KATWARN für München ausgelöst: Droht am Wochenende ein Hochwasser?

Wetterchaos in Bayern und München: Dauerregen in den Tieflagen und bis zu 100 Zentimeter Neuschnee in den Alpen. Der Deutsche Wetterdienst warnt bis zum Wochenende vor Extremwettern. Für München wurde sogar KATWARN wegen Hochwassers ausgelöst. Der Grund für die Extreme liegt in einer ganz besonderen Wetterlage.
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Das letzte Hochwasser ereilte München im Juni. Jetzt gibt der Hochwassernachrichtendienst Bayern wieder eine Warnung für München und den Landkreis aus.
Tobias Singer 8 Das letzte Hochwasser ereilte München im Juni. Jetzt gibt der Hochwassernachrichtendienst Bayern wieder eine Warnung für München und den Landkreis aus.
Im Flachland nass, in den Bergen weiß: Der erste Schnee ist in Bayern bereits am Donnerstagmorgen (12.9.) gefallen. In den kommenden Tagen werden in Hochlagen bis zu 100 Zentimeter Neuschnee erwartet, so der Deutsche Wetterdienst.
Peter Kneffel (dpa) 8 Im Flachland nass, in den Bergen weiß: Der erste Schnee ist in Bayern bereits am Donnerstagmorgen (12.9.) gefallen. In den kommenden Tagen werden in Hochlagen bis zu 100 Zentimeter Neuschnee erwartet, so der Deutsche Wetterdienst.
Garmisch-Partenkirchen: Ein Mann schließt die Tür des Deutschen Wetterdienstes auf der Aufsichtsplattform der Zugspitze.
Peter Kneffel (dpa) 8 Garmisch-Partenkirchen: Ein Mann schließt die Tür des Deutschen Wetterdienstes auf der Aufsichtsplattform der Zugspitze.
Eine Frau und ein Mann räumen den Neuschnee auf der Aufsichtsplattform der Zugspitze.
Peter Kneffel (dpa) 8 Eine Frau und ein Mann räumen den Neuschnee auf der Aufsichtsplattform der Zugspitze.
Zwei Bergsteiger laufen bei Schneefall über die Aufsichtsplattform der Zugspitze.
Peter Kneffel (dpa) 8 Zwei Bergsteiger laufen bei Schneefall über die Aufsichtsplattform der Zugspitze.
Eine Frau räumt den Neuschnee auf der Aufsichtsplattform der Zugspitze.
Peter Kneffel (dpa) 8 Eine Frau räumt den Neuschnee auf der Aufsichtsplattform der Zugspitze.
Schweres Gerät im Einsatz gegen den Neuschnee und für die Touristen auf der Zugspitze.
Peter Kneffel (dpa) 8 Schweres Gerät im Einsatz gegen den Neuschnee und für die Touristen auf der Zugspitze.
Blick auf das Deutsche Museum: Das Wasser mit einem Pegel von knapp 3 Metern reicht bis an die Mauer heran.
Tobias Singer 8 Blick auf das Deutsche Museum: Das Wasser mit einem Pegel von knapp 3 Metern reicht bis an die Mauer heran.

München - Im Südosten Bayerns ist laut Deutschem Wetterdienst (DWD) für diesen Freitag mit unwetterartigem Dauerregen zu rechnen. Für München und das Umland spricht der DWD eine amtliche Warnung vor Dauerregen mit Niederschlagsmengen von 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter aus. Für den südlichen Gürtel von Garmisch-Partenkirchen über Rosenheim bis nach Passau gibt es eine Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen. Von heute bis Sonntag werden dort bis zu 90 Liter pro Quadratmeter erwartet.

