Riesen-Baustelle bei der U3: Fünf Monate Pause!
München - Auf der Linie der U3 wird es von Herbst an zu massiven Behinderungen kommen: Zwischen Münchner Freiheit und Scheidplatz müssen die Gleise ausgetauscht werden. Nach der Wiesn wird die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) diesen Streckenabschnitt deshalb komplett sperren – fast ein halbes Jahr lang.
Zwischen Anfang Oktober und Ende Februar werden ab der Münchner Freiheit nur Ersatzbusse weiter Richtung Olympiazentrum und Moosach fahren. Sollten die noch nicht freigegebenen Züge vom Typ C2 rechtzeitig zugelassen werden, will die MVG zudem den Takt auf den Linien U1 und U2 verstärken. Auch die sonst verkürzte U7 soll während der Bauphase bis zum OEZ durchfahren.
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Die MVG will mit diesem Konzept das Gedränge an den Bahnsteigen reduzieren. Fahrgastverbänden reichen diese Maßnahmen allerdings nicht aus. „Anscheinend haben die Verkehrsunternehmen vollständig verlernt, wie man unter rollendem Rad eine Strecke erneuert“, stichelte am DOnnerstag Andreas Nagel von der Aktion Münchner Fahrgäste.
Alternativen wurden geprüft - aber nicht gefunden
Tatsächlich hat die MVG aber durchaus Alternativen geprüft. So stand zum Beispiel auch zur Diskussion, die U-Bahn einspurig weiterfahren zu lassen. Das Problem ist nur: Die anderthalb Kilometer lange Strecke zwischen Münchner Freiheit und Scheidplatz ist mit ihren 45 Jahren eine der ältesten in München. Gleise erneuern allein reicht da nicht.
Der Tunnel wird komplett leergeräumt. Auch der ganze Schotter und die Schwellen müssen raus. „Und wir können das halt leider nicht einfach lässig-locker alles rausräumen“, erklärt MVG-Sprecher Matthias Korte. Bei einem Weiterbetrieb hätte die Bauzeit ein ganzes Jahr betragen. Deshalb hat sich die MVG am Ende für die schmerzlichste, dafür aber kürzeste Variante entschieden.
Über den Winter werden 22 Wochen lang Bautrupps in der Röhre herumwerkeln. Es soll vorläufig die einzige Mega-Baustelle bleiben. Wobei auch klar ist: Die Münchner U-Bahn kommt in die Jahre. Mittelfristig kann es also durchaus immer mal wieder zu Streckensperrungen kommen. Städte mit noch älteren U-Bahn-Netzen, so Korte, hätten solche Prozesse bereits durchlaufen.
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