Rettet die Bienen: Prominente Unterstützung bei Volksbegehren

Schlange stehen für die Bienen! An den ersten beiden Tagen des Volksbegehrens Artenvielfalt in Bayern ist der Andrang riesig. Auch viele Prominente sind unter den Unterstützern dabei.
von  AZ/dpa
Die Schlange fürs Volksbegehren reichte auch am Freitag (1. Februar) über den gesamten Marienplatz – die Unterstützung ist weiterhin groß.
Die Schlange fürs Volksbegehren reichte auch am Freitag (1. Februar) über den gesamten Marienplatz – die Unterstützung ist weiterhin groß. © Djordje Matkovic

Update vom 01. Februar: Auch am zweiten Tag des Volksbegehrens war der Andrang groß. Am Freitagvormittag herrschte auf dem Marienplatz reichlich Gewusel – neben der Schlange fürs Volksbegehren, die über den gesamten Platz reichte, waren nämlich auch rund 2.500 Schüler vor Ort, die im Rahmen der "Fridays for Future"-Bewegung gegen die aktuelle Klimapolitik protestiert haben.

Schon am Donnerstag ist deutlich geworden, wie wichtig den Münchnern das Volksbegehren ist. Dieser Eindruck hat sich am Freitag nochmals verstärkt. Bayernweit haben alleine am ersten Tag mehr als 160.000 Menschen unterschrieben, das sind immerhin 1,7 Prozent der 9,5 Millionen Stimmberechtigten.

Damit das Volksbegehren Erfolg hat, müssen bis 13. Februar knapp eine Millionen Stimmen im gesamten Freistaat zusammenkommen. Wo wie viele Menschen bereits unterschrieben haben, erfahren Sie hier.

Ein Bild vom zweiten Tag des Volksbegehrens: Über den Marienplatz bildet sich eine lange Schlange.
Ein Bild vom zweiten Tag des Volksbegehrens: Über den Marienplatz bildet sich eine lange Schlange. © Djordje Matkovic

Ursprungsmeldung vom 31. Januar: Mit prominenter Unterstützung hat am Donnerstag die Stimmensammlung für das Volksbegehren Artenvielfalt in Bayern begonnen. Zum Startschuss der zweiwöchigen Eintragungsfrist kamen mehrere bekannte Schauspieler und Musiker - unter anderem Nina Eichinger und Udo Wachtveitl - auf den Münchner Marienplatz, um anschließend ihre Unterschrift für die Bienenrettung abzugeben.

In die Schlange vor dem Rathaus, die den gesamten Vormittag stets mehrere Meter auf den Marienplatz ragte, reihte sich auch die Schauspielerin Michaela May ein. "Ich find's super und bin ganz begeistert, dass der Strom der Unterstützer nicht abreißt", sagte May. "Unsere Kinder und Enkel sollen die Welt noch so erleben dürfen, wie wir es als Kinder getan haben. Wenn wir die Uhr auch nicht zurückdrehen können, so sollten wir sie jetzt wenigstens anhalten."


Lange Schlange vor dem Münchner Rathaus - sie alle wollen unterschreiben. Foto: sg

Volksbegehren läuft bis zum 13. Februar

Für Regisseur Marcus H. Rosenmüller ist das Volksbegehren auch die Chance, offen über Umweltschutz zu diskutieren. "Wir müssen jetzt alle zu dem Thema mitnehmen", sagte er in Bezug auf Landwirte, die das Volksbegehren wegen der geplanten Änderungen beim Öko-Landbau kritisieren. "Auch die meisten Bauern wollen die Artenvielfalt und die Natur erhalten, es darf da keine Verlierer geben. Dafür müssen sich alle - vom Konsumenten bis zum Prominenten - einsetzen."

Unter die Unterstützer mischte sich auch der Kabarettist Hannes Ringlstetter. "Wir können jetzt etwas zu der Frage beitragen, wie wir mit der von allen so hochgepriesenen schönen bayerischen Landschaft künftig umgehen wollen", betonte er, bevor auch er ins Rathaus ging.

Großer Andrang vor dem Münchner Rathaus

So manchner Münchner opferte für die Unterstützung des Volksbegehren sogar seine Mittagspause. Der 54-jährige Imker Roger sagte gegenüber der AZ: "Ich bin seit sieben Jahren Imker und seit fünf Jahren beim Biolandverband dabei. Da ich selbst gesunden Honig produziere, muss ich mich auch dafür engagieren. Die Artenvielfalt ist extrem wichtig. Für meine Bienen brauche ich eine gute Grundlage und eine gesunde Natur, sonst kann ich keinen gesunden Honig abliefern."

Die freiwillige Helferin Annika (31), die den Bürgern mit Infos und Flyern zur Seite steht, blickt zuversichtlich auf den Ausgang der Stimmensammlung: "Ich persönlich bin schon überrascht von dem Andrang. Das zeigt, dass es die Leute erreicht. Für den Erfolg kämpfe ich und hoffe, dass wir unser Ziel erreichen. Aber wenn ich das heute so sehe, habe ich ein ganz gutes Gefühl."

Damit das Volksbegehren Erfolg hat, müssen sich bis zum 13. Februar fast eine Millionen Wahlberechtigte im gesamten Freistaat eintragen.

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