Flüchtlingsfamilie mit dreister Masche ausgeraubt

Dreister geht's nicht mehr: Mit einem gefälschten Behördenschreiben haben Kriminelle in Hameln eine Flüchtlingsfamilie aus Syrien zur Ausländerbehörde geschickt. Auf dem Amt wurde die Familie aber gar nicht erwartet.
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Hinterhältige Masche in Hameln: Flüchtlinge mit gefälschtem Schreiben zur Behörde gelockt und dann ausgeraubt.
dpa Hinterhältige Masche in Hameln: Flüchtlinge mit gefälschtem Schreiben zur Behörde gelockt und dann ausgeraubt.

Mit einer neuen Masche haben Verbrecher in Hameln Flüchtlinge um ihre Habe gebracht. Mit einem gefälschten Behördenschreiben wurde eine syrische Familie aus ihrer Wohnung gelockt und zu einem angeblich dringenden Termin zur Ausländerbehörde ins Rathaus bestellt, wie Polizeisprecher Jens Petersen am Donnerstag sagte.

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Auf dem Amt erkannte eine Sachbearbeiterin das Schreiben am Mittwoch zwar sofort als Fälschung. Das half den Flüchtlingen allerdings nichts mehr.

 

Bargeld und Schmuck gestohlen

 

Während die Familie im Rathaus war, wurde ihre Wohnung aufgebrochen und nach Wertgegenständen durchsucht. Dabei erbeuteten die unbekannten Täter Bargeld und Schmuck im Wert von mehreren Tausend Euro. Diese Masche der Verbrecher sei in Niedersachsen neu, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes in Hannover. Auch aus anderen Bundesländern habe man bisher nicht gehört, dass anderswo Flüchtlinge Opfer dieses Tricks geworden seien.

 

Falsches Behördenschreiben für Flüchtlinge nicht erkennbar

 

Der Sprecher der Stadt Hameln, Thomas Wahmes, sagte, es sei ungeheuerlich, wie die Unkenntnis von Flüchtlingen ausgenutzt und missbraucht worden sei. «Das Vorgehen der Täter ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten.» Das vermeintliche Behördenschreiben sei zwar eine schlechte Fälschung. «Dennoch war das für die Betroffenen nicht zu erkennen», sagte der Stadtsprecher, denn Anschrift und Telefonnummer der Ausländerbehörde sowie die Öffnungszeiten seien korrekt wiedergegeben worden. Er fürchte, dass die Täter mit ihrer Masche auch noch andere Flüchtlinge ausnehmen wollten, sagte der Stadtsprecher.

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Bei der Polizei in Hameln wird jetzt darüber nachgedacht, wie Flüchtlinge vor den unbekannten Tätern gewarnt werden können, sagte Polizeisprecher Petersen. Dies werde nicht ganz leicht - man könne nicht davon ausgehen, dass die Betroffenen die örtliche Zeitung lesen würden.

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