In den Hochlagen der Alpen fällt dagegen Schnee. Auf Alpen- und Bayerwaldgipfeln ist es zeitweise stürmisch. Am Freitagvormittag ist es stark bewölkt oder bedeckt, zwischen Alpen und Bayerischem Wald regnet es, im Bergland oberhalb etwa 1200 Metern fällt Schnee. Im Tagesverlauf nach Nordwesten hin breitet sich der Regen aus, nur in Unterfranken ist es am Freitag meist trocken. Im Bayerwald und an den Alpen herrschen lokal Temperaturen von maximal 6 Grad Celsius, am unteren Main sind es bis zu 15 Grad.  

KATWARN ausgelöst: Hochwasserwarnung für München und Rosenheim

Aufgrund der anhaltenden Regenfälle bis zum Sonntag warnt das Wasserwirtschaftsamt München für die Stadt und den Landkreis im gesamten Einzugsgebiet der Isar vor steigenden Pegelständen. Der Schwerpunkt der Niederschläge solle demnach östlich des Isareinzugsgebiets liegen. In München werde die Meldestufe 1 voraussichtlich am Samstag, den 14.09.24, gegen Mittag überschritten, eine weitere Hochwasserwarnung gibt es bereits auch für den Kreis Rosenheim. Meldestufe 1 steht für ein kleines Hochwasser mit stellenweisen Ausuferungen.  

Nach den aktuellen Prognosen müsse damit gerechnet werden, dass die Mangfallpegel in Feldolling und Rosenheim im Laufe des Samstags die Meldestufe 1 überschreiten. Die Inn-Pegel Rosenheim und Wasserburg erreichen nach derzeitigem Kenntnisstand voraussichtlich knapp Meldestufe 1. Auch an den kleineren Gewässern im Landkreis, insbesondere an den Wildbächen, seien erhöhte Abflüsse möglich. 

Vor allem im Inn- und Regeneinzugsgebiet sowie in Passau kann laut Hochwassernachrichtendienst Bayern auch Meldestufe 2 auftreten. Bei diesem Stand können Land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet werden und auch leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen auftreten. Vorwarnungen für eine Hochwassergefahr gibt darüber hinaus für den gesamten Südosten Bayerns vom Landkreise Cham über Traunstein, Berchtesgaden bis nach Garmisch-Partenkirchen. In diesen Kreisen wird von Freitag bis Samstagmittag mit dem Erreichen der Meldestufe 1, teilweise Meldestufe 2 gerechnet. 

Bis zu 100 Zentimeter Neuschnee in den bayerischen Alpen 

Während im Voralpenraum die Pegel steigen, türmt sich in den Höhen der Schnee. Auf dem höchsten Berg Deutschlands wurde am Donnerstagmorgen (12.9.) bereits Schnee geräumt, wie Bilder auf Instagram eindrücklich zeigen. Aber auch unterhalb von 2000 Metern Höhe schneite es schon, wie auf Webcam-Aufnahmen etwa vom Brauneck bei Lenggries zu sehen war.

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Die verfrühte weiße Pracht bleibt uns in Bayern auch in den kommenden Tagen erhalten. Die Schneefallgrenze sinkt laut DWD in den Alpen gerade nachts auf bis zu 1000 Meter ab (1 bis 5 Zentimeter Neuschnee). Oberhalb von 1500 Metern prognostiziert der DWD bis Sonntagfrüh 15 bis 30 Zentimeter Neuschnee, in Staulagen des Hochgebirges – vor allem Wetterstein, Berchtesgadener Alpen – bis 50 Zentimeter.  In den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen werden häufig bis 40 Zentimeter erwartet, in den Hochlagen oberhalb von rund 2000 Meter sollen örtlich auch die um 100 Zentimeter Neuschnee möglich sein. Der Schnee könne laut Hochwassernachrichtendienst Bayern positive Auswirkungen auf die Hochwassersituation haben, da größere Wassermengen vorerst in den Bergen verblieben und so die Gefahr vor Überschwemmungen sinkt.    

