"Schockiert und fassungslos": SPD und CSU stemmen sich gegen Veränderungen in der Maxvorstadt München

In der Maxvorstadt lehnen SPD und CSU Baumpflanzungen in der stillen und breiten Akademiestraße ab. Jetzt können nur noch die Bürger im Stadtviertel das Thema voranbringen.
Eva von Steinburg
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18 Meter breit ist die Akademiestraße - hier auf einem Bild aus dem Winter - in der Maxvorstadt: Die Bürger wünschen sich schon länger mehr Bäume in der Straße. Der Antrag der Grünen wurde nun im BA abgelehnt. Durch die Bepflanzung wären zehn Parkplätze weggefallen.
18 Meter breit ist die Akademiestraße - hier auf einem Bild aus dem Winter - in der Maxvorstadt: Die Bürger wünschen sich schon länger mehr Bäume in der Straße. Der Antrag der Grünen wurde nun im BA abgelehnt. Durch die Bepflanzung wären zehn Parkplätze weggefallen. © Sigrid Eck

München – Bürger der Maxvorstadt wünschen sich schon lange mehr Bäume – für die 18 Meter breite Akademiestraße. Denn die Straßenseite der Kunstakademie ist schön grün und wird viel genutzt. Die Straßenseite gegenüber wirkt jedoch trist und grau. Auf den letzten Bürgerversammlungen haben Anwohner und Bürger ihren Wunsch nach Bäumen bereits an die Stadt herangetragen. Wie schon 2019 haben sich die Grünen im Bezirksausschuss Maxvorstadt (BA) erneut mit einem Antrag für die Pflanzung von Bäumen eingesetzt. "Wir dachten an einen Baumgraben mit Bäumen, die im Zuge der geplanten Straßensanierung hier gepflanzt werden könnten", sagt BA-Vorsitzende Svenja Jarchow-Pongratz (Grüne). Außerdem forderten die Grünen Fahrradabstellplätze und Verbesserungen für Radfahrer.

Svenja Jarchow-Pongratz, Vorsitzende des BA-Maxvorstadt.
Svenja Jarchow-Pongratz, Vorsitzende des BA-Maxvorstadt. © privat

"Schockiert und fassungslos"

Doch die Mehrheit aus SPD und CSU im Stadtviertelparlament lehnte diesen Grünen-Antrag auf mehr Grün in der stillen und breiten Akademiestraße ab. "Das ist krass. Ich bin schockiert und fassungslos", sagt die 43-jährige Lokalpolitikerin. Gegen die neuen Bäume hatte der Verlust von circa zehn Autostellplätzen gesprochen. Zudem die Sorge, dass das Baumgrün die Fenster von Wohnungen in der Akademiestraße verschatten könnte. An der Ludwigstraße sind im Zuge der Siegestor-Verschönerung bereits Pappeln gepflanzt worden.

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"Das Ziel ist mehr Grün! Jetzt, wo sowieso eine Straßensanierung in der Akademiestraße ansteht, hätte es Synergieeffekte im Baureferat geben können", bedauert Jarchow-Pongratz das Votum des Gremiums. "Wir in der Maxvorstadt haben nicht so viel Fläche, die wir gut bepflanzen können. Dabei empfehlen Studien eineinhalb mal so viel Grün für unser dicht bebautes Viertel, in dem immer mehr privates Grün wegen der Nachverdichtung verschwindet. Was für eine vertane Chance!", beklagt Jarchow-Pongratz die Entscheidung. Für die Lokalpolitik in der Maxvorstadt sei das Thema jetzt erstmal erledigt. Es sind die Bürger, die die Bäume für die Akademiestraße jetzt wieder aufs Tapet bringen könnten: bei der nächsten Bürgerversammlung im Viertel.

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26 Kommentare
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  • Dugi am 14.05.2024 06:55 Uhr / Bewertung:

    "Schockiert und fassungslos"
    Meine Güte, wie albern.
    Wenn man das Foto im Artikel im Sommer machen würde, könnte man das Gebäude vor lauter Grün von den Bäumen kaum erkennen.
    100m weiter ist der Englische Garten.
    Wer sich da beschwert, soll doch einfach aufs Land ziehen und besser nicht in einer Stadt wohnen.
    Da gibts dann Grün genug.

  • kartoffelsalat am 14.05.2024 09:54 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Dugi

    Recherchiere: "Mikroklima"!

    Städtisches Wohnen ist deutlich ressourcenschonender.
    Warum sollte man das nicht auch noch gesünder & lebenswerter für alle machen?

  • Der wahre tscharlie am 14.05.2024 16:09 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von kartoffelsalat

    Mikroklima.....genau so ist.
    Darüber wurden vor Jahrzehnten schon Bücher verfasst und welche Auswirkungen das auf die Menschen hat.

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