OB Dieter Reiter: OEZ-Attentat in Reihe mit Hanau, Halle und Lübcke-Mord

Bei der Gedenkveranstaltung zum rassistischen Anschlag am Olympia-Einkaufszentrum findet der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter klare Worte.
AZ/dpa |
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Blumen und Kerzen liegen an der U-Bahn Station Olympia-Einkaufszentrums (OEZ).
Blumen und Kerzen liegen an der U-Bahn Station Olympia-Einkaufszentrums (OEZ). © Sven Hoppe/dpa/Archivbild

München - Sieben Jahre nach dem rassistischen Anschlag am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) die Tat in eine Reihe mit den Anschlägen von Hanau und Halle und dem Mord an Walter Lübcke gestellt.

"Da gibt es Zusammenhänge, die lange nicht gesehen wurden, weil das Attentat viel zu lange als unpolitische Tat eines Einzelnen bewertet wurde", sagte Reiter am Samstag bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer. "Das OEZ-Attentat muss endlich mit diesen Taten in einer Reihe genannt werden, auch bundesweit."

OB Reiter: OEZ-Attentat in einer Reihe mit Hanau, Halle und Lübcke-Mord

Deshalb sollten bei dem Gedenken auch Hinterbliebene und Überlebende weiterer rechter, rassistischer und antisemitischer Anschläge sprechen, etwa aus Halle, Hanau, Solingen und Duisburg. "Alle diese rassistischen und rechtsextremen Anschläge haben vieles gemeinsam", sagte Reiter.

Der Täter von Hanau habe vorher fünf Jahre in München gelebt. Der Täter am OEZ wiederum habe auf den Tag genau fünf Jahre nach dem Attentat des rechtsextremen Anders Breivik in Norwegen gemordet. "Seine Tat traf Menschen aus Familien, die in der rassistischen Sichtweise des Täters "Fremde" waren und aus seiner Sicht "nicht dazugehörten"", sagte Reiter.

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Der 18 Jahre alte Täter hatte am 22. Juli 2016 am Olympia-Einkaufszentrum neun Menschen und sich selbst getötet. Zahlreiche Menschen wurden verletzt.

Die Tat dürfe nicht verdrängt werden. Nur dann könne der Gefahr solch brutaler, rassistischer Angriffe entgegengewirkt werden. Um die Kontinuität rechten Terrors aufzuzeigen und der Opfer zu gedenken, sollen laut Reiter die Gräber der in München beigesetzten Opfer als Gedenkgräber gewidmet werden.

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3 Kommentare
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  • Realist am 23.07.2023 23:39 Uhr / Bewertung:

    .... alles gut! Aber wer denkst an die, die es vor Ort miterlebt und um ihr Leben gefürchtet haben? An deren Familien und Freunde. Auch für die war es ein schreckliches Erlebnis, das sie so schnell nicht vergessen.

  • Dimpfe am 23.07.2023 17:54 Uhr / Bewertung:

    Bemerkenswert, wie man den Terroranschlag eines Sohnes (geb. als Ali Sombali) iranischer Asylanten heute als "rechtsradikal" definiert.

    Ali (der sich später David nannte) wurde als Kind von anderen Migrantenkindern gemobbt und ausgegrenzt. Er litt auch seit frühester Kindheit unter zum Teil erheblichen unterschiedlichen psychischen Störungen, die z.T. auch stationär in einer Klink behandelt werden mussten.

    Aber: Ali/David hatte einen deutschen Pass, war somit Deutscher - und damit mit seiner Tat ein Deutscher Rechtsextremer und kein - wie sonst bei Tätern mit Migrationshintergrund üblich - "psychisch gestörter Einzeläter".

  • Rudi B. am 23.07.2023 14:22 Uhr / Bewertung:

    ...Reihe mit den Anschlägen von Hanau und Halle und dem Mord an Walter Lübcke gestellt... Und hoffentlich auch Würzburg, Kandel, Berlin, Dresden, Wiesbaden, Illerkirchberg, Regionalbahn, ....

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