Razzia in München: Das ist der Geldwäscher vom Autowaschbetrieb

Die Polizei durchsucht drei Betriebe in großen Münchner Einkaufszentren. Einer der Festgenommenen taucht in einem Youtube-Video auf.
Nina Job
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Hier in den Riem Arcaden hat die Polizei durchsucht.
Foto: Nina Job 2 Hier in den Riem Arcaden hat die Polizei durchsucht.
Ein Polizist in der Tiefgarage
Foto: LKA 2 Ein Polizist in der Tiefgarage

München - "Sie gehen einkaufen ... wir reinigen Ihr Auto": Mit diesem Spruch wirbt die Münchner Firma in der Tiefgarage der Riem Arcaden, die jetzt im Visier der italienischen und deutschen Mafiajäger steht.

Auch in anderen Münchner Einkaufszentren, den Pasing Arcaden und im Perlacher Einkaufszentrum (PEP), betrieb der Verdächtige Benjamino G. (48) seine "Fahrzeugpflegecenter".

Geldwäsche im Autowaschbetrieb: Drei Mal in München

Von der "maßgeschneiderten Kfz-Reinigung" bis zur Unfallreparatur, einer Wachsbehandlung per Hand bis zur Ozonreinigung: All das bot der gebürtige Italiener mit seinem Team in Münchner Einkaufszentren an. In den Riem-Arcaden hatte 2005 alles angefangen.

"Die haben gute Arbeit gemacht", erzählt ein Münchner, der hier regelmäßig Kunde war, der AZ. Doch, so der Verdacht der italienischen und deutschen Ermittler: Benjamino G. soll hier nicht nur Autos, sondern auch Mafia-Gelder gewaschen haben. Außerdem wird ihm vorgeworfen, an der Co-Finanzierung des internationalen Kokainhandels beteligt gewesen zu sein und mit Logistik unterstützt zu haben.

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Riem Arcaden: Polizei findet mehrere Kilo Marihuana bei Razzia

Im Morgengrauen am Mittwoch, als in den Arcaden die Geschäfte noch lange nicht geöffnet hatten, kam die Polizei. Die Beamten durchsuchten die Geschäftsräume und Firmenfahrzeuge, beschlagnahmten Akten, Datenträger und Computer. In einem Fahrzeug sowie in einem Büroraum stellten die Beamten laut bayerischem Landeskriminalamt (LKA) mehrere Kilo Marihuana sicher.

"Während der Razzia war sonst niemand im Gebäude", erzählt ein Mitarbeiter der Parkaufsicht in den Riem Arcaden der AZ. "Nachts ist nur die Security da."

Ein Polizist in der Tiefgarage
Ein Polizist in der Tiefgarage © Foto: LKA

Durchsuchungen bei drei Einkaufszentren

Auch in die Einkaufszentren PEP und Pasing Arcaden rückte die Polizei gestern aus, um die Kfz-Reinigungsbetriebe zu durchsuchen; ebenso zu den Privatadressen der vier Verdächtigen aus München.

Ein zweiter Verdächtiger (28) betrieb ebenfalls eine Firma für Autowäsche sowie für Autohandel und Transport. Seine Firma war bis vor zwei Jahren in Augsburg, ist aber mittlerweile dauerhaft geschlossen. Der Verdächtige wohnte bis vor einem Jahr in Waldtrudering in einer ruhigen Einfamilienhaussiedlung als Mieter. Die Nachbarn hatten keine Ahnung, womit er sein Geld verdiente.

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Geschäfte der Verdächtigen vorerst geschlossen

Der Fahrzeugpflege-Betrieb in den Riem Arcaden blieb gestern geschlossen. "Schade eigentlich, die haben sich einen Namen gemacht", meinte ein Passant.

Wie ein Witz wirkte gestern ein Aufkleber auf der Windschutzscheibe eines silbernen BMWs, der vor der Firma parkte. "Polizei - dein Partner", stand darauf.

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