"S-Bahn muss zuverlässiger werden": MVV-Brandbrief an Deutsche Bahn

Die MVV-Verbundlandkreise, das Bayerische Verkehrsministerium und die Landeshauptstadt haben die Bahnvorstände wegen der Unpünktlichkeit der S-Bahn zu einem Gespräch nach München eingeladen.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
11  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Für ihre Pünktlichkeit ist die Münchner S-Bahn nicht gerade bekannt. (Archivbild)
Für ihre Pünktlichkeit ist die Münchner S-Bahn nicht gerade bekannt. (Archivbild) © imago images/Sven Simon

München - Die Gesellschafter des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) haben sich bei der Deutschen Bahn über die Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit der Münchner S-Bahn beschwert.

"Fast täglich gibt es Meldungen der Deutschen Bahn über Weichen-, Stellwerk-, Signal-, Fahrzeug- und Türstörungen, durchtrennte Kabel bei Bauarbeiten, Ausfälle des Stellwerks München Ost bis hin zu Stammstreckensperrung und Personalengpässen bei DB Netz", hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung.

München-OB Reiter klagt über Unpünktlichkeit der S-Bahn

"Die Fahrgäste sind die zahlreichen Verspätungen und Ausfälle leid und wenden sich von der S-Bahn ab. Dies ist besonders auch deshalb fatal, weil es unsere Bemühungen zur Stärkung des Umweltverbundes und zur Verlagerung des Verkehrs weg von der Straße konterkariert", klagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).

Weil die Pünktlichkeit zuletzt auf den schlechtesten Wert seit mindestens zehn Jahren gefallen war - nur 90 Prozent der S-Bahnen sind laut der  Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) pünktlich, Tendenz weiter fallend - hat Reiter gemeinsam mit den anderen MVV-Gesellschaftern, dem Bayerischen Verkehrsministerium und den MVV-Verbundslandkreisen, die Bahnvorstände Richard Lutz und Ronald Pofalla zu einem Gespräch nach München eingeladen.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Verkehrsministerin über Münchner S-Bahn: "Nicht hinnehmbar"

Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer erklärt dazu: "In letzter Zeit erreichen uns leider vermehrt Fahrgastbeschwerden, dass die S-Bahnen ständig zu spät seien. Auch, dass Fahrgäste bei Regen und Schnee an zugigen Haltestellen warten müssen, ist nicht hinnehmbar. Gerade jetzt geht es darum, das coronabedingt beeinträchtigte Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den öffentlichen Verkehr zurückzugewinnen."

Die darauf abzielenden großen Anstrengungen des Freistaats, der Landeshautstadt, der Landkreise und Gemeinden würden durch die aktuelle Situation bei der S-Bahn München torpediert, so die Ministerin. 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
11 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • FredC2 am 20.01.2022 08:32 Uhr / Bewertung:

    Dann muss man halt mal pragmatisch an die S-Bahn Sache rangehen:
    das Grundproblem ist doch seit Jahrzehnte, dass alles so dicht es irgendwie möglich ist, von der Donnerbrücke zum Ostbahnhof durch die Stammstrecke gequetscht wird.
    Das läßt sich nicht beliebtig optimieren , und wenn überhaupt dann nur teilweise. Es kann einfach zu viel passieren. Bestes Beispiel sind die netten HeliumLuftballons mit leitender Oberfläche, die schon mehrmals alles lahmgelegt haben.
    Wer hier so tut, als können das dauerhaft und im großen Stil verbessern, hat keine Ahnung von komplexen Systemen.
    Was man jetzt versucht, ist das Problem mit einer 2 .Stammstrecke zu entschärfen, die in 10+ Jahren zur Verfügung steht.
    Was folgt daraus? Wenn man was machen will, dann muss man S-Bahnen von der Donnerbrücke über die Pocci Strasse zum Ostbahnhof fahren lassen, und zwar sofort!
    Parallel dazu wäre de Ost-West-Verbindung über den Olympiapark hilfreich.
    Zusammen mit der 2.Stammstrecke könnte es dann funzen

  • Der Münchner am 20.01.2022 10:50 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von FredC2

    Das Problem der Südtankende ist, die Strecke ist voll ausgelastet. Alle Personenzüge vom Hbf , sowie Güterzüge müssen über diese Strecke. Nachts auch noch vermehrt Güterzüge. Der Nordring ist auch durch Güterverkehr ausgelastet. Wenn dann mal der Brennerbasistunnel fertig ist muß eh eine neue Lösung her. Zwei Schienenpaare jeweils im Süden und Norden halt herzlichst wenig für den kompletten Schienenverkehr Richtung Süden. In Spitzenzeiten fährt über die Braunauer Brücke jetzt schon alle drei Minuten ein Zug. Eigentlich müßte man, wenn der Brennerbasistunnel fertig ist und alle Lkw`s nach Italien auf die Schiene müssen, eine eigene Güterzugtrasse ohne Personenzugverkehr bis Innsbruck bauen. Möglicherweise kommen da auch noch Autoreisezüge dazu, wenn Austria die Brennerautobahn als Transitstrecke nicht nur für Lkw`s sondern auch für Pkw`s dicht macht.
    Die Anwohner zwischen der Braunauer Brücke und dem Ostbahnhof freuen sich jetzt schon drauf!

  • mvms am 19.01.2022 19:41 Uhr / Bewertung:

    Hut ab für diese gelungen eingeleitete Eskalation - weiter so!
    Hier haben die Akteure der Landeshauptstadt, der Landkreise, des Freistaates und des MVV im Schulterschluß zusammen gearbeitet.
    Schließlich muß die S-Bahn München im Jubiläumsjahr - sinnbildlich mit den olympischen Ringen - gleich den Fünfsprung schaffen:
    1) Wiederherstellung der Pünktlichkeit und Betriebsstabilität,
    2) verlorenes Vertrauen bei den Mitfahrenden wieder gewinnen,
    3) den 10-Minuten Takt stabilisieren,
    4) die Digitalisierung meistern und
    5) mehr Menschen begeistern, vom Auto auf die Bahn umzusteigen mit neuen Angeboten auf Nord- und Südring und auf den S-Bahn Außenästen.
    Diese Transformation ist eine Herkules-Aufgabe. Es gibt mehr als genug zu tun: wer packt es an?

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.