als geschätzter Wert angegeben.

Bei der Versteigerung mit dem Titel "Deutsche Zeitgeschichte - Orden und Militaria ab 1919" gibt es des Weiteren eine Ausgabe von "Mein Kampf" (geschätzt 500 Euro), verschiedenes Besteck von Hitlers Silberservice (eine Gabel etwa wird auf 500 Euro geschätzt), Hitlers Kaffeekanne samt seinen Initialen und Hakenkreuz (Schätzwert: 4.500 Euro), aber auch Geburtstagswünsche von Heinrich Himmler an den SS-Brigadeführer Konstantin Kammerhofer (geschätzt auf 600 Euro) oder aber ein silberner Geschenkrahmen von Hermann Göring an Rudolf Hess (13 000 Euro).

Hitlers Kaffeekanne mit Hakenkreuz und Initialen.
Hitlers Kaffeekanne mit Hakenkreuz und Initialen. © ho

Der Chef der jüdischen Organisation "European Jewish Association" (EJA), Rabbi Menachem Margolin, nennt die geplante Auktion am Mittwoch in einer Mitteilung "schier unverantwortlich". Ihm zufolge fehlt es an Sensibilität, wenn man solche Gegenstände an den Meistbietenden veräußere. "Was Versteigerungen dieser Art machen, ist, dabei zu helfen, Hitler-Enthusiasten zu legitimieren."

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Bereits im November 2019  Versteigerung von Hitler-Gegenständen

Bereits Ende November 2019 gab es harsche Kritik an Hermann Historica (AZ berichtete). Damals wurde unter anderem Hitlers Faltzylinder (50.000 Euro), ein Cocktailkleid von Eva Braun (4.600 Euro) und eine Luxusausgabe von "Mein Kampf" (130.000 Euro) angeboten.

Ein libanesischer Geschäftsmann aus der Schweiz ersteigerte damals für rund 600.000 Euro die Gegenstände und spendete sie der israelischen Organisation Keren Hajesod.

Und für 6.400 Euro kaufte auch das Bayerische Hauptstaatsarchiv den Münchner Mietvertrag von Adolf Hitler und andere Dokumente aus dessen Nachlass.

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