"S-Bahn muss zuverlässiger werden": MVV-Brandbrief an Deutsche Bahn
München - Die Gesellschafter des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV) haben sich bei der Deutschen Bahn über die Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit der Münchner S-Bahn beschwert.
"Fast täglich gibt es Meldungen der Deutschen Bahn über Weichen-, Stellwerk-, Signal-, Fahrzeug- und Türstörungen, durchtrennte Kabel bei Bauarbeiten, Ausfälle des Stellwerks München Ost bis hin zu Stammstreckensperrung und Personalengpässen bei DB Netz", hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung.
München-OB Reiter klagt über Unpünktlichkeit der S-Bahn
"Die Fahrgäste sind die zahlreichen Verspätungen und Ausfälle leid und wenden sich von der S-Bahn ab. Dies ist besonders auch deshalb fatal, weil es unsere Bemühungen zur Stärkung des Umweltverbundes und zur Verlagerung des Verkehrs weg von der Straße konterkariert", klagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).
Weil die Pünktlichkeit zuletzt auf den schlechtesten Wert seit mindestens zehn Jahren gefallen war - nur 90 Prozent der S-Bahnen sind laut der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) pünktlich, Tendenz weiter fallend - hat Reiter gemeinsam mit den anderen MVV-Gesellschaftern, dem Bayerischen Verkehrsministerium und den MVV-Verbundslandkreisen, die Bahnvorstände Richard Lutz und Ronald Pofalla zu einem Gespräch nach München eingeladen.
Verkehrsministerin über Münchner S-Bahn: "Nicht hinnehmbar"
Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer erklärt dazu: "In letzter Zeit erreichen uns leider vermehrt Fahrgastbeschwerden, dass die S-Bahnen ständig zu spät seien. Auch, dass Fahrgäste bei Regen und Schnee an zugigen Haltestellen warten müssen, ist nicht hinnehmbar. Gerade jetzt geht es darum, das coronabedingt beeinträchtigte Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den öffentlichen Verkehr zurückzugewinnen."
Die darauf abzielenden großen Anstrengungen des Freistaats, der Landeshautstadt, der Landkreise und Gemeinden würden durch die aktuelle Situation bei der S-Bahn München torpediert, so die Ministerin.