Hochwasser in München: Vb-Tief sorgt für hohe Pegelstände 

Grund für die aktuellen Extreme in Bayern ist eine sogenannte Vb-Wetterlage, die mitunter Hochwasser im Gepäck hat. Nach Angaben des DWD handelt es sich bei einem Vb-Tief um ein Tiefdruckgebiet, das zumeist von der Adria nordwärts über Österreich und Ungarn nach Tschechien und Polen zieht. Ein Vb-Tief zeigt sich demnach sehr häufig mit Extremwetter, vor allem mit kräftigem Dauerregen im Sommer und Schneefall im Winter.

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Das Wetter in Bayern am Wochenende

In der Nacht zum Samstag bleibt es zwischen Allgäu und Oberpfälzer Wald nass, in den höheren Lagen der Alpen schneit es weiter. Tagsüber ist vor allem die Südosthälfte Bayerns von zum Teil kräftigen Regengüssen betroffen, in den höheren Lagen der Alpen fällt Schnee.

Den DWD-Angaben zufolge bleibt es für die Jahreszeit weiterhin zu kühl mit Höchstwerten von nur 8 bis 12 Grad. Ausnahme ist das westliche Franken mit 13 bis 15 Grad. Weiter frischer, stark böiger Wind aus Nordwest. 

Sonntag: Extremes Unwetter im Berchtesgadener Land 

Die in den Modellen errechneten Regenmengen sind beträchtlich – und die Niederschläge werden uns nach Ansicht der Experten über das Wochenende hinaus bis kommenden Dienstag begleiten.

Bis dahin werden mehr als 100 Liter pro Quadratmeter prognostiziert, vom Allgäu im Westen (120 Liter) bis zum Berchtesgadener Land im Osten (teils über 150 Liter). Gerade für das Berchtesgadener Land spricht der DWD für Sonntagfrüh von einem extremen Unwetter. Der Norden Bayerns bleibe dagegen meist trocken. Den Angaben zufolge sollen sich die Temperaturen in Franken rund um die 15 Grad bewegen.

 

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  • Bongo am 16.09.2024 09:07 Uhr / Bewertung:

    Antwort an DaDing:
    Sie googeln offensichtlich nur das, was Ihnen in den Kram passt. Also, , träumen Sie weiter den Traum, daß wir Deutschen mit gerademal 1% der Weltbevölkerung das Weltklima retten werden!
    Tatsache ist, daß von2022 auf 2023 z.B.China den CO2 Ausstoß um rd.4% und Indien um rd. 8% gesteigert haben. Kann man nachlesen, wenn man will!
    Übrigensgeht es nicht nur um CO2, sondern auch um Methan undLachgas..Auch da könnenSie dieSteigerungen nachlesen und auch, welche Staaten die Hauptverursacher sind.
    Deutschland jedenfalls nicht!

  • Bongo am 14.09.2024 22:24 Uhr / Bewertung:

    Antwort an Da Ding:
    Immer schön sachlich bleiben und am besten mit den von mir genannten Zahlen auseinandersetzen!

  • Bongo am 14.09.2024 20:41 Uhr / Bewertung:

    Antwort an DaDing:
    Es gibt genügend Argumente, weshalb wir von Deutschland aus das Klima nicht werden retten können, aber die wollen ja Leute wie Sie nicht hören.Ich versuche es Ihnen anhand eines einfachen Beispieles zu erklären: Stellen Sie sich eine Wanne mit Wasser vor, die bereits am Übergehen ist. Nun bemüht sich jemand, das durch Abschöpfen eines Eimers voll Wasser zu verhindern. Gleichzeitig schütten andere zur gleichen Zeit sechs Eimer Wasser in die Wanne. Was glauben Sie nun, geht die Wanne dann über oder nicht?
    Genauso verhält es sich mit dem Anstieg von CO2 und was noch schlimmer ist, mit Methangas in der Atmosphäre. Schauen Sie sich einfach die Zahlen und Prognosen dazu an.

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