Schlägereien in Flüchtlingsunterkünften
In der Bayernkaserne und in Oberhaching kommt es zu Prügeleien, die Polizei muss mit einem Großaufgebot für Ordnung sorgen. Ein Verletzter kommt ins Krankenhaus.
München/Oberhaching - Kaum Privatsphäre, kaum Platz – die Stimmung in einigen Flüchtlingsunterkünften ist gereizt. Oft genügt eine Kleinigkeit und der aufgestaute Frust der Menschen entlädt sich in handfesten Konflikten.
Das Lighthouse Welcome Center für Flüchtlinge feierte am Donnerstagnachmittag sein einjähriges Bestehen in der ehemaligen Kaserne an der Heidemannstraße. Plötzlich gerieten drei Männer in Streit. Ein Syrer fühlte sich in seinem Nationalstolz gekränkt, prompt flogen zwischen ihm, einem Afghanen und einem Pakistani die Fetzen. Am Ende prügelten sich zehn Personen. Mit Ästen und einigen für die Feier aufgestellten Stehtischen schlugen sie aufeinander ein. Ein 28-jähriger Syrer bekam einen Schlag vor den Kopf und wurde vom Notarzt mit einer Platzwunde ins Krankenhaus gebracht.
Mehrere Polizeistreifen sorgten wieder für Ruhe. Der Syrer und fünf weitere Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren, die ebenfalls an der Prügelei beteiligt waren, müssen sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.
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In der Unterkunft am Bayuwarenring in Oberhaching krachte es am Donnerstagabend gleich drei Mal. Gegen 19 Uhr kam es während einer Familienfeier von Flüchtlingen aus Mali zum Streit. Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes versuchte zu schlichten, doch das fachte die Spannungen nur um so mehr an. Ein 28-Jähriger schlug den Sicherheitsmann mit einem Stuhlbein. Der trat den Rückzug an und verständigte die Polizei.
Beim zweiten Streit legten sich einige Heimbewohner gemeinsam mit Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes an. Auch untereinander prügelten sich zwei Syrer. Die Polizei konnte auch diesen Streit beenden. Vier Personen mussten die Unterkunft verlassen, damit endlich wieder Friede herrschte.
Die Polizei war zeitweise mit 40 Streifen im Einsatz. Da die Stimmung unter den Flüchtlingen gereizt war, blieben Beamte vor Ort. Was von Vorteil war, denn nach 21 Uhr gab es erneut Krach. Diesmal kam es aber zu keinem Krawall. Einer der Rädelsführer wurde in eine andere Unterkunft gebracht.
Selbst am Freitag hatten sich die Gemüter noch nicht völlig beruhigt. Einige Leute kamen ins Rathaus von Oberhaching, um sich dort beim Bürgermeister zu beschweren.
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