S-Bahn-Ausfälle in München: Eine Taskforce soll es richten

Die Verantwortlichen haben monatelange Ausfälle von Verbindungen bei der S-Bahn angekündigt - und dafür Kritik geerntet. Jetzt gehen sie in die Offensive.
von  AZ/dpa
"Wir haben in den Sommerferien enorme Anstrengungen unternommen, um wieder mehr Fahrzeuge zur Verfügung zu haben. Leider sind aktuell für den Betrieb in Spitzenzeiten zu wenig Züge einsatzbereit", sagt Heiko Büttner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der S-Bahn München.
"Wir haben in den Sommerferien enorme Anstrengungen unternommen, um wieder mehr Fahrzeuge zur Verfügung zu haben. Leider sind aktuell für den Betrieb in Spitzenzeiten zu wenig Züge einsatzbereit", sagt Heiko Büttner, Vorsitzender der Geschäftsleitung der S-Bahn München. © Frank Leonhardt/dpa

München - Das Echo ließ nicht lange auf sich warten und verhallt auch nicht so schnell: Nach massiver Kritik wegen ausfallender S-Bahnen in und um München hat die Deutsche Bahn eine Taskforce eingerichtet, die konzernübergreifend Lösungen suchen soll.

In ganz Deutschland werde geschaut, wie die Stammflotte schneller gewartet werden könne, und ob im bundesweiten Fahrzeugpool S-Bahnen zur Verfügung stehen. Auch bei der Instandsetzung von Ersatzfahrzeugen wolle man aufs Tempo drücken, teilte das Unternehmen am Montag in München mit.

Bayerns Bahnchef Josel: "Wir sind auf Kurs"

"Die Handlungsfelder sind klar definiert und wir sind auf Kurs, das volle Fahrangebot wieder zu ermöglichen", sagte der bayerische Bahnchef Klaus-Dieter Josel laut Mitteilung. Zugleich machte er deutlich, dass derzeit 97 Prozent der vertraglich vereinbarten Verkehrsleistung geliefert würden.

"Nun geht es darum, eine Lösung für die restlichen drei Prozent zu finden - und damit die für die Fahrgäste wichtigen Taktverstärker der S3 und S8 wieder auf die Schiene zu schicken." Auslöser für die aktuelle Situation seien Maßnahmen, die langfristig die Kapazität der S-Bahn erweitern sollen.

Landesschülerrat: "Engpass führt zu Verwirrung und Unsicherheit"

Die Bahn hatte vergangene Woche angekündigt, dass unter anderem wegen fehlender Fahrzeuge bis Dezember bei den Linien S3 und S8 die Verstärkerzüge entfallen, die in der Hauptverkehrszeit den Fahrplan auf einen 10-Minuten-Takt verdichten statt der üblichen 20 Minuten oder mehr. Auch bei der S2 und S20 sollen einzelne Züge entfallen.

Die Staatsregierung und Kommunalpolitiker hatten das kritisiert und von der Bahn schnelle und kreative Lösungen gefordert.

Am Montag meldete sich auch der Landesschülerrat zu Wort: "Gerade zu Beginn des neuen Schuljahres, wenn sich eine große Zahl an Erst- bzw. Fünftklässlern auf einen neuen, sicheren Schulweg einstellen muss, führt der entstehende Engpass im Münchner S-Bahnnetz nur zu Verwirrung und Unsicherheit", heißt es in einer Mitteilung.

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