Scherenstecher hat Verbindungen zu Salafisten

In einem Video soll Daniel M. mit einer Gruppe der umstrittenen Aktion „Lies!“ in der Fußgängerzone Korane verteilen.
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Daniel M. (links) als Koranverteiler der umstrittenen „Lies!“-Kampagne in der Münchner Innenstadt, wohl im Februar 2016.
screenshot/youtube Daniel M. (links) als Koranverteiler der umstrittenen „Lies!“-Kampagne in der Münchner Innenstadt, wohl im Februar 2016.

Polizei und Staatsanwaltschaft haben einen religiösen Hintergrund für den Amoklauf mit einer Schere des 26-jährigen Daniel M. in der Ludwigsvorstadt am vergangenen Donnerstag ausgeschlossen – der Bayerische Rundfunk hat nun aber offenbar Belege dafür gefunden, dass der in München geborene Italiener Verbindungen zur Salafistenszene hat.

Unter anderem führt der BR ein Video an, auf dem Daniel M. im vergangenen Februar in München Korane verteilt im Namen der umstrittenen „Lies!“-Kampagne. Die Aktivisten verschenken Koran-Exemplare des Salafisten-Predigers Ibrahim Abou-Nagie; Abou-Nagie ist auf dem Video ebenfalls zu sehen. Daniel M. erzählt in dem Video außerdem, er sei in einem Krankenhaus zum Muslim geworden, „da musste ich nicht viel nachdenken“. Niemand habe ihm von der Religion erzählen müssen, „der Islam ist mir schon immer sympathisch gewesen“.

Laut BR solidarisieren sich seit der Festnahme Salafisten mit Daniel M. im Internet.

Der Italiener hatte im April bei einer Polizeikontrolle angegeben, vor einem Jahr zum Islam konvertiert zu sein. Nachdem er bei der Agentur für Arbeit erst mehrere Passanten und dann zwei Polizisten mit einer Schere angegriffen hatte, fand die Polizei in seiner Wohnung auch Hinweise darauf, dass Daniel M. sich mit dem Islam beschäftigte.

Es gebe aber keine Hinweise, dass sein Verhalten religiös begründet gewesen sei, und auch „keine staatsschutzrechtlichen Erkenntnisse zu ihm“, hieß es von der Polizei. Der gelernte Lackierer befand sich allerdings in psychiatrischer Behandlung, seine Erkrankung soll sich in letzter Zeit verschlimmert haben.

Der 26-jährige wurde am Donnerstag erst gestoppt, als ein Polizist am Kapuzinerplatz mehrmals auf ihn schoss und er getroffen zu Boden ging. Er ist inzwischen aus dem künstlichen Koma erwacht, in das man ihn nach einer Notoperation versetzt hatte. Gestern war aber noch nicht klar, ob er schon wieder vernehmungsfähig ist.